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Ausländische Aggressionen und die altdemokratische Revolution - Die Revolution von 1911 und die Herrschaft der Nördlichen Militärmachthaber (Die Herrschaft der Nördlichen Militärmachthaber)

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Die Herrschaft der Nördlichen Militärmachthaber

Der Sieg des Wuchang-Aufstandes versetzte den Reaktionären im In- und Ausland einen großen Schrecken. Das Oberhaupt der Nördlichen Militärmachthaber, Yuan Shikai (1859-1916), der schon die militärische Macht der Qing-Regierung in der Hand hatte, tat alles, um die Früchte der Revolution an sich zu reißen. Er zwang einerseits Kaiser Pu Yi zur Abdankung, andererseits aber auch die Provisorische Regierung in Nanjing, ihm die Staatsmacht zu übergeben und ihn zum ersten Präsidenten der Republik China zu "wählen". Die schwache Bourgeoisie Chinas machte einen Kompromiss und gab nach. Nachdem der Kaiser seine Abdankung bekannt gegeben hatte, wählte die Provisorische Nationalversammlung Yuan Shikai dann im Februar 1912 zum Provisorischen Präsidenten, Dr. Sun Yat-sen wurde zum Rücktritt gezwungen. So trat China in die Periode der Herrschaft der Nördlichen Militärmachthaber ein.

Nach seinem Amtsantritt suchte Yuan Shikai allmählich durch die Unterdrückung der demokratischen Kräfte eine autokratische Herrschaft zu errichten. Unter der Führung von Song Jiaoren bemühte sich eine Gruppe von Mitgliedern der Tong Meng Hui, auf der Grundlage der Provisorischen Verfassung einen parlamentarischen Kampf gegen Yuan Shikai zu führen, um eine bürgerlich-demokratische Regierung zu verwirklichen. Im August 1912 gründeten Song Jiaoren und andere die Kuomintang, deren Kern aus Mitgliedern der Tong Meng Hui, einigen Konstitutionalisten und ehemaligen Beamten bestand.

Yuan Shikai versuchte mit allen Mitteln, die Monarchie in China wiederherzustellen und sich selbst zum Kaiser zu machen. Auch wenn dieser Versuch scheiterte, blieb doch die Staatsmacht Chinas in seiner Hand. Am 6. Oktober 1913 wurde er zum Präsidenten gewählt. Im November verbot er die Kuomintang. Im Januar 1914 ordnete er die Auflösung des Parlaments an. Im April hob er die Provisorische Verfassung auf und verkündete seine reaktionäre Verfassung der Republik China.

Im August 1914 brach der Erste Weltkrieg aus. Die Japaner wollten die Beschäftigung der Europäer mit dem heimischen Kriegsschauplatz für eine Invasion in China nutzen und schickten Truppen zur Besetzung von Qingdao (Tsingtao) und der Jiaozhou-Jinan-Eisenbahn. Als Bedingung für ihre Unterstützung von Yuan Shikais dynastischen Plänen legten ihm die Japaner im Januar 1915 ihre "Einundzwanzig Forderungen" zur Unterzeichnung vor. Hauptpunkte dieser "Einundzwanzig Forderungen" waren die Übertragung der deutschen Rechte in Shandong an Japan und die Öffnung anderer Teile der Halbinsel für Japan, die Anerkennung japanischer Sonderrechte in Liaoning, Jilin und der östlichen Inneren Mongolei, die Verlängerung des Pachtvertrags für Lüshun, Dalian und der dazugehörigen Eisenbahn, der gemeinsame japanisch-chinesische Betrieb der Eisen- und Stahlwerke Hanyeping, das Verbot der Verpachtung oder Abtretung chinesischer Küstenhäfen oder Inseln an Drittländer, die Hinzunahme japanischer Berater für politische, finanzielle und militärische Angelegenheiten, und die chinesisch-japanische Verwaltung von Chinas Polizeikorps und Arsenal. Yuan Shikai unterzeichnete am 25. Mai 1915 unter strengster Geheimhaltung diese Forderungen. Mit Unterstützung Japans, der USA und anderer Mächte erklärte sich Yuan Shikai im Dezember 1915 zum "Kaiser des Chinesischen Reiches".

Nach der Wiederherstellung der Monarchie in China durch Yuan Shikai kam es in ganz China zu spontanen Protestdemonstrationen und Erhebungen. Die Provinzen Yunnan, Guizhou und Guangxi erklärten sich für unabhängig und organisierten gegen Yuan Shikai eine "Armee zum Schutz der Republik". Als Yuan Shikai sah, dass sein Kaiseranspruch einen gewaltigen Sturm der Entrüstung im Volk hervorrief, gab er ihn auf. Am 22. März 1916 kündigte er seine Dynastie auf. Er starb am 6. Juni.

Nach Yuan Shikais Tod trat eine rasche Verschlechterung der Lage ein, als die von verschiedenen ausländischen Mächten unterstützten Militärmachthaber um die Macht kämpften. Sie errichteten ihre eigenen Regime und lagen miteinander im Streit. Die Nördlichen Militärmachthaber spalteten sich in zwei Gruppen: die Anhui-Clique unter Duan Qirui (1865-1936) und die Zhili-Clique unter Feng Guozhang (1885-1935). Die beiden Gruppen fanden jeweils die Unterstützung der Japaner bzw. der Amerikaner und Briten.

Im Juni 1916 trat Li Yuanhong (1864-1928) die Nachfolge als Präsident an und verschaffte der Provisorischen Verfassung wieder Gültigkeit. Auch das Parlament wurde wieder einberufen. Die wirkliche Regierungsmacht lag jedoch in der Hand des zum Premier ernannten Duan Qirui. Dieser schaffte die Provisorische Verfassung schließlich wieder ab und löste die Nationalversammlung auf. Dr. Sun Yat-sen ging nach Guangzhou, wo er im September 1917 gegen Duan Qirui eine Militärregierung zum Schutz der Verfassung bildete. Da ihr aber die Massenbasis fehlte, wurde Dr. Sun von den Militärmachthabern in Südchina kaltgestellt. Im Mai 1918 wurde die Militärregierung umgebildet, Dr. Sun musste zurücktreten. Die Bewegung zum Schutz der Verfassung war fehlgeschlagen.

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