Am Rand der Taklamakan-Wüste in Xinjiang liegt das Dorf Daxi. Auf Uigurisch bedeutet Daxi "Salzsee". Bei einem Besuch in dem Dorf konnte sich unser Journalist davon überzeugen, dass über 20 Prozent der Familien in dem früher sehr armen Dorf stolze Autobesitzer sind. Über 50 Prozent der Bürger Daxis benutzen heute Handys. Heute stellen wir Ihnen das Dorf Daxi und dessen große Veränderungen in den letzten 20 Jahren vor.
Am Eingang des Dorfs Daxi hat unser Journalist auf etwas aufmerksam geworden. Er sagte:
"Liebe Hörer, mein Name ist Zhang Lei, ich bin Journalist. Ich habe entdeckt, dass der dichte Waldgürtel am Dorfrand die Wüste Gobi von dem Dorf abtrennt. Die Wohnungen in dem Dorf sind sehr ordentlich und schön. Jede Familie hat einen kleinen Garden in dem eigenen Hof. Im Hof mancher Familien kann man neue PKWs und Motorräder sehen. Auf den Feldern und Wiesen des Dorfes gibt es viele Obstbäume. Überall kann man sehen, dass reich geerntet wird."
Durch diese Beschreibung kann man sich nur schwer vorstellen, dass das Dorf Daxi vor 20 Jahren noch ein sehr armes Dorf war, dass ohne Lebensmittelunterstützung nicht existieren konnte. Die Bürger in dem Dorf sagten unserem Journalisten, dass man alle Veränderungen dem lokalen Beamten der uigurischen Nationalität Shawur Mangrik zu verdanken hat.
Der schon 60jährige Shawur Mangrik war früher Geschäftsmann und ist welterfahren. Vor 20 Jahren wurde er zum Leiter des Dorfkomitees Daxi gewählt. Nach einer intensiven Recherche und ausführlichen Untersuchung kam er zu dem Schluss, dass die schlechten Naturbedingungen die Hauptursache für die Armut des Dorfes seien:
"Damals wohnten 920 Leute in dem Dorf, die fast ausschließlich altmodische Ansichten hatten. Sie behandelten alle Sachen mit alten Methoden, die Leistungsfähigkeit war deshalb sehr niedrig. Der Ackerbautechnik war sehr rückständig und niedrige Produktionen waren das Ergebnis."
Shawur fasste dann einen festen Entschluss, die Bürger zum Umdenken zu bewegen. Tatkräftige Leute mit neuen Ideen und technischem Verständnis wurden in das Dorfkomitee eingeladen, den Bauern die neuesten Errungenschaften im Ackerbau beizubringen. Die Bauern wurden vor Ort auf den Feldern mit der modernen Technik vertraut gemacht. Gleichzeitig ermunterte Shawur die Dorfbewohner, voneinander zu lernen und einander zu helfen. Außerdem veranstaltete er Studienkurse:
"Wir gründeten Lese- und Schreibkurse für Analphabeten. In der Mußezeit, die die Landswirtschaft manchmal mit sich bringt, lernten die Dorfbewohner, wie andere Landwirte im In- und Ausland mit der neuen Agrartechnik zurecht kommen. Das lernten sie zum Großteil aus Büchern, denn seit 1997 gibt es in unserem Dorf keine Analphabeten mehr."
Insbesondere die jungen Bauern lernten immer mehr von der Außenwelt. Sie bekamen so immer mehr wissenschaftliches und technisches Know-how. Sie fanden schnell heraus, dass man nur durch Ackerbau und Viehzucht man nicht reich werden kann. Sie sammelten dann Marktinformationen aus allen Teilen Xinjiangs und eröffneten eine Mühle, eine Ziegelei, eine Zuchtfarm, Märkte für ihre Produkte aus Landwirtschaft und bäuerlichem Nebengewerbe und bauten Gemüse-Gewächshäuser. Mit niedrigen Investitionen aber großer Marktnachfrage entwickelten sich diese Unternehmen alle sehr schnell.
Der 34jährige Mohamed Shawur ist ein Vorbild im Dorf, was das Reichwerden betrifft. Er sagte, dass, nachdem er einen entsprechenden Studienkurs besucht hatte, sich die Produktion seines Baumwollefeldes sehr schnell erhöhte. Sein Einkommen stieg parallel dazu schnell an. Seitdem kauft er jedes Jahr einige wissenschaftliche Bücher über Ackerbau und Viehzucht. Er informiert sich gegenwärtig auch noch über technische Möglichkeiten in der Landwirtschaft via Internet. Mit Hilfe von technischem Personal baut Mohamed jetzt nicht nur Baumwolle an. Er hat viele Birnenbäume angepflanzt und eine moderne Zuchtfarm mit hohem Standard gebaut. Vor zwei Jahren bekam Mohamed die "Vierter-Mai"-Medaille verliehen, den höchsten Preis für die chinesische Jugend. Er wurde von hohen Politikern empfangen.
Von den 310 Familien in dem Dorf Daxi besitzen gegenwärtig fast 70 Familien einen PKW. Alle Familien haben ein Motorrad. Über eine Hälfte der Bürger benutzt heute Handys. Dadurch ist die Verbindung mit der Außenwelt viel leichter geworden. Das jährliche Pro-Kopf-Einkommen der Bürger in dem Dorf Daxi überschritt im vergangenen Jahr 6.300 Yuan RMB. Dadurch ist das Dorf Daxi zum reichsten Dorf in Süd-Xinjiang geworden.
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