Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist zwar stark traditionell geprägt, jedoch muss Sie Anschluss an das moderne Zeitalter finden und sich der ganzen Welt öffnen.

1996 hat die Food and Drug Administration der USA (FDA) die chinesische Akupunktur als Heilmethode zugelassen. Heute wird Akupunktur durch die Gesundheitssysteme der meisten Staaten anerkannt.

1999 wurde das erste TCM-Präparat von der FDA zu klinischen Tests freigegeben. Und im Jahr 2000 verabschiedete der australische Bundesstaat Viktoria als erster ein Gesetz über Traditionelle Chinesische Medizin. So wurde dort der Stellenwert der TCM in der Gesundheitsversorgung allmählich gesetzlich festgeschrieben.

Zwischen 2000 und 2002 wurden traditionelle chinesische Heilmittel in Kuba, Vietnam, den Vereinigten Arabischen Emiraten und in Russland als Behandlungsmittel legitimiert.

Bis Ende 2004 hat China mit 68 Ländern darunter den USA, Kanada, Frankreich, Großbritannien und Deutschland Gesundheitsabkommen mit Klauseln über TCM oder TCM-Vereinbarungen abgeschlossen. Der Austausch und die Zusammenarbeit zwischen der chinesischen Regierung und anderen Ländern bei der Gesetzgebung, Ausbildung, medizinischen Behandlung und wissenschaftlichen Forschung im Bereich der Traditionellen Chinesischen Medizin sind immer reger geworden.

Vorläufige Statistiken geben an, dass es derzeit in über 130 Ländern mehr als 50.000 TCM-Einrichtungen gibt. In diesen Ländern arbeiten mehr als 100.000 Akupunkteure. Allein in Deutschland, Frankreich und Großbritannien gibt es rund 20.000 und in den USA 10.000 Akupunkteure. Weltweit arbeiten zurzeit über 20.000 offiziell zugelassene TCM-Ärzte. In Nordost- und Südostasien, wo die traditionelle chinesische Kultur relativ einflussreich ist, ist TCM nicht nur bei der normalen Bevölkerung, sondern auch bei den Spitzenpolitikern beliebt. In den Ärzteteams, die China aktuell in 40 Ländern in Afrika und dem Nahen Osten stationiert hat, arbeiten 110 TCM-Ärzte. Sie machen also zehn Prozent der gesamten chinesischen Mediziner dort aus. Für die Regierungen und Völker dieser Länder sind die Behandlungseffekte der TCM offensichtlich.

Seit Jahren wächst der Weltmarkt für Naturheilmittel deutlich schneller als der Markt für schulmedizinische Pharmaprodukte. Einem Bericht der Weltbank zufolge hat die Naturheilmittelbranche weltweit rund 80 Milliarden US-Dollar erwirtschaftet. Bis 2008 soll diese Zahl sogar auf 200 Milliarden US-Dollar steigen. Also kann man davon ausgehen, dass die internationale Nachfrage nach TCM-Mitteln ebenfalls dementsprechend wächst. Dies zeigen auch die folgenden Zahlen: Der Export traditioneller chinesischer Heilmittel hat in den letzten fünf Jahren kontinuierlich zugenommen. Das Exportvolumen hat sich im Jahr 2003 auf 720 Millionen US-Dollar belaufen. Die jährliche Wachstumsrate lag bei 5,5 Prozent.

Außer nach Afrika und in die USA wurden TCM-Mittel in den letzten Jahren auch zunehmend nach Europa exportiert. Die Umsätze auf dem europäischen Markt wachsen im Durchschnitt jährlich um über 26 Prozent. Über 80 Prozent der exportierten TCM-Mittel konzentrieren sich auf den Markt in Singapur, Japan und Südkorea, während 80 Prozent der extrahierten TCM-Substanzen nach Europa und die USA exportiert werden.

Cao Hongxin, Leiter des Chinesischen Forschungsinstituts für Traditionelle Chinesische Medizin, verwies auf einige einschränkende Faktoren für die Internationalisierung der TCM. Seiner Ansicht nach findet die Traditionelle Chinesische Medizin aufgrund kultureller Unterschiede im Westen derzeit noch weniger Anerkennung als in Asien. Daher wäre in diesem Zusammenhang ein verstärkter Austausch notwendig. Auch im chinesischen Inland sei es wichtig, hervorragende TCM-Nachwuchskräfte auszubilden. Zum dritten fehlen ein weltweit einheitliches System für Diagnose und für Bewertung der Behandlungsergebnisse.