Am dritten Tag der vierten Runde der Sechsergespräche am Donnerstag haben alle Seiten ihre Beratungen über die Nuklear-Frage auf der koreanischen Halbinsel fortgesetzt. Dabei galten die bilateralen Gespräche zwischen Nordkorea und den USA erneut als die wichtigsten Gespräche des Tages. Beide Seiten gaben nach ihrem Gespräch keine Kommentare ab, die Atmosphäre ist eher ruhig. Beobachter sehen darin aber Zeichen der Hoffnung.
Zum einen deshalb, weil Nordkorea und die USA weiterhin ihren Willen zur Lösung der Nuklearfrage auf der koreanischen Halbinsel erklärt hatten. Am Vormittag sprachen die Delegationen beider Länder beinahe drei Stunden miteinander. Es war bereits die dritte Konsultation zwischen Nordkorea und den USA in den vergangenen drei Tagen. Dabei zeigten beide Seiten Respekt für einander und berieten ihre Programme und Konzepte, die von ihnen am Mittwoch auf der Plenartagung unterbreitet wurden. Die Gespräche verliefen in einer positiven Atmosphäre und waren inhaltsreich und konstruktiv.
Ein zweiter Anlass zur Hoffnung ist der von Nordkorea und den USA bekräftigte Wille, die Gespräche voranzutreiben und Fortschritte zu erzielen. Laut dem Sprecher der chinesischen Delegation, Qin Gang, sei derzeit noch kein Termin für die Beendigung der Gesprächsrunde festgelegt worden. Damit könnten die Fragen noch umfassender und tiefgehender diskutiert und Meinungsunterschiede minimiert werden, um Fortschritte bei den Gesprächen zu ermöglichen. Laut Qing Gang beschäftigten sich die beteiligten Seiten momentan mit der Ordnung und Zusammenfassung der verschiedenen Konzepte und Vorschläge.
Am Donnerstag hat der chinesische Vize-Außenminister Dai Bingguo die Leiter der an den Sechsergesprächen beteiligten Delegationen empfangen und zum Mittagessen eingeladen. Alle Seiten sprachen sich dabei einstimmig für substanzielle Ergebnisse und ein gemeinsames Schlussdokument aus.
Zum dritten spielt China als Gastgeber und Teilnehmer der Gespräche weiterhin eine fördernde und konstruktive Rolle. Bisher ist die chinesische Delegation mit den anderen beteiligten Seiten zu insgesamt 12 bilateralen Beratungen zusammengekommen. Damit hat China zu Fortschritten der Gespräche große Beiträge geleistet.
Beobachter vertreten die Ansicht, dass Nordkorea und den USA trotz ihrer wiederholten Gespräche sowie ihrer Bereitschaft zu Fortschritten bei den Sechsergesprächen weiterhin noch kein Vertrauen aufgebaut haben. Zudem mangele es an für beide Seiten akzeptablen Konzepten. Ferner existierten weiterhin große Meinungsunterschiede zwischen beiden Seiten bei der Definition von "Entnuklearisierung" und beim "Prozess einer Entnuklearisierung". Ob Fortschritte bei dieser Runde erzielt werden können, hängt nun von den Gesprächen am kommenden Tag ab.
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