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(GMT+08:00) 2005-08-29 10:43:25    
Besuch in der berühmten chinesischen "Windstadt" in den Kreis Toksun in Xinjiang

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Das Uigurische Autonome Gebiet Xinjiang befindet sich im Binnenland des asiatisch-europäischen Kontinents. Wüste und Trockenheit prägen das Bild in dieser Gegend. Aber heutzutage sind in Xinjiang überall Oasen zu sehen. Denn die Menschen, die seit Generationen in dem Wüstengebiet leben, haben konsequent mit Sandsturm gekämpft, um ihr Lebensumfeld zu verbessern. In unserer heutigen Sendung laden wir Sie zu einem Besuch in der berühmten chinesischen "Windstadt" ein, in den Kreis Toksun. Dabei erfahren Sie mehr über den Kampf der Einheimischen gegen Sandsturm.

Der Kreis Toksun befindet sich im Turpan-Becken am südlichen Fuß des Tianshan-Gebirges im mittleren Gebiet von Xinjiang. Toksun heißt auf Mongolisch "Aufhalten". Der Kreis verbindet den südlichen mit dem nördlichen Teil von Xinjiang, man legt hier normalerweise eine Rast ein.

Der Kreis Toksun ist als "Windstadt" in China bekannt. Das ganze Jahr über weht hier heftiger Wind. In einem Jahr gibt es mehr als 100 Tage, in denen Wind mit einer Stärke von über 8 bläst.

Diese schlechten Naturbedingungen können die Einheimischen nicht erschrecken. Seit Generationen kämpfen sie mit dem Sand, grüne Inseln in der Sandwüste wurden von ihnen geschaffen. Anfangs zeigten sich dabei wegen Unerfahrenheit und nicht kompetenter Maßnahmen nur geringe Erfolge.

Seit ungefähr 20 Jahren hat die Bevölkerung im Kreis Toksun der Sanierung ihres Lebensumfeldes Priorität eingeräumt. So wurden Spezialisten zur Ausarbeitung der Sanierungspläne gegen Sandsturm eingeladen. Unter Leitung des Kreisbürgermeisters hat man mit der wissenschaftlichen Sanierung und Eindämmung von Sand begonnen.

Zunächst wurden vor den Sandhügeln Windschutzwände errichtet, in denen Bäume und Gräser gepflanzt wurden. Damit wurde der Sandsturm abgehalten. Als Nächstes wurden in der Sand- und Gobiwüste Pflanzen angesiedelt, die für den Sandboden geeignet sind, um den Sand zu fixieren und die Quelle von Wind und Sand abzufangen. Zudem wurden mehrere Meter große Sandhügel abgetragen und dafür Bäume und Gräser gepflanzt, um die Sandquelle von Grund auf zu verringern.

Nach mehr als 10jährigen Bemühungen wurden im Kreis Toksun 6.000 Hektar künstliche Wälder angepflanzt, und in der Gobiwüste wurde auf mehr als 3.000 Hektar die Flora wieder hergestellt. Dadurch wurde nicht nur die Temperatur im Kreis Toksun gesenkt, sondern der Wind und Sandverwehungen wurden auch gemildert. Dazu sagte Xu Chunfu, Leiter des Forstwirtschaftsamtes des Kreises Toksun:

"Die Schutzwälder für die Agrarwirtschaft sind dicht bepflanzt. Der trockene und heiße Wind soll durch die Schutzwälder abgekühlt werden, bevor er die Agrargebiete erreicht. Früher lagen die durchschnittlichen Temperaturen im August bei 45 oder 46 Grad Celsius. In den vergangenen Jahren ist es normalerweise 43 Grad warm. Der Wind mit einer Stärke von 8 in der Gobiwüste wurde auf 5, 6 abgeschwächt, bevor er die Agrargebiet heimsucht. Im Großen und Ganzen sind keine Sandstürme mehr zu beobachten."

Im Kampf gegen die schlechten Naturbedingungen wurden sich die Einheimischen im Kreis Toksun des Naturschutzes und des harmonischen Zusammenlebens mit der Natur bewusst. Dazu sagte der 66jährige Kadel Gajit, ein Angehöriger der uigurischen Nationalität:

"Als ich noch klein war, herrschte hier stets ein heftiger Wind. Türen und Fenster wurden oft von großen Sandverwehungen in Mitleidenschaft gezogen, man konnte oft die Tür nicht aufmachen und musste durch das Dachfenster raus. Erst nachdem der Sand von außen gelockert wurde, konnte man die Tür wieder aufmachen. Nun ist alles viel besser geworden. Es ist nie mehr passiert, dass die Häuser vom Sand halb verschüttet waren."

Kadel Gajit zeigte einen Sandgraben und erzählte, dass es früher hier einen sauberen Fluss gab, der von dichten Bäumen und Schilfröhren umgeben war. Aber dann wurden die Bäume willkürlich gefällt, und das ökologische Umfeld wurde zerstört. So sei der Fluss zum Sandgraben geworden, bedauerte der alte Mann.

Nachdem sich die Kreisbewohner über den Grund der Verschlechterung des ökologischen Umfeldes im Klaren waren, wurden keine Bäume mehr abgeholzt. Pro Kopf werden nun jährlich im Kreis mehr als 100 Bäume neu angepflanzt. Auch wurden strenge Vorschriften zum Schutz der Vegetation in der Gobiwüste und in den Sandhügeln ausgearbeitet: Niemand darf sie verletzen und beispielsweise dort Vieh hüten. Schon viele Jahre hat niemand gegen diese Vorschriften verstoßen.

Es wird dunkel, und im abendlichen Dämmerlicht prägen die grünen Bäume und Felder sowie der laue Wind das ruhe und schöne idyllische Leben hier. Man kann sich nur schwer vorstellen, dass es hier einst eine Welt von Wind und Sand war. Plötzlich erklang ein Lied:

Das ist ein Liebeslied, das von einem Jungen gesungen wird. Der Junge treibt seinen Esel an. Ein lebensfroher Mensch!