Wir befinden uns in einer neuen Wohnsiedlung in der Stadt Ürümqi. In der Siedlung gibt es einen kleinen Park mit einer Fläche von einem Quadratkilometer. Es ist ein guter Ort für Morgensport.

Es ist schon bisschen kalt im Herbst in Ürümqi. Aber am Morgen treiben noch immer viele Leute Morgensport im Park.

Schon am Eingang des Parks kann man den Gesang von Vögeln hören. Viele Vogelkäfige hängen an den Bäumen. Die Singdrosseln und Lerchen singen unablässig. Die Leute, die den eigenen Vogel im Käfig mit ins Freie gebracht haben, tauschen neben den Bäumen Erfahrungen über die Vogelhaltung aus.

Der 65-jährige Herr Hao hat seinen Vogel schon seit vier Jahren. Jeden Tag bringt er seinen Vogel im Käfig in den Park. Er beschreibt sein Verhältnis zu dem Vogel so:

"Bei der Vogelhaltung betreibt man auch Sport. Der Vogel führt ein geregeltes Leben und will jeden Tag pünktlich singen und sich bewegen. Der Mensch muss seinen Körper parallel zu den Bewegungen des Vogels auch wieder gelenkig machen. Außerdem verbreitet das Singen des Vogels gute Laune und veranlasst einen dazu Sport treiben zu wollen."

Mit einer schönen Melodie tanzt eine Gruppe von Senioren. Diese Tanzgruppe wurde vor drei Jahren gegründet. Die Zahl der Mitglieder lag schon einmal bei über 100. Von Anfang April bis Ende Oktober lernen sie bei schönem Wetter jeden Morgen verschiedene Tänze, unter anderem auch einen traditionellen Tanz der uigurischen Nationalität, den Essstäbchen-Tanz.

Die Leiterin der Gruppe Ding Yuanying ist schon 65 Jahre alt und war früher normale Arbeiterin. Sie sagte:

"Früher konnte ich nicht tanzen. In den letzten drei Jahren habe ich nicht nur tanzen gelernt, sondern kann mittlerweile sogar gut tanzen. Wir sind froh über jeden Tanzwettbewerb und wollen Preise gewinnen. Alle tanzen aktiv mit und kommen jeden Morgen pünktlich."

Die Trainerin der Tanzgruppe Yang Lanfen ist ebenfalls eine pensionierte Arbeiterin. Vor der Gründung der Tanzgruppe wurde sie eingeladen, die Gruppe zu trainieren.

"Ich liebe meine Arbeit. Als unsere Teammitglieder noch jung waren, haben sie nie getanzt. Am Anfang war es schwer, ihnen Tanzen beizubringen. In diesen zwei Jahren hat sich das Niveau aber schnell verbessert. Dieses Jahr können die Senioren hier schon sehr gut tanzen. Mit Musik können sie schon gut mit mir mithalten."

Um ihr Tanzniveau zu erhöhen, hat sich Yang Lanfen systematisch an der Universität für Senioren Tänze fortgebildet.

Mit einer melodischen langsamen Musik übt eine andere Gruppe älterer Menschen in weißer Taiji-Kleinung Taijiquan. Taijiquan besteht aus gymnastischen Übungen mit kontrollierten Bewegungsabläufen, die sich aus einer traditionellen chinesischen Kampfsportart entwickelt haben und ins chinesische Volkstum eingegangen sind. Alle Menschen egal welchen Alters, Geschlechts und Figur können es ausüben.

Guan Baoying ist 49 Jahre alt und sieht viel jünger aus. Sie erzählte uns:

"1997 habe ich angefangen, Taijiquan zu betreiben. Es ist sehr gut für den Körper. Ich habe seit über zehn Jahren Luftröhrenentzündung, aber mittlerweile ist sie fast weg."

Der 72-jährige Yang Faren war Experte für Wirtschaft und Nationalitätenfragen in Xinjiang. Er praktiziert schon seit über 20 Jahren Taijiquan. Jeden Morgen um 7 Uhr macht er Taijiquan und übt mit dem Schwert. Er ist gerne zusammen mit den anderen Senioren im Park und führt interessante Gespräche. Yang:

"Ich freue mich über die Gesellschaft der Rentner. Wir haben Stabilität im Alltag und einen fröhlichen Geist. Anhand des Sports kann man das Zivilisationsniveau eines Landes und den Lebensstandard der Menschen erkennen."

Immer mehr chinesische Senioren legen großen Wert auf ihre Gesundheit und nehmen an vielfältigen Erholungs- und Trainingsaktivitäten teil. Liebe Hörer, wenn Sie die Chance haben, eine Chinareise zu machen, besuchen Sie auf jeden Fall am Morgen einen Park in der Nähe. Dort können Sie ältere Menschen bei ihren morgendlichen Übungen beobachten und förmlich ihre Lebenskraft und -freude fühlen.