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(GMT+08:00) 2005-09-26 10:54:44    
Jugendliche unterstützten vor 40 Jahren den Aufbau der Grenzgebiete in Xinjiang

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In den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts haben viele junge Leute auf dem chinesischen Festland dem Aufruf des Staats Folge geleistet und den Aufbau der Grenzgebiete unterstützt. Mit Intelligenz, Schweiß und Blut haben sie zum Aufbau der Grenzgebiete Chinas beigetragen. Nach 20 Jahren kehrte ein Teil der Jugendlichen zurück, die anderen blieben an den Grenzgebieten. Sie gründeten in ihrer zweiten Heimat eine Familie und manche von ihnen widmeten ihr ganzes Leben dem Aufbau der Grenzgebiete.

Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang liegt im Nordwesten Chinas und viele Jugendliche haben dort vor 40 Jahren gelebt. Vor Kurzem haben sich über 90 der damaligen Jugendlichen aus Shanghai im Gebiet um den Chaiwobao-See östlich der Stadt Urumqi wieder getroffen, um das 40jährige Jubiläum der Unterstützung beim Aufbau der Grenzgebiete zu feiern.

Die damaligen Jugendlichen sind heute ungefähr 60 Jahre alt. Sie können sich an das Bild vor 40 Jahren noch genau erinnern. Die Gegend um den Chaiwobao-See, wo sie damals gearbeitet haben, hat sich in den vergangenen 40 Jahren sehr verändert. Die Wildnis und die Wüste Gobi sind heute ein beliebtes Urlaubsziel. Die von ihnen gepflanzten Obstbaumsetzlinge tragen schon viele Früchte. Der Fischteich, in dem sie junge Fische ausgesetzt haben, ist heute voller Fische und Krabben.

Wir erzählen Ihnen über die Geschichte von den schon alt gewordenen Jugendlichen, die den Aufbau der Grenzgebiete unterstützt haben.

Der Chaiwobao-See ist ein Salzsee 51 Kilometer östlich der Stadt Urumqi, der fast 30 Quadratkilometer groß ist. In den 60er Jahren war dieses Gebiet nur dünn besiedelt. Das Wetter war trocken und es gab nur wenige Bäume. Der Boden war erodiert und verkarstet. Es fehlten Hilfskräfte zur Aufforstung. Im Jahr 1966 kamen 265 Jugendliche aus Shanghai in das Gebiet um den Chaiwobao-See. Der älteste Jugendliche war 22 Jahre alt und der Jüngste erst 14.

Sie sind am 10. Oktober 1966 in Xinjiang angekommen. Um diese Zeit war in Shanghai noch Herbst, aber in Xinjiang fiel schon Schnee. Yan Hongmei, die damals erst 15 Jahre alt war, erinnert sich noch deutlich an das Gefühl, als sie aus dem Zug ausstieg:

"Wir stiegen aus der Eisenbahn aus. Es war dunkel und es schneite. Wir hatten zu wenig angezogen und es war sehr kalt."

Die Jugendlichen wurden in Gruppen eingeteilt, die sich um Aufforstung, Jungpflanzenzucht und Bodenerschließung kümmern sollten. Die Leiterin der Gruppe für Aufforstung He Yunying, die damals erst 16 Jahre alt war, sagte über den Forstbetrieb damals:  

"Vor der Abreise habe ich mir vorgestellt, dass es in dem Forstbetrieb viele Bäume gäbe. In Xinjiang sah ich aber nur Sandstürme. Es gab in dem Forstbetrieb gar keine Bäume. Wir gruben mit dem damaligen Gruppeleiter Löcher, um Bäume zu pflanzen. Der Sandsturm war aber so stark, dass das eine Loch verschwand, während wir dabei waren, das zweite zu graben. Die Stimmung war sehr schlecht."

In den schweren Jahren haben die Jugendlichen viele Schwierigkeiten überwunden. Die Wildnis ist zur Oase geworden. Neben dem Chaiwobao-See kann man das von ihnen gepflanzten Wäldchen mit einer Fläche von 573 Hektar sehen.

Nach den durchlebten Schwierigkeiten liebten die Jugendlichen Xinjiang und das Gebiet Chaiwobao umso mehr. Sie arbeiteten einen rationellen Entwicklungsplan aus. Neben der Aufforstung widmeten sie sich je nach den örtlichen Begebenheiten auch dem Tourismus und der Fischzucht. Qiao Xiangxi, der in Chaiwobao eine Familie gegründet hat, sagte, als er den Chaiwobao-See zum ersten Mal sah, wollte er versuchen, Fische in dem See zu züchten. Die Ortsbewohner meinten, der Chaiwobao-See wäre nur ein kleiner Salzsee und ein wertloses stehendes Gewässer. Sie hielten Fischzucht für utopisch. Qiao Xiangxi fasste aber den Entschluss, den See zu erschließen und zum Wohle der dort lebenden Menschen zu nutzen.

Im Jahr 1977 setzten Qiao Xiangxi und seine Partner im Chaiwobao-See insgesamt 300.000 kleine Fische aus. Nach einigen Jahren stellten die Leute überrascht fest, dass der Test erfolgreich war. Sie setzten dann noch mehr Fischbrut aus Japan und den USA in dem See aus. Die Fischzucht entwickelte sich immer besser. Heute ist das Gebiet Chaiwobao ein beliebtes Reiseziel mit dichtem Wald, einem klaren See und vielen Fischen. Qiao erzählt darüber:

"Man kann in dem Erholungsgebiet essen, übernachten, angeln und sich vergnügen. Wir heißen hier in Chaiwobao in Xinjiang alle Touristen herzlich willkommen."

Die damaligen Jugendlichen sind heute bereits 60 Jahre alt. Es war ihr lang gehegter Wunsch, dort wieder zusammenzukommen, wo sie lange Zeit gearbeitet und gewohnt haben.