Nach den Sommerspielen in Athen ist die Olympiade in den sogenannten "Beijinger Zyklus" eingetreten. Die Vorbereitungen für die Sommerspiele 2008 in Beijing laufen auf Hochtouren: Der Bau der olympischen Sportstätten und die Regulierung der städtischen Umwelt wurden in Angriff genommen und ein Projekt, um Freiwilligen für die Olympischen Spiele 2008 zu rekrutieren, wurde gestartet. Zu Beginn des Projektes hob IOC-Präsident Jacques Rogge die Bedeutung der Freiwilligen für die Olympiade hervor:
"Als Olympia-Botschafter bilden die Freiwilligen den Grundstein für die Olympiade und repräsentieren den olympischen Geist. Als Mitglieder der Millionen von Olympia-Freiwilligen seit den letzten 100 Jahren haben alle Freiwilligen in Beijing den gemeinsamen Wunsch, den olympischen Geist zu verbreiten und ein faires und harmonisches Umfeld für die Athletinnen und Athleten aus aller Welt zu schaffen. Ein Freiwilliger zu werden wird das Leben bereichern und es ist ein einmaliges und unvergessliches Erlebnis. Ohne die ausgezeichneten Freiwilligen kann von einer erfolgreichen Olympiade keine Rede sein".
Auch Lynne Richard, Vertreterin des australischen Freiwilligen-Zentrums und Beraterin des Beijinger Freiwilligen-Projektes, würdigte die wichtige Rolle der olympischen Helferinnen und Helfer. Lynne Richard sagte:
"Sollten keine Freiwilligen eingesetzt werden, wäre die Olympiade unheimlich teuer. Durch das freiwillige Service werden Zeit und Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt. Dies spart nicht nur eine Unsumme an Personalkosten, sondern die Freiwilligen können dadurch auch verschiedene Fähigkeiten erlernen, die auch in anderen Branchen wie dem Tourismus nützlich sind. Das spart wiederum Geld für die Stadt und das Land".
Dem Vize-Exekutivvorsitzenden des Beijinger Olympischen Organisationskomitees (BOCOG) Li Binghua zufolge beinhaltet das Beijinger Freiwilligen-Projekt insgesamt vier Teilprojekte, die jeweils für Aufklärung der Bevölkerung, die olympischen Wettbewerbe, die Paralympics und die Vorbereitungsarbeiten des BOCOG zuständig sind. Das Aufklärungsprojekt wurde im März letzten Jahres begonnen und soll bis 2008 fortgesetzt werden. Aufgabe dieses Projektes ist es, gesellschaftliche Aktivitäten zur Verbreitung von Wissen über Olympia zu veranstalten, die fachliche Ausbildung der Bevölkerung zu betreiben und eine feierliche olympische Atmosphäre zu organisieren. Individuen, Familien, Unternehmen und gesellschaftliche Organisationen sind willkommen, sich daran zu beteiligen, teilte der Funktionär des Organisationskomitees mit. Im Rahmen des Projektes für die Vorbereitungen des BOCOG, das ebenfalls schon im vergangenen Jahr gestartet wurde, wurden bisher 35 Freiwillige rekrutiert.
Die Teilprojekte für die olympischen Wettbewerbe und die Paralympics bilden den Kern des gesamten Freiwilligen-Projektes. Das Organisationskomitee rechnet damit, dass für die Olympischen Spiele und die Paralympics 2008 in Beijing jeweils 70.000 bzw. 30.000 freiwillige Helferinnen und Helfer angeworben werden. Li Binghua führte aus, dass sie Arbeitsausweise des BOCOG erhalten und mit spezifischen Arbeitsaufgaben beauftragt werden. Die Anwerbung freiwilliger Helfer für die Olympischen Spiele und die Paralympics wird im August 2006 begonnen und soll bis April 2008 abgeschlossen sein.
Laut Li Binghua handelt es sich dabei vor allem um Studierende. Doch werden unter den Freiwilligen auch Beijinger, Bürger aus anderen Landesteilen, Angehörige der nationalen Minderheiten sowie Landsleute aus den Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macao sowie aus der chinesischen Inselprovinz Taiwan sein. Zu den Freiwilligen gehören auch Auslandschinesen und ausländische Freunde. Auch kompetente behinderte Freiwillige werden für die Betreuung der Paralympics zur Verfügung stehen. Die leidenschaftlichen, vitalen und disziplinierten Studierenden bilden die größte Gruppe in China, die freiwilligees Service anbieten. Es ist ein Traum jedes chinesischen Studenten, sich am freiwilligen Service der Beijinger Olympiade zu beteiligen. Dazu sagte Dong Ding, Student der renommierten Beijinger Tsinghua-Universität:
"Es ist eine große Ehre für uns Jugendliche, etwas für die Sommerspiele in Beijing zu tun. Die Freiwilligen-Aktion wird uns noch aktiver machen und der Welt das Profil der Jugendlichen in China zeigen. Dabei müssen wir uns freundlicher und freundschaftlicher verhalten. Ich hoffe, dass ich die Chance erhalte, ein Freiwilliger für die Olympischen Spiele 2008 zu werden".
Vom Freiwilligen-Projekt erhofft sich das Beijinger Organisationskomitee auch, noch mehr Menschen zur Beteiligung zu ermuntern, der Bevölkerung die Bedeutung des freiwilligen Service bewusster zu machen und so das Sozialwesen in China zu forcieren.
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