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Die Qinghai-Tibet-Eisenbahn und der Umweltschutz
   2006-06-27 16:40:03    cri
Die 1956 km lange Qinghai- Tibet-Eisenbahn wird bald für den Verkehr freigegeben. Die neue Eisenbahnlinie auf dem "Dach der Welt" hat für großes Aufsehen gesorgt. Doch wie sieht es mit dem Umweltschutz an der höchstgelegenen Hochland-Eisenbahnlinie der Welt aus.

Wer von Lhasa, der Hauptstadt des chinesischen Autonomen Gebietes Tibet, über 400 km nach Norden fährt, erreicht den 300 Quadratkilometer großen "Tzo-Na-See". Das klare Wasser des Sees und die natürlichen Weideflächen an seinen Ufern bieten verschiedenen geschützten Wildtieren einen Lebensraum, so beispielsweise Gänsen, Wildenten und tibetischen Antilopen.

Nur wenige Meter vom Tzo-Na-See entfernt wird bald die Qinghai-Tibet-Eisenbahn vorbeirauschen. Kein anderer See liegt so nah an der neuen Eisenbahntrasse. Wie aber wollen die Planer der Trasse gewährleisten, dass das natürliche Umfeld des Sees geschützt und das Seewasser weiterhin so klar bleibt? Dazu erklärte der Projektverantwortliche Yan Peizun:

"Wir haben verschiedene Maßnahmen ergriffen, beispielsweise sollen Mauern aus Sandsäcken sowie Trennungsnetze verhindern, dass Verschmutzungen in das Seewasser gelangen. Damit ist die Klarheit des Wassers wirklich gewahrt."

Ferner erzählte Yan Peizun, dass beim Bau der Eisenbahnlinie Rasenflächen nicht zerstört, sondern an geschützte Orte umgepflanzt wurden. Nach der Fertigstellung der Eisenbahnlinie sei der Rasen wieder zurückgebracht und neu angepflanzt worden. Auf diese Weise konnte eine Zerstörung der Vegetation verhindert werden.

Der Permafrostboden in einigen Regionen war eine der größten Schwierigkeiten beim Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahnlinie. Um die gefrorenen Bodenflächen zu schützen, wurden Orte zum Erdausschachten und zur Verlagerung der Erde vorher nach strengen Maßstäben ausgewählt. Damit sollte eine übermäßige Zerstörung der Frostböden verhindert werden. Andererseits legten die Arbeiter zwischen das Gleisbett und den Permafrostboden eine Schicht aus Schotter, um die Bodenflächen zu schützen.

Die rund 2000 km lange Eisenbahnlinie führt durch 11 Naturschutzgebiete hindurch, darunter ist auch das berühmte Landschaftsgebiet Kekexili. Zu beiden Seiten der Eisenbahn haben mehr als 10 Arten von seltenen Wildtieren ihr Revier.

Um diese Wildtiere zu schützen, haben die Planer des Eisenbahnprojektes die Lebensbedingungen und Wanderungsbewegungen der Tiere erforscht. An der Eisenbahnlinie wurden über 30 spezielle Passagen für Wildtiere errichtet, die den Tieren die Wanderung von der einen zur anderen Seite der Trasse ermöglicht. In der Zeit von Juni bis August sind die Wanderungsbewegungen der Wildtiere besonders groß, zu dieser Zeit stellten die Arbeiter ihre Arbeit ein, auch wenn dadurch Millionenverluste drohten. Auf diese Weise konnten die Wildtiere ihre Wanderungen auch über die Baustellen hinweg fortsetzen.

Beim Bau der Qinghai-Tibet-Eisenbahn wurden mehr als 1,4 Milliarden Yuan in den Schutz der Ökosysteme investiert. Dies ist ein Rekord im Vergleich zu anderen Eisenbahnprojekten in China. Der Direktor des Büros für das Lhasa-Projekt beim World Wide Fund for Nature (WWF), Dawaciren, würdigte beim Interview die Aktivitäten für den aktiven Schutz der Umwelt in der Region der Qinghai-Tibet-Eisenbahn.

"Von der Idee des Entwurfs bis hin zur Fertigstellung der Trasse gilt die Qinghai-Tibet-Eisenbahn als ein modernes und umweltfreundliches Projekt. Dabei wurden negative Einflüsse auf die Umwelt mit aller Kraft vermieden."

Zu den Besorgnissen über den Umweltschutz nach der Inbetriebnahme der Qinghai-Tibet-Eisenbahn erklärte das chinesische Eisenbahnministerium, die Züge der Qinghai-Tibet-Eisenbahn seien verschlossen, so dass eine Verunreinigung der sensiblen Ökosysteme durch Müll, Abwässer und andere Schadstoffe aus den Zügen ausgeschlossen ist. Die Wärmeversorgung der Bahnhöfe an der Eisenbahnlinie wird durch umweltfreundliche Energien wie Solar-Energie gewährleistet, um auch auf diesem Wege den Ausstoß von Schadstoffen in die Umgebung zu minimieren. Ohne Zweifel wurden große Anstrengungen investiert, um die Qinghai-Tibet-Eisenbahn als eine ökologische Hochlandbahn zu betreiben. Dabei könnte dieses Projekt Modell für künftige groß angelegte Infrastrukturprojekte sein.

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