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(GMT+08:00) 2005-04-25 10:46:03    
Ein ungewöhnlicher Wanderer aus dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang: Liu Yutian

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Liu Yutian ist der erste Mensch in China, der die Große Mauer zu Fuß abgeschritten hat. Im Mai 1984 beendete er diese Heldentat. Danach konnte er seine Füße überhaupt nicht mehr anhalten. Er hat viermal die weltweit zweitgrößte Wüste, Taklamakan-Wüste im Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang, durchquert. Zudem hat er die große Wüste Gurbantunggut durchlaufen und die unbewohnte Zone Lopnor in Xinjiang, die auch als "Todes-Tal" bezeichnet wird, durchschritten. Außerdem hat er zehnmal Tibet besucht, dabei ist er zu Fuß durch die unbewohnte Zone Nordtibets getippelt und hat dann als erster Mensch die gesamte lange Schlucht Yalung Zambo zu Fuß in Angriff genommen und absolviert. Ganz nebenbei machte Liu Yutian einen Abstecher auf den Qomolangma-Gipfel.

Bei all diesen Expeditionen ist Herr Liu Yutian alleine unterwegs. Bei seinen Herausforderungen im Bereich seiner extremen Unternehmen kann er von sich fast immer behaupten, dass er "Erster" in China war, dem diese Abenteuer geglückt sind. In diesen Jahren wanderte Liu stets auf freiem Feld, im Wüstensand, im Schneegelände oder im Buschwald, Straßen und Wege hat er stets verschmäht. Über seine Expedition, sein Streben und sein Lebensgefühl sagte der 63jährige Herr Liu:

"Am Anfang wollte ich mich nur mit Ausländern messen. Ich habe gehört, dass Amerikaner und Franzosen entlang der Großen Mauer eine Fußwanderung machen wollten. Die Große Mauer wurde von unseren Vorfahren gebaut. Meiner Meinung nach soll ein Chinese der erste Mensch der Welt sein, der entlang der Großen Mauer eine Wanderung unternimmt. Danach machte ich die Expeditionen und Wanderungen zu meinem Beruf, mein ganzes leben veränderte sich dadurch drastisch."

Vor 21 Jahren schritt der damals 42jährige Liu Yutian zu Fuß die Große Mauer von Anfang bis zum Ende ab. Er trug eine Plakattafel mit der Schrift "Aufschwung Chinas zuerst meine Verantwortung" mit sich. Dies erregte in China großes Aufsehen. Er wurde dann der Schwarm vieler Leute. Danach hat er beschlossen, die Taklamakan-Wüste alleine zu durchqueren, bevor die Ausländer auf diese Idee kommen. Das Wetter war damals sehr heiß und die anderen Bedingungen für das Durchqueren standen auch nicht zum besten. Trotzdem machte er sich auf den Weg. In den über 20 Tagen seiner Wüstendurchquerung verlor er die Orientierung. Er hatte auch nichts mehr zu essen und zu trinken, fiel schließlich in Ohnmacht. Er wurde zum Glück von einem Schäfer gerettet. Sein Körpergewicht war in diesen fast drei Wochen von 74 Kg auf 45 Kg heruntergegangen.

Er gab aber nach diesem Fehlversuch nicht auf. Im Winter in dem gleichen Jahr machte er sich wieder auf die Socken, um die Taklamakan-Wüste zu durchqueren. Diesmal begleiteten ihn sechs Kamele. Er war diesmal erfolgreich und der erste Mensch der Welt, der alleine den sogenannten "Todessee" zu Fuß durchquert hat. Anschließend hat er die Gurbantunggut-Wüste durchschritten.

Viele Leute verstehen Liu Yutian nicht und nennen ihn einen "Dummkopf". Er lässt sich aber dadurch nicht von seinen Ideen abbringen. Er selbst räumt ein, dass er ein Exzentriker und komischer Vogel ist. Liu Yutian ist davon überzeugt, dass seine Expeditionen ihn zurück zur Natur gebracht haben. Er erinnert sich noch an das Gefühl beim Besteigen des Gipfels Qomolangma:

"In einer Höhe von über 6000 Metern sah ich plötzlich den weißen und sauberen Schnee. Ich wollte den sauberen Schnee nicht betreten, ihn nicht stören. Ich wollte eigentlich gar nicht mehr weitergehen, denn ich habe das Gefühl gehabt, als ob Gott dort an der Stelle wohnt."

Im Jahr 1993 ging er die Gesamtlänge der Schlucht Yalung Zambo zu Fuß. In den folgenden Jahren ging er viel durch Tibet und hat viele Orte besucht. Jemand hat ihn gefragt, warum er mit seinen Wanderungen nicht aufhöre. Er antwortete, er sammelte immer Informationen beim Gehen, um ein wissenschaftliches Buch über das Wandern zu schreiben. Er möchte etwas für nachkommende Forscher hinterlassen. Er bedauert aber gleichzeitig, dass seine Kenntnisse von der "Zu-Fuß-Geh-Aktion" nicht ausreichen. Er sagte:

"Die Expedition steht in China noch im Anfangsstadium, geschweige denn Expeditionsberichte verfassen. Ich habe zum Beispiel keine Universität besucht. Ausländische Forscher sind normalerweise Gelehrte, Experte,, Professoren, Archäologen, Geografen oder Geologen. Die Versammlung der Kenntnisse ist wichtig bei Forschung. Ich bin, obwohl schon alt, wissbegierig und hole viele Unterrichtsstunden nach."

Herr Liu Yutian hat schon geplant, in Kürze die unbewohnte Zone in Hoh Xil an der Schnittstelle zwischen dem Autonomen Gebiet Tibet, der Provinz Qinghai und dem Uigurischen Autonomen Gebiet Xinjiang besuchen. Er möchte mal sehen, wie die dort lebenden tibetischen Antilopen leben.