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(GMT+08:00) 2005-09-16 14:32:53    
Erforschung des Nordpols - ein neuer wissenschaftlicher Schwerpunkt in China

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Vor rund 20 Jahren hat China damit begonnen, die Polarregionen zu erforschen. Der Schwerpunkt lag dabei stets am Südpol, aber in den letzten Jahren ist parallel zum Südpol auch der Nordpol zu einem neuen Schwerpunkt der wissenschaftlichen Forschung in China geworden.

Qu Tanzhou, Direktor des Büros zur Erforschung der Polarregionen der staatlichen chinesischen Ozeanbehörde, sagte dazu, die wissenschaftliche Erforschung des Nordpols sei sehr bedeutsam.

"Die ganze Welt verfolgt mit großer Aufmerksamkeit, welchen Einfluss der Nordpol als eine kalte Polarregion auf die menschlichen Aktivitäten ausübt und welchen Einfluss menschliche Aktivitäten auf diese Polarregion haben. Als ein großes Land der nördlichen Hemisphäre wird China direkt von den Klimaveränderungen, die auch den Nordpol betreffen, beeinflusst. Deshalb schenken wir den Klima- und Umweltveränderungen am Nordpol große Aufmerksamkeit. Dies ist zugleich der Schwerpunkt unserer Forschungen in der Polarregion. Im Rahmen dieser Schwerpunktsetzung unternehmen wir derzeit wissenschaftliche Forschungen am Nordpol."

In den Jahren 1999 und 2003 hat China jeweils eine Nordpolexpedition durchgeführt. Chinesische Wissenschaftler haben auf dem Forschungsschiff "Xuelong" in den Gewässern des Nordpolarmeeres umfassende ozeanografische Forschungen in verschiedenen Bereichen vorgenommen. Unter anderem wurden Eis und Schnee, die Atmosphäre, Biologie und Geologie der Region untersucht. Dabei sind zahlreiche wertvolle Daten und Proben gesammelt worden. Dazu gehören u. a. Sedimente vom Boden des Nordpolarmeers aus einer Tiefe von 3000 Metern, Daten über die Atmosphäre in einer Höhe von 3100 Metern, Sedimentbohrkerne mit einer Länge von über fünf Metern sowie zahlreiche Eisbohrkerne, Oberflächenschneeproben, Plankton- und Seewasserproben. Darüber hinaus haben chinesische Wissenschaftler herausgefunden, dass die unterste Schicht der Erdatmosphäre, die Troposphäre, über der Nordpolarregion etwas zu hoch ist. Dies ist für die Erforschung der jahreszeitlichen Veränderungen sowie den klimatischen Einfluss auf China von großer Bedeutung.

Aufgrund der limitierten Möglichkeiten des Forschungsschiffs konnte China noch keine kontinuierliche wissenschaftliche Forschung im Gebiet rund um den Nordpol unternehmen. Um die Forschungen am Nordpol auszuweiten, hat China 2004 seine erste wissenschaftliche Forschungsstation im nördlichen Polarkreis errichtet. Li Chunxian, der für den Aufbau der Huanghe-Station verantwortlich war, sagte dazu:

"China hat 2004 im Gebiet Ny-Ålesund auf der norwegischen Insel Spitzbergen seine eigene wissenschaftliche Forschungsstation, die Huanghe-Station, errichtet. Auf der Station wurden umfangreiche Forschungen in den Bereichen Geophysik, Atmosphärenphysik, Topographie und Kartographie, Geologie und Ozeanografie durchgeführt. Dabei sind zahlreiche Daten und Proben gesammelt worden. All dies stellt eine solide Grundlage für eine langfristige und kontinuierliche Erforschung des Nordpols durch China dar."

Die Errichtung der wissenschaftlichen Forschungsstation in der Nähe des Nordpols gilt in China als ein wichtiger Durchbruch. Es bedeutet, dass chinesische Wissenschaftler am Nordpol einen Ausgangspunkt für ihre langfristigen Forschungen haben. Seit Gründung der Station haben über zehn ausgezeichnete chinesische Wissenschaftler in der Station Experimente und Untersuchungen durchgeführt. Die Forschungsstation dient als Ausgangspunkt für Hubschrauber- und Schlittenexpeditionen und wendet auch die moderne Satellitennavigation an.

Weil die Forschungsstation noch sehr neu ist, sind die meisten Forschungsprojekte der Huanghe-Station noch im Gange. Allerdings wurden auch schon gewisse Erfolge in einzelnen Projekten erzielt.

Chinesische Wissenschaftler haben von der Huanghe-Station aus per Lasersonde Forschungen in der Stratosphäre des Nordpols unternommen und dabei über 1000 Stunden lang das Polarlicht beobachtet und Daten gesammelt. Damit konnte Chinas Forschung im Bereich der Atmosphärenphysik am Nordpol stark ausgeweitet werden.

Qu Tanzhou, Direktor des Büros zur Erforschung der Polarregionen der staatlichen chinesischen Ozeanbehörde, meinte, durch die Errichtung der Huanghe-Station und die Verbesserung der dortigen Forschungsbedingungen werde China in der nördlichen Polarregion in Zukunft ausführliche wissenschaftliche Forschungen und Beobachtungen anstellen können.

"Dank des Forschungsschiffs "Xuelong" und der Huanghe-Forschungsstation kann die wissenschaftliche Forschung am Nordpol kontinuierlich ausgebaut werden. Dies hat unsere wissenschaftlichen Möglichkeiten in dieser Region real verstärkt. In Zukunft werden wir parallel zu den Forschungen in der Station auch weitere Schiffe für wissenschaftliche Beobachtungen ins nördliche Polarmeer entsenden. Gleichzeitig werden wir die internationale Zusammenarbeit ausbauen und unser wissenschaftliches Niveau erhöhen."