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Im Leichnam von Mawangdui fließt noch "Blut"
   2005-11-18 14:58:16    cri
1972 wurde in einem alten Grabmal bei Mawangdui in der zentralchinesischen Provinz Hunan eine weibliche Leiche ausgegraben. Obwohl die Leiche bereits über 2000 Jahre alt ist, ist ihre Gesichts- und Haarfarbe noch ganz frisch, ganz so als wäre sie noch am Leben. Es handelt sich dabei also weltweit um die älteste, bisher entdeckte, völlig konservierte Leiche. Die chinesischen Wissenschaftler stellten vor rund 30 Jahren mit Hilfe einer Obduktion fest, dass die inneren Organe der geheimnisvollen Dame unversehrt waren. Auch die Struktur ihrer Blutgefäße ließ sich gut erkennen. Die Knochen waren ebenfalls intakt und im Magen des Leichnams fand sich sogar noch unverdaute Nahrung.

Nun sind 33 Jahre vergangen. Doch wie ist es der alten Dame in der Zwischenzeit ergangen? Kürzlich wurde sie von Experten des zuständigen Forschungszentrums körperlich untersucht. Gleich mehr dazu im folgenden Beitrag:

Archäologen sind sich sicher, dass es sich bei der Verstorbenen um Xin Zhui handelt. Sie war die Gattin von Li Cang, dem Kanzler des Reichs Changsha zur Zeit der westlichen Han-Dynastie. Sie starb im Jahr 186 v. u. Z. im Alter von etwa 50 Jahren. Als ihre Leiche ausgegraben wurde, staunte die ganze Fachwelt, denn die Leiche unterschied sich durch die Beweglichkeit der Gliedmassen auf den ersten Blick von allen bisher entdeckten mumifizierten Körpern. Die Muskeln fühlten sich immer noch weich und elastisch an und die Haut schimmerte leicht gelblich wie zu Lebzeiten der Frau.

Luo Xuegang, der Leiter des vor Kurzem gegründeten Forschungszentrums zum Schutz des alten Leichnams, teilte vor der Presse mit, die Entwicklerflüssigkeiten, die seine Kollegen vor 30 Jahren in die Blutgefäße der Leiche injiziert hatten, sind noch heute in der Leiche vorhanden. Das heißt, dass die Blutgefäße nicht aufgeplatzt sind. Die Gelenke der Leiche sind noch nicht steif und ihre Beweglichkeit entspricht der eines normalen Menschen im Alter von rund 60.

Das Forschungs- und Schutzzentrum wurde gemeinsam vom Xiangya Institut für Medizin der Zhongnan Universität und dem Museum der Provinz Hunan gegründet. Ziel ist, die alte Mumie besser zu schützen. Das Xiangya Medizininstitut war von Anfang an, also seit mehr als 30 Jahren aktiv am Schutz des Leichnams beteiligt. Derzeit wird die alte Dame bei Mawangdui im Erdgeschoß des Museums der Provinz Hunan aufbewahrt. Der Befund der alten Dame sei derzeit insgesamt gut, sagte Luo Xuegang.

Der Leiter des Forschungszentrums bestätigte jedoch, dass sich mittlerweile einige kleine Veränderungen in der Leiche vollzogen haben. In ihren Knochen sind zum Beispiel Kalziumverluste festzustellen. Experten vermuteten, dass dies auf den ph-Wert der Aufbewahrungsflüssigkeiten zurückzuführen ist. Nach langer Überlegung haben sich die Experten entschieden, den ph-Wert der Aufbewahrungsflüssigkeiten zu verändern, um eine Verformung der Leiche zu verhindern. Eine deutliche Veränderung der Leiche zeigt sich auch in der Struktur der Hautzellen, aber die Kollagenfasern sind noch recht gut in Takt.

Das Schutzzentrum hat beschlossen, die alte Dame Xin Zhui in Zukunft jährlich vier körperlichen Untersuchungen zu unterziehen, um sie besser schützen zu können.

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