Die Welt richtet immer stärker ihren Blick auf China, das Land, das in den vergangenen Jahren eine so schnelle Entwicklung vollzog. Diese schnelle Entwicklung führt nicht nur zu Erstaunen, sondern auch zu Befürchtungen über eine wachsende Bedrohung durch China. Angesichts dieser Besorgnisse haben die chinesischen Spitzenpolitiker mehrfach betont, dass man an dem Entwicklungsweg Chinas erkennen könne, wohin China in seiner Entwicklung gehe. Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao bekräftigte auf der NVK-Jahrestagung:

"Wir halten weiter konsequent an unserem Weg einer friedlichen Entwicklung fest. In internationalen Angelegenheiten wollen wir für Demokratie und Gerechtigkeit eintreten und die Koordination sowie Zusammenarbeit fördern. China verfolgt eine auf Harmonie gerichtete Politik, die zur Stärkung des gegenseitigen Vertrauens mit anderen Ländern sowie zur gemeinsamen Sicherheit beiträgt. Zudem verfolgt China das Prinzip der Gleichberechtigung zum gegenseitigen Nutzen, um eine gemeinsame Prosperität zu verwirklichen. China wird seine Öffnungspolitik und Politik der Toleranz fortsetzen sowie den Dialog zwischen den verschiedenen Zivilisationen fördern. Damit wollen wir die Entwicklung einer unparteiischen und gerechten Weltordnung vorantreiben."

Die anspruchsvollen Zusagen, die China der Welt gegeben hat, will das Land nun auch erfüllen.

In den Bereichen Politik und Sicherheit sowie insbesondere in zahlreichen regionalen und internationalen Angelegenheiten, wie der Nuklear-Frage auf der koreanischen Halbinsel, den Friedensmissionen der UNO sowie der Nichtweiterverbreitung von Kernwaffen, hat China eine positive Rolle gespielt. Die außenpolitische Sprecherin der EU, Emma Udwin, hat diese positive Rolle Chinas gewürdigt:

"Ich habe zur Kenntnis genommen, dass chinesische Spitzenpolitiker in ihren Reden seit Jahren den Willen Chinas zur Fortsetzung des friedlichen Entwicklungsweges hervorheben. Es ist eindeutig, dass sich China für die Wahrung von regionalem Frieden einsetzt. Wir sind überzeugt, dass China seine Ziele zur Verwirklichung einer friedlichen Entwicklung erreichen will. In diesem Sinne will die EU die Zusammenarbeit mit China ausbauen."

China hat in Wirtschaft und Handel beträchtliche Entwicklungserfolge erzielt. Die Handelsbeziehungen zwischen China und Südostasien waren von Befürchtungen einer Bedrohung durch China getrübt. Dennoch legte das Handelsvolumen zwischen beiden Seiten in den vergangenen zwanzig Jahren kräftig zu. Im Jahr 1978 handelten China und ASEAN noch Waren im Werte von 800 Millionen US-Dollar. Bis zum Jahre 2004 kletterte diese Zahl um mehr als das 100fache auf rund 105 Milliarden US-Dollar. Das Handelsbilanzdefizit Chinas erreichte 20 Milliarden US-Dollar.

Auch die entwickelten Länder können auf kräftige Weise von der Entwicklung Chinas profitieren. Der ehemalige chinesische Botschafter in Frankreich, Wu Jianmin, erklärte unter Berufung auf eine Statistik der US-Investmentbank JP Morgan:

"Laut dem Bericht von JP Morgan haben Hersteller und Unternehmer in den USA in den 10 Jahren bis zum Jahre 2005 schweres Geld beim Handel mit China verdient. Die Verbraucher in den USA sparten 600 Milliarden US-Dollar ein. Eine ähnliche Situation ergibt sich in Europa. China will die Ergebnisse seiner Entwicklung mit der Welt, das heißt mit den Entwicklungsländern und den entwickelten Ländern, teilen."

Chinas Entwicklung ist aber auch in anderer Hinsicht bedeutend für die Entwicklung der Welt. Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (UNDP) hat in seinem Jahresbericht über die Entwicklung der Menschheit im Jahre 2005 die großen Leistungen Chinas bei der Armutsbekämpfung in den vergangenen 30 Jahren gewürdigt. Dabei betonte UNDP, dass die Welt ohne diese Leistungen Chinas keine solch großen Erfolge im Kampf gegen die Armut in der Welt erreicht hätte.