In einer feierlichen Zeremonie im Beijinger Arbeiterstadion hat das ständige Mitglied des Politbüros des ZK der KP Chinas Li Changchun den Slogan für die Beijinger Olympiade 2008 verkündet:

"Der Slogan für die Olympischen Spiele 2008 in Beijing heißt ?eine Welt, ein Traum".

Dazu erklärte das Beijinger Olympische Organisationskomitee (BOCOG), dieser Slogan demonstriere den gemeinsamen Wunsch der Menschheit nach einer schönen Zukunft im Geist der Olympiade. Gleichzeitig werde durch den Slogan die Bereitschaft des chinesischen Volkes und der Beijinger Bürger zum Ausdruck gebracht, zusammen mit der Bevölkerung aus aller Welt an den Errungenschaften der menschlichen Zivilisation teilzuhaben und nach einer schönen Zukunft zu streben. Auch beinhalte der Slogan Elemente der traditionellen chinesischen Kultur, nämlich Harmonie und Zusammenarbeit, so das BOCOG.

Zhang Yiwu, Olympia-Experte der renommierten Peking Universität, meinte, der Slogan verkörpere den Wunsch Chinas nach Integration in die Welt sowie nach einem harmonischen Zusammenleben und harmonischer Entwicklung mit der Weltbevölkerung. Zhang Yiwu:

"Der Slogan umfasst zwei Gesichtspunkte als Kern, und zwar Welt und Traum. Unter "einer Welt" versteht man den Geist Chinas, sich zu öffnen und Verbindungen mit der Welt aufzunehmen. Ein Traum bezieht sich auf den gemeinsamen Wunsch Chinas und der Welt nach Olympiade und Frieden".

Als Früchte der kollektiven Intelligenz dient die Wortwahl "eine Welt, ein Traum" aber auch als Slogan für die Paralympics 2008 in Beijing. Am 1. Januar diesen Jahres wurde weltweit nach einem Slogan für die Olympischen Sommerspiele 2008 gesucht, innerhalb von einem Monat sind mehr als 210.000 Vorschläge und Konzepte beim BOCOG eingegangen. Sie kamen aus allen Provinzen, Autonomen Gebieten und regierungsummittelbaren Städten Chinas, aus den chinesischen Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie aus der chinesischen Inselprovinz Taiwan, aber auch aus den USA, aus Großbritannien, Frankreich, Japan, Südkorea, Kuba, Norwegen und Brasilien. Neben Chinesisch und Englisch wurden sie auch in anderen Sprachen wie Französisch, Spanisch und Portugiesisch formuliert. Darin wurde die Gastfreundlichkeit des chinesischen Volkes präsentiert und der Beijinger Olympiade die besten Wünsche übermittelt.

Im Februar wurden schließlich 800 Vorschläge ausgewählt. Statistiken zufolge tauchten dabei Schlüsselwörter wie "Harmonie", "Traum", "Solidarität" und "Teilhaben" immer wieder auf, die dem Standpunkt Chinas "Harmonie" und "gemeinsamer Gewinn" in der internationalen Gemeinschaft und der Wertvorstellung der Beijinger Olympiade "Harmonie" und "Teilhaben" genau entsprechen.

Parallel dazu wurden drei internationale Firmen beauftragt, eine weltweite Umfrage zu veranstalten. Befragt wurden durch Telephon- oder persönliche Gespräche 968 Sportexperten aus 66 Ländern, die nicht chinesische Muttersprachler sind. Auf die Frage "was soll der Slogan für die Beijinger Olympiade initiieren" entschieden sich 28 Prozent der Befragten für Hoffnung und Zukunft, während sich 26 Prozent für die Begriffe wie Zusammenarbeit, Teilhaben, Frieden und Solidarität aussprachen. 22 Prozent der Befragten wählten das Wort "Traum" als Schlüsselwort für den olympischen Slogan. Dazu sagte Frau Susan Pattis von der internationalen Beratungsfirma ChinaClicks2, die die Umfrage mit zu verantworten hatte, dass diese sorgfältige Umfrage dem BOCOG bei der endgültigen Entscheidung viel geholfen hat. Susan Pattis:

"Das BOCOG hat uns beauftragt, diese Umfrage zu veranstalten. Also, es wollte alle Welt etwas über die Idee der Sommerspiele 2008 und den Geist des olympischen Slogans hören. Dann arbeitet man daran, den Traum, das Anliegen und den Wunsch der Chinesen auch im Slogan zu übermitteln".

Es folgte dann eine monatelange Überprüfung und Bewertung. Hunderte von Sprachwissenschaftlern sowie Kultur- und Sportexperten aus aller Welt wuden herangezogen. Schließlich einigte man sich auf die vier Worte "eine Welt, ein Traum" als Slogan für die Beijinger Olympiade, die sich total von anderen Vorschlägen unterscheiden.

Auch IOC-Präsident Jacques Rogge schätzte den Slogan hoch ein. Die Olympiade sei besonders anzustreben, die durch den Sport versucht, Frieden zu fördern und gegenseitiges Verständnis zu vertiefen, sagte Rogge in einem Schreiben an das BOCOG. Der Slogan für die Beijinger Olympiade 2008 habe genau das Wesen des Olympia-Geistes präsentiert, darüber freue sich das IOC sehr, so der IOC-Präsident.