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(GMT+08:00) 2005-05-11 15:36:03    
Die Siegerin der Paralympics 2004 in Athen, Wang Yanhong aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang

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Bei den Paralympics 2004 in Athen hat die chinesische Sportlerin Wang Yanhong die Goldmedaille im Bogenschließen erkämpft. Damit ist Wang Yanhong die erste paralympische Siegerin, die aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang stammt.

Wang Yanhong wurde 1969 in einer Soldatenfamilie in Urumqi, der Hauptstadt von Xinjiang, geboren. Von klein auf war sie lebhaft, temperamentvoll und neugierig. Damals träumte das kleine Mädchen von einer glänzenden Zukunft. Doch im 15. Lebensjahr wurde sie von einem Schicksalsschlag getroffen: Eine Krankheit verkrüppelte ihr linkes Bein, und ihr Traum wurde zunichte gemacht.

In den fünf Jahren nach ihrem Unglück hielt sich Wang Yanhong versteckt: Sie wollte nicht mehr hinaus gehen und keine Leute treffen. Mit 20 Jahren wurde sie schließlich von Verwandten und Freunden überredet: Sie hatte eine Prüfung bestanden und wurde Arbeiterin einer Fabrik. Im Laufe der Zeit wurde sie sich bewusst, dass Behinderte genauso gute Arbeit leisten und eine schöne Zukunft haben können, wie die Nicht-Behinderten.

1994 kam Wang Yanhong mit 25 Jahren zum Bogenschießen. Unter fachlicher Aufsicht der Trainer hat sie so schnell gelernt, dass sie an den 6. Spielen der Behinderten im südpazifischen Raum, die in China ausgetragen wurden, teilnehmen durfte.

Von da an begann Wang Yanhong ihre sportliche Karriere. Jahrelang scheute sie keine Mühe, um ihre Leistung zu verbessern: Beim Training musste sie täglich auf eine Entfernung von 70 Meter 500 bis 600 Pfeile abschießen und dann die Pfeile wieder zurückholen. Die gehbehinderte Wang Yanhong musste also täglich mehr als 10 km laufen und jede Menge Schuhe wurden abgetreten.

"Anfangs wurde ich vom Trainer zum Training gezwungen. Es war also festgelegt, an wie vielen Geräten ich trainieren und wie viele Pfeile ich abschießen musste. Nun ist es nicht mehr so: Ich trainiere freiwillig. Das Gefühl, wenn der Pfeil von der Sehne schnellt und das Ziel trifft, kann man nicht mit Worten beschreiben. Es ist ein Genuss, wenn die körperliche Kondition und das sportliche Niveau die Spitze erreicht haben."

Bei den Paralympics 2004 in Athen ist der Traum von Wang Yanhong in Erfüllung gegangen. Als die chinesische Nationalflagge im Athener Sportstadion gehisst wurde, kamen ihr die Tränen. Die Goldmedaille gehöre nicht ihr selbst, sagte sie im nachhinein, sondern ihren Eltern, ihrer Schwester, ihrem Mann, ihrer Tochter und allen, die sich um sie gekümmert haben.

Wang Yanhong hat eine glückliche und warmherzige Familie. Sie liebt ihre jüngere Schwester sehr und achtet ihre Eltern. Dazu sagt ihre Schwester Wang Yiran:

"Meine ältere Schwester scheut keine Mühe. In ihrer Kindheit wurde sie mehrmals operiert, aber nach den Operationen war sie immer zäh und optimistisch. Ich betrachte sie stets als mein Vorbild. Sie mag Singen, Gitarrespielen, Kaligrafieren und Malen und sie kann alles gut. Ich beneide sie. Sie ist unsere ältere Schwester und unsere Freundin. Wenn wir etwas auf dem Herzen haben, reden wir gerne mit ihr darüber. Und sie kümmert sich auch um uns und hilft uns bereitwillig."

Der Mann von Wang Yanhong, Hu Yuandong, muss sich viel um die Familie kümmern, aber er versteht sich mit seiner Frau und unterstützt sie immer. Hu Yuandong:

"Meine Frau ist bescheiden und zäh. Bei Niederlagen und Schwierigkeiten ruft sie mich immer an und ich tröste sie. Umgekehrt ist es auch so. Also, wir bieten uns gegenseitig Trost, Ermutigung und Unterstützung."

Zu Wang Yanhongs Hobbys gehören Lesen, Musik und Teetrinken. Zu Hause sammelt sie neben Bogen auch Teekannen und Teeblätter. Wenn sie von einem Wettbewerb nach Hause kommt, bringt sie normalerweise Bücher oder Teeblätter mit.

Die 13. Paralympics werden 2008 in Beijing stattfinden. Die 35-jährige Wang drückte ihre Hoffnung aus, bei den Spielen der Behinderten auf eigenem Boden in China wieder ihr Bestes zu geben:

"Ich hoffe, dass ich meine aktive Laufbahn noch etwas verlängern kann. Die Paralympics werden 2008 in unserem Land stattfinden und mein Ziel ist es, an den Spielen teilnehmen zu dürfen. Ich werde dann 39 Jahre alt sein, aber meine Kraft sollte noch ausreichen. Also, ich muss durchhalten, solange es geht."