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(GMT+08:00) 2005-10-25 14:26:11    
Die Goldene Heimat der Mosuo

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Der Luguhu-See liegt im Kreis Ninglang der Provinz Yunnan. Diese Gegend wird in China als "Märchenland" bezeichnet. Hier gibt es nicht nur eine wunderschöne Landschaft, sondern das Gebiet ist auch der Wohnort der Mosuo. Hier herrschen Stille und Frieden und man lebt mit der Natur in Harmonie. Die Mosuo leben noch heute nach ihren traditionellen Sitten. Sie sind Anhänger des Lamaismus.

Wir fahren von Lijiang, dem bekannten Tourismusgebiet in Yunnan, in den Kreis Ninglang. Dort angelangt gehen wir noch drei bis vier Stunden zu Fuß, über den Berg Shanyakou, und erreichen dann den von den Mosuo bewohnten Ort Luguhu und den Shizishan-Berg.

Die Mosuo leben in den Kreisen Ninglang, Yongsheng und Lijiang und haben insgesamt 20.000 Angehörige. Sie betreiben hauptsächlich Landwirtschaft, Vieh- und Geflügelzucht.

Die Mosuo sind arbeitsam, ehrlich und offen. Ihre Ehen folgen der von alters her überlieferten Tradition: Zuerst die Liebe, dann die Ehe. Nach der Eheschließung lebt das Ehepaar aber getrennt jeweils bei der eigenen Mutter. Ihre Ehen sind glücklich und frei.

Wir gehen zuerst in das Dorf Luoshuicun, das aus Ober- und Unterdorf besteht und sich zu einem Touristen-Dorf entwickelt hat. Viele Familien betreiben dort Pensionen, Teehäuser, Cafes und kleine Läden, wo sie Kunsthandwerk feilbieten. Am Ufer des Luguhu-Sees stehen viele drei- und vierstöckige Holzhäuser mit großen Häfen. Hier gibt es zahlreiche Sehenswürdigkeiten wie den ,"Mosuo-Park", "Park für die Sitten der Frauenwelt", "Göttinnen-Park", "Park für Sitten und Gebräuche", "Park für Landessitten und Kultur" und den "Festgebäude-Park". In der Mitte des Luguhu-Sees befindet sich eine kleine Insel, auf der es einen Tempel gibt, in dem vier alte und junge Lamas leben.

Das Dorf verfügt über 70 Haushalte, die alle im Tourismus tätig sind und in denen die Frauen das Sagen haben. Besonders die jungen Leute sind in irgendeiner Weise im touristischen Dienstleistungsbereich tätig. Am Abend bieten sie den Touristen Mosuo-Tanz und -Gesänge zu einem günstigen Eintritt von lediglich 10 Yuan an.

Wir übernachten in der Pension der Familie Bin Mas. Ihre Familie hat sechs Angehörige - Bin Mas Mutter und deren Schwester, Bin Ma und ihre ältere Schwester La Cuo sowie die beiden Kinder von La Cuo. Ihre Brüder arbeiten alle außerhalb des Dorfes. Diese Familie ist eine typische matriarchalische Familie. Die vier Frauen betreiben nicht nur ihre Pension, sondern sind daneben auch in der Landwirtschaft und Viehzucht tätig. Ihre Pension verfügt über 6 Zimmer und ein Bad.

Wegen des Mangels an Boden leben die Mosuo am Ufer des Luguhu-Sees schon seit Generationen halb vom Fischfang und halb vom Ackerbau. Jede Mosuo-Familie besitzt ein Boot und die Männer gehen jeden Tag auf Fischfang. Wenn eine Familie keinen Mann hat, stellt sie einen ein. Das Wasser des Luguhu-Sees ist völlig frei von Verschmutzungen. In diesem See leben hauptsächlich Silberfische. Diese Fische sind fett und groß.

In der Gemeinde Yongningbazi konzentrieren sich die Mosuo. Hier befindet sich auch die Kreisregierung und ein großer Bauernmarkt hat sich etabliert. In den Läden kann man alles kaufen und am Straßenrand parken viele Autos, selbst ein Kartentelefon gibt es mittlerweile.

Der See Luguhu und der Ort Yongningbazi sind durch den Löwen-Berg voneinander getrennt. Auf dem Löwen-Berg steht eine Göttinnen-Statue. Sie schützt seit alters den See Luguhu und die Mosuo. Die von den Mosuo bewohnten Dörfer am Fuß des Löwen-Berges liegen im goldenen Pappelwald. In dieser goldenen Welt genießen die Mosuo ihr stilles Leben. Die Mosuo-Männer sind tapfer, heiter und offenherzig, die Mosuo-Frauen sanft und nachsichtig.

Die Mosuo leben nach wie vor ihr matriarchalisches System. Heutzutage allerdings haben einige junge Leute bereits auf ihre alte Tradition einer nichtfeststehenden Ehe verzichtet. Sie haben sich für eine feste Ehe entschlossen. Nach der Tradition der Mosuo bedeutet: Liebe ist Ehe und man hat braucht keine Eheschließungsform.