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(GMT+08:00) 2005-05-09 11:38:21    
Beijing legt Wert auf Nutzung der olympischen Sportstätten nach den Sommerspielen 2008

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Sollten die für die Olympiade neu gebauten Sportstätten und -stadien in Beijing der Stadt nach den Spielen keine weiteren wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Gewinne bescheren, würde sich das um eine Fehlplanung großen Ausmaßes handeln. Um dies zu vermeiden, wurde bereits in der Planung die Nutzung der olympischen Sportstätten nach 2008 berücksichtigt. Dazu sagte der Vizebürgermeister von Beijing, Zhang Mao, der an einem internationalen Forum über den Bau und Betrieb der olympischen Sportstätten und -stadien in Beijing teilnahm:

"Die Nutzung der olympischen Sportstätten nach den Spielen ist eine sehr wichtige Frage. Man muss Erfahrungen aus den vergangenen Olympiaden sammeln und Lehren daraus ziehen. Eine falsche und unwirtschaftliche Planung würde die Gesellschaft schwer belasten. Die Stadt Beijing muss die erfolgreichen Erfahrungen anderer Länder den eigenen Verhältnissen anpassen."

Laut Zhang wurde bereits ein komplettes Konzept zu diesem Thema erarbeitet. Nach den Sommerspielen und den Paralympics 2008 sollten die provisorischen Bauteile der 31 neu gebauten Sportstätten, zum Beispiel viele Zusatztribünen, abgerissen werden. Die Sportstätten selbst werden zum Teil Trainingszentren für Nationalmannschaften werden, oder - soweit sie sich im Campus der Universitäten befinden - auch den Studenten und Stadtbewohnern zur Verfügung gestellt werden. Die Verwaltung und das Management der olympischen Sportstätten soll auf alle Fälle öffentlich ausgeschrieben werden, so der Vizebürgermeister. Weitere Olympiabauten werden zu Unterhaltungs-, Geschäfts- und Gastronomiezentren umgebaut. Als Beispiel nannte er das für 4,9 Milliarden Yuan RMB veranschlagte olympische Schwimmzentrum, das nach den Spielen zum Öko-Campingplatz umgebaut werden soll. Die mehr als 2.000 Bungalows im Olympischen Dorf sollen nach den Spielen als Apartments verkauft werden.

Der Betrieb der olympischen Sportstätten und -stadien nach den Sommerspielen sorgt für Aufmerksamkeit sowohl bei der Stadtregierung als auch bei möglichen Investoren. Das Kultur- und Sportzentrum Wukesong im westlichen Stadtteil, das als olympische Basketballhalle dient, wird mit Investitionen verschiedener gesellschaftlicher Kreise gebaut. Der Generalmanager des Kultur- und Sportzentrums Wukesong GmbH, Liu Zhongyi, gehört auch zu den Investoren. Er sagte:

"Bereits beim Bauentwurf des Zentrums in Wukesong wurden Fragen wie Multifunktionen und Betrieb nach den Spielen berücksichtigt. Während des Bauprozesses haben wir moderne ausländische Ideen herangezogen, und beim Betrieb nach den Spielen werden wir uns nach dem Markt orientieren. Ich gehe davon aus, dass nach den Sommerspielen hier ein neues modernes Zentrum in irgendeiner Art entstehen wird."

Zur Zeit hat die Beijinger Stadtregierung fünf olympische Wirtschaftsberater engagiert, die aus Belgien, Frankreich, den USA und aus dem chinesischen Festland kommen. Auch in Sachen des Betriebs der olympischen Sportstätten und -stadien nach den Sommerspielen sollen sie der Beijinger Stadtregierung beratend zur Seite stehen. Der Berater Maurice Louvet aus Frankreich bezeichnete die Frage der Verwendung nach Olympie als Bestandteil der systematischen Stadtplanung Beijings:

"Der Bau der Sportstätten dient nicht nur der 17tägigen Olympiade, sondern die ganze Stadt muss auch als eine Einheit gesehen werden. Vor Baubeginn muss man die Nutzung nach den Spielen schon berücksichtigen. Möglicherweise wird nach den Sommerspielen die Nachfrage nach Personal und Ausstattungen kräftig nachlassen. Aus diesem Grund soll man Ausstattungen, die nur für den kurzfristigen Sportbetrieb benötigt werden, mieten. Die festen Anlagen müssen recht gut in Stand gehalten werden, um eine lange Lebensdauer zu garantieren."

Zweifelsohne trägt die Olympiade auch zur Verbesserung der Stadtfunktionen und Vervollständigung der gesellschaftlichen Dienstleistungen in Beijing bei. Der französische Experte zeigte sich überzeugt, dass die olympischen Sportstätten und Stadien wie das staatliche Stadion und das Schwimmzentrum Wahrzeichen von Beijing werden und als neue Freizeiteinrichtungen der Beijinger Stadtbewohner zur Verfügung stehen.