Im Rahmen der vierten Runde der Sechsergespräche über die Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel haben am Dienstag zwei Sitzungen der Chefunterhändler stattgefunden. Im Mittelpunkt der Beratungen stand der Inhalt eines gemeinsamen Dokuments. Die Chefunterhändler diskutierten diese Frage auch in einigen bilateralen Treffen. Obwohl die vierte Runde der Sechsergespräche bereits acht Tage andauert, bemerkten Analysten positiv, dass die beteiligten Seiten sich weiter um die Reduzierung der Differenzen bemühten und nach einem Konsens strebten.
Am Dienstagmorgen haben die Chefunterhändler der beteiligten Länder über den von China am Montag vorgelegten dritten Entwurf eines gemeinsamen Dokuments erörtert. Meinungsverschiedenheiten bestehen weiterhin bei der Definition eines "Verzichts auf Atomprogramme" und entsprechende Entschädigungsleistungen an Nordkorea. Am Dienstagnachmittag hat die chinesische Delegation auf Basis des dritten Entwurfs einen vierten Entwurf für ein gemeinsames Dokument vorgelegt. Über den Inhalt des Entwurfs haben die beteiligten Seiten ihre Positionen dargelegt.
Die Chefunterhändler haben vor ihrer gemeinsamen Sitzung erneut die Bedeutung eines gemeinsamen Dokuments für den Prozess zur Lösung der Nuklearfrage betont. Auf ihrer Sitzung stimmten die Chefunterhändler darin überein, das gemeinsame Dokument in einer gemeinsamen Erklärung zu veröffentlichen. Diese Erklärung wäre in ihrer Form von höherem Niveau als die Vorsitzendenerklärung nach der dritten Runde der Sechsergespräche im Juni des vergangenen Jahres.
Besonders zur Kenntnis genommen wurde, dass der Chefunterhändler der nordkoreanischen Delegation, Kim Kye-Kwan, nach der Chefunterhändlersitzung sein Schweigen aufgab und vor der Presse die vierte Runde der Sechsergespräche bewertete. Seiner Aussage zufolge habe sich Nordkorea trotz der Differenzen zwischen den beteiligten Seiten um die Reduzierung der Differenzen und um Erfolge aufrichtig bemüht. Die USA seien jedoch weiterhin gefordert, ihre nuklearen Drohungen gegen Nordkorea zu beenden und sich um das Vertrauen von Nordkorea zu bemühen. Dann würde Nordkorea einen Verzicht auf Atomwaffen und sein Atomprogramm erwägen.
Der Leiter der südkoreanischen Delegation, Song Min-song, sagte nach der Chefunterhändlersitzung am Dienstag, der von China eingebrachte vierte Entwurf für ein gemeinsames Dokument sei eine Zusammenfassung der bisher bei den Sechsergesprächen diskutierten Inhalte und Entwürfe in konzentrierter und ausgeglichener Form.
Die beteiligten Seiten einigten sich darauf, die Diskussionen des Tages auszuwerten und ihre Konsultationen bei der Chefunterhändlersitzung oder in anderer Form fortsetzen.
Öffentlichen Meinungen zufolge sei ein Durchbruch bei den Sechsergesprächen weiter nicht in Sicht. Doch gäbe es Anzeichen, dass die verschiedenen Seiten ihre Differenzen weiter abbauen können. Deshalb sei man zuversichtlich, dass bei dieser Runde der Sechsergespräche substanzielle Fortschritte erzielt werden können.
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