v Radio China Internationalv Die deutsche Redaktion
China Radio International
China
International
  Wirtschaft
  Kultur
  Wissenschaft
  Sport
  Bild-Nachrichten

v Sieg des Widerstandskriegs gegen japanische Aggression in China
v Quiz - Die chinesische Schatzinsel Taiwan
v Beijing 2008
mehr>>
v China ABC
v Die chinesische Malerei
v Traditionelle Wohnhäuser in China
v Chinesische Geschichte
mehr>>
(GMT+08:00) 2005-05-08 15:27:13    
Die Neudemokratische Revolution(1919-1949) - Die Bewegung des 4. Mai und die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas (Die Bewegung des 4. Mai)

cri

Die Bewegung des 4. Mai

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs hielten Großbritannien, Frankreich, die Vereinigten Staaten, Japan und die anderen Siegermächte im Januar 1919 eine "Friedenskonferenz" in Paris ab, und als Siegernation war dabei auch China vertreten. Auf dieser Konferenz forderte die chinesische Delegation, die Sonderrechte der ausländischen Staaten in China abzuschaffen, die 21 Forderungen, die die Regierung der Nördlichen Militärmachthaber mit Japan unterzeichnet hatte, aufzuheben und China die Rechte in Shandong, die Japan im Ersten Weltkrieg von Deutschland an sich gerissen hatte, zurückzugeben. Die Forderungen Chinas wurden jedoch von der Konferenz abgelehnt, und stattdessen wurde beschlossen, Deutschlands Sonderrechte in Shandong offiziell an Japan zu übertragen.

Aus Protest dagegen versammelten sich am 4. Mai 1919 mehr als 3000 Studenten auf dem Tiananmen-Platz im Zentrum Beijings. Die Demonstranten gaben Losungen aus wie "Schützt Chinas Souveränität! Bestraft die Landesverräter!" und "Keine Unterzeichnung des Versailler Vertrags!" Sie forderten die Bestrafung der projapanischen Politiker Cao Rulin Zhang Zongxiang und Lu Zongyu, steckten das Wohnhaus von Cao Rulin in Brand und verprügelten Zhao Zongxiang, der dort Unterschlupf gesucht hatte. Am nächsten Tag riefen die Beijinger Studenten zu einem generellen Unterrichtsstreik auf, und am dritten Tag gründeten sie und die Mittelschüler der Stadt eine Studentenvereinigung. Sie verschickten Telegramme, gaben Publikationen heraus, gingen auf Vortragsreisen und riefen das gesamte Volk zum Kampf auf. Das Echo war unter den Studenten in Tianjin, Nanjing, Shanghai, Wuhan, Changsha und Guangzhou besonders groß. Dort wurden ebenfalls große Versammlungen und Demonstrationen veranstaltet.

Am 3. Juni hielten mehr als 2000 Beijinger Studenten in den Straßen Reden über die aktuellen Ereignisse, mehr als 170 von ihnen wurden verhaftet. Am 4. Juni hielten doppelt so viele Studenten Straßenreden, und die Zahl der Verhafteten erreichte 700. Dies rief enorme Empörung in ganz China hervor, die Demonstrationsbewegung erfasste rasch das ganze Land.

Nach dem 3. Juni entwickelte sich der Kampf zu einer patriotischen Bewegung des Proletariats, des Kleinbürgertums und der nationalen Bourgeoisie. Am 5. Juni traten die Arbeiter Shanghais in einen Generalstreik, an dem bis zum 10. Juni etwa 60 000 bis 70 000 teilnehmen. Die Arbeiter in vielen anderen Städten traten ebenfalls in Streik, und die Kaufleute in Shanghai und anderen Städten schlossen ihre Läden, um ihre Solidarität zu zeigen.

Unter dem Druck der patriotischen Bewegung im ganzen Land sah sich die Regierung der Nördlichen Militärmachthaber gezwungen, die verhafteten Studenten freizulassen, die landesverräterischen Politiker zu entlassen und die Unterzeichnung des Versailler Vertrags abzulehnen. Das war der erste Sieg der Bewegung des 4.Mai.

Die Bewegung des 4. Mai brachte die Bewegung der Neuen Kultur auf eine neue Stufe. Von da an wurden immer mehr fortschrittliche Zeitschriften herausgegeben, und damit wurde schließlich die Idee des Marxismus verbreitet. Zu den einflussreichen Zeitschriften jener Zeit gehörten die Neue Jugend und die Wochen-Revue, beide in Beijing verlegt, die Xiangjiang-Revue unter der Chefredaktion von Mao Zedong (1893-1976) in Changsha und das Bulletin der Studentenvereinigung von Tianjin unter der Chefredaktion von Zhou Enlai (1898-1976). Im Mai 1919 erschien eine Sonderausgabe der Neuen Jugend über den Marxismus. Li Dazhao (1889-1927) gründete in der Peking-Universität die Studiengesellschaft für den Marxismus, Mao Zedong und Cai Hesen (1895-1931) gründeten in Changsha die Studiengesellschaft des Neuen Volkes, und Zhou Enlai gründete in Tianjin die Erwachen-Gesellschaft. Das Manifest der Kommunistischen Partei von Karl Marx und Friedrich Engels und andere marxistische Klassiker wurden ins Chinesische übersetzt.

Die Bewegung des 4. Mai förderte die Verbreitung des Marxismus in China und schuf in ideologischer und organisatorischer Hinsicht die Voraussetzungen für die Gründung der Kommunistischen Partei Chinas.

vorige Seite     nächste Seite