Am Donnerstag wurde in Beijing ein Symposium zur Zukunft der EU und der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und Europa abgehalten. In den Referaten auf dem Forum standen aber vor allem die chinesisch-deutschen Beziehungen im Mittelpunkt, weil Chinas Staatspräsidenten Hu Jintao derzeit zu einem Staatsbesuch in Berlin weilt.
Das Symposium wurde von der deutschen Konrad-Adendauer-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem chinesischen Staatlichen Forschungsinstitut für Weltentwicklung (IWD), der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften und der EU-Handelskammer in China veranstaltet.
Da die Fachkonferenz zeitlich mit dem Besuch von Staatspräsident Hu Jintao in Deutschland zusammenfiel, stand der Ausbau der chinesisch-deutschen Beziehungen im Mittelpunkt der Veranstaltung. Zum gegenwärtigen Stand der bilateralen Zusammenarbeit sagte der IWD-Direktor und ehemalige chinesische Botschafter in Deutschland, Mei Zhaorong:
"Ich meine, die chinesisch-deutschen Beziehungen seien sehr gut. Es gibt zwischen den beiden Ländern keine wesentlichen politischen Probleme. Die Wirtschaften beider Länder ergänzen sich sehr gut. Ich würde sagen, Deutschland ist der größte Handelspartner Chinas in Europa. Das Handelsvolumen zwischen China und Deutschland entspricht ungefähr dem gesamten Handelsvolumen zwischen China einerseits und Frankreich, Großbritannien und Italien zusammengenommen. Das können wir uns vorstellen, wie wichtig Deutschland eine Rolle in der chinesischen Außenwirtschaft spielt."
Diese Meinung teilen auch viele Teilnehmer des Symposiums. Die Dynamik der chinesischen Volkswirtschaft bringt deutschen Unternehmen großen Nutzen. Mittlerweile ist Deutschland der größte europäische Investor in China. Deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Direktinvestitionen in Höhe von rund 9 Milliarden Euro getätigt. Geradezu spektakulär hat sich der bilaterale Handel entwickelt. Mit Blick auf den Deutschland-Besuch des Staatspräsidenten Hu Jintao ging der Vizepräsident der EU-Handelskammer in China und Chef-Repräsentant des BASF-Konzerns in China, Jörg Wuttke, in seinem Referat auf die intensive Entwicklung der chinesisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen ein:
"Vom Staatsbesuch erwarten wir im Grunde genommen, dass die deutsche und chinesische Regierung die guten Beziehungen weiter vorantreiben. Es ist vielen gar nicht klar, wie intensiv die deutsch-chinesischen Beziehungen sind. Wir können in China zum Fenster hinaussehen und sehen sehr viele deutsche Autos auf der Straße fahren. Überall werden Siemens-Geräte zum Verkauf angeboten. Die BASF bauen in China sehr große Anlagen. Die Beziehungen sind bis auf Kleinigkeiten gut gelaufen."
Die chinesisch-deutschen Beziehungen lediglich auf den wirtschaftlichen Bereich einzugrenzen, ist falsch. Denn die bilaterale Zusammenarbeit hat sich in allen Bereichen gut entwickelt. Darauf verwies auch der Abgeordnete des Europäischen Parlaments, Karsten Friedrich Hoddenstedt:
"Ich bewerte die Kooperation als sehr positiv, weil die unterschiedlichen Organisationen unserer beiden Länder unheimlich gut zusammenarbeiten. Ich bin Mitglied der Europa-China-Delegation im Europäischen Parlament. Wir haben beispielsweise in den letzten Wochen und Monaten unheimlich viele Begegnungen mit chinesischen Delegationen gehabt, sowohl mit Delegationen des Chinesischen Nationalen Volkskongresses als auch mit Handelsdelegationen. Wir halten es für unheimlich wichtig, die Beziehungen weiter zu verbessern. Auch dieses Symposium der Konrad Adenauer Stiftung ist ein gutes Beispiel dafür."
|