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(GMT+08:00) 2005-09-05 10:48:42    
Moslems in Kaxgar

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Die Stadt Kaxgar ist das Zentrum der islamischen Kultur im Süden des Uigurischen Autonomen Gebiets Xinjiang. In der Stadt gibt es mehr als 3,4 Millionen Moslems, das sind rund 98 Prozent der Bevölkerung. Heute laden wir Sie in die Stadt Kaxgar ein, um dort einige Moslems kennen zu lernen.

Die Studenten der Islamischen Hochschule in Kaxgar lesen gerade einen Abschnitt des Korans. Rektor Abdulah Mahmatican sagte uns, die Hochschule nimmt jedes Jahr 50 Studenten auf, die in den drei Studienjahren Religions-, Geographie- und Geschichteunterricht haben. Nach dem Abschluss arbeiten die meisten von ihnen in abgeschiedenen, fernen Gegenden, wo Geistliche fehlen.

Der Islam wurde im 10. Jahrhundert von Zentralasien nach China eingeführt. In der Stadt Kaxgar gibt es fast 10.000 Moscheen verschiedenster Größe und über 10.000 Geistliche. Für die Leute hier ist die Arbeit als Geistlicher in einer Moschee eine Ehre.

Der 19jährige Uigure Abrati Wugul ist Student im 2. Jahr. Er kommt aus einer relativ reichen Familie. Die Eltern haben ein stabiles Einkommen und können daher ihren drei Kindern gute Lebens- und Studienbedingungen bieten. Der Bruder von Abrati hat die Hochschule für Agrarwissenschaft in Xinjiang abgeschlossen. Seine Schwester studiert derzeit an der Medizinischen Hochschule von Xinjiang. Abrati ist sehr an Religion interessiert und hat nach dem Mittelschulabschluss beschlossen, sich in Kaxgar zum Geistlichen ausbilden zu lassen. Er sagte:

"Ich möchte hier studieren. In Xinjiang gibt es in vielen Gebieten zu wenig Geistliche. Nach dem Abschluss werde ich als Geistlicher arbeiten. Das ist für mich eine große Ehre."

Es ist der größte Wunsch jeden Moslems, eine Pilgerfahrt in die heilige Stadt Mekka zu machen. Jedes Jahr unternehmen mehrere Moslems aus der Stadt Kaxgar eine Pilgerfahrt nach Mekka. Nun ist auch eine direkte Flugverbindung zwischen dem chinesischen Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang und Saudi-Arabien eröffnet worden. Für Moslems aus Kaxgar ist es also leichter geworden, eine Pilgerfahrt nach Mekka zu unternehmen. Die meisten der über 1500 Moslems, die im Jahr 2004 nach Mekka gepilgert sind, sind schon etwas älter. Der 65jährige Uigure Akem Mamti war einer von ihnen und nun lautet sein Name Akem Haddschi, denn man nennt alle Moslems "Haddschi", die einmal eine Pilgerfahrt nach Mekka gemacht haben. Über seine Gefühle während der Pilgerfahrt erzählte uns Akem:

"Ich kann keine Fremdsprachen, was mich am tiefsten trifft. Die Saudiaraber können Arabisch oder Englisch sprechen. Manche können sogar Urdu, aber ich kann nur Uigurisch und konnte daher mit den Leuten dort nicht plaudern. Seit ich wieder zu Hause bin, sage ich den jungen Leuten ständig, sie sollen fleißig lernen und Wissen anhäufen."

Die Pilgerfahrt kostet viel Geld, deshalb sind Moslems aus Kaxgar, die eine Pilgerfahrt nach Mekka machen können, relativ reich. Der 63jährige Abdureham Kari Haddschi ist einer davon.

Abdureham ist Imam in einer Moschee in der Stadt Kaxgar. Vor mehreren Jahren hat er eine Pilgerfahrt nach Mekka unternommen. Vor seinem Haus erstreckt sich ein über 600 Quadratmeter großer Hof, der einem botanischen Garten gleicht. In dem Garten kann man Monatsrosen, eine Weinlaube, Aprikosen-, Granatapfel- und Kirschbäume sehen. Abdureham sagte uns, dass er den Hof von seinen Vorfahren geerbt hat. Das Einkommen seiner Familie ist im Moment relativ hoch:

"Als Imam in der Moschee bekomme ich jeden Monat von der Regierung die Lebenshaltungskosten ersetzt. Außerdem bin ich Lehrer an der Islamischen Hochschule in Kaxgar, dafür bekomme ich jeden Monat ungefähr 500 Yuan Lohn. Die Haupteinkommensquelle ist das Hotel meiner Familie. Die Preise dort sind niedrig und das Service ist gut, daher läuft auch das Geschäft in meinem Hotel immer sehr gut. Außerdem machen meine Kinder auch Geschäfte. Das ist auch eine unserer Einkommensquellen."

Für Abdureham ist Reichtum eine barmherzige Gabe von Allah. Er meint, Hilfsbereitschaft ist die heilige Tugend jeden Moslems, deshalb zögert er keinen Augenblick, jemandem zu helfen, wenn er in Not ist.