 Obwohl die olympische Flamme schon lange erlöscht ist, macht Athen immer noch von sich reden: Die griechische Hauptstadt hat der Welt eine wunderbare Sommerolympiade beschert. Alle Welt ist noch begeistert von der spektakulären Eröffnungsfeier, in der Geschichte, Kultur und Hightech grandios verknüpft waren. Nun schaut die Welt auf Beijing, die nächste Austragungsstadt der Sommerspiele. Um sich mit Athen messen zu können, macht das Beijinger Olympische Organisationskomitee (BOCOG) sich auf die Suche nach kreativen Ideen für die Eröffnungs- und Schlussfeier der Beijinger Olympischen Sommerspiele. Anfang März erfolgte eine entsprechende weltweite Ausschreibung.
Als Plattform zur Präsentation der nationalen Kultur und zum internationalen Kulturaustausch stehen Eröffnungs- und Schlusszeremonien bei internationalen Sportveranstaltungen stets im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. So selbstverständlich auch bei den Beijinger Olympischen Spielen, deren Eröffnungsfeier von Milliarden von Menschen beobachtet wird. Nun sucht die Olympiastadt Beijing nach einem kreativen Konzept für die Eröffnungs- und Schlussfeier der Sommerspiele 2008, die die Geschichte und Kultur sowie das Antike und Moderne der chinesischen Nation repräsentieren soll. Der Vizevorsitzende des Beijinger Olympischen Organisationskomitees (BOCOG) Jiang Xiaoyu begrüßte neulich Fachinstitute und Designer aus aller Welt, um sie für die Teilnahme eines Entwurfes zu gewinnen:
"Mit der Ausschreibung sollen hervorragende Institute und Designer motiviert werden, sich um eine herrliche und einmalige Eröffnungs- und Schlussfeier der Beijinger Olympiade verdient zu machen. Alle Bewerber haben Chancen, wir sind völlig ohne Vorurteile und heißen alle herzlich willkommen".
Die Konzepte sollten kreativ, expressiv und modern sein und den olympischen Geist sowie eine freundliche und fröhliche olympische Atmosphäre und die Ideen der Beijinger Olympiade enthalten, so das BOCOG. Ausländische Bewerber müssen, bevor sie Konzepte vorlegen, einen Verein gründen, der von chinesischen Staatsbürgern oder juristischen Personen bzw. Organisationen getragen wird. Voraussichtlich wird die Ausschreibungsfrist Ende Juli enden, so das BOCOG.
Früher waren die Eröffnungsveranstaltungen der olympischen Sommerspiele stets folkloristische Veranstaltungen. Im Laufe der Zeit wurden jedoch neue Dimensionen gesetzt: In Seoul wurde bei der Eröffnung der Olympiade der Hit "Hand in Hand" präsentiert, der anschließend weltweit Hitlisten anführte. 1992 setzte Barcelona neue Maßstäbe, als die Stadt die Zeremonie zu einem nie dagewesenen Kulturevent hochschraubte. Vier Jahre später in Atlanta bleibt unvergessen, wie der ehemalige Boxweltmeister Muhammad Ali mit zitternden Händen aufgrund der Parkinson-Krankheit die olympische Flamme entzündete. Unvergesslich bleibt natürlich aber auch die Eröffnungsfeier der Sommerspiele 2000 in Sydney der künstliche Wasserfall, der mit der olympischen Flamme ein prächtiges Bild ergab. Dazu sagte Xia Yuze, Designer der chinesischen Kunsthochschule:
"Es ist fast unmöglich, dass die Ideen und die Dramaturgie der Eröffnungsfeier der Olympiade in Beijing allein von einer Person stammen. Es muss einfach mehrere Konzepte geben. Es ist immer besser, wenn ein kreatives Team daran arbeitet und das endgültige Werk dann verschiedenste kreative Elemente beinhaltet".
Planmäßig soll die Beijinger Olympiade am 8. August 2008 im staatlichen Hauptstadion eröffnet werden. Laut dem BOCOG sollen im Designpaket für die Eröffnungsfeier folgende Aspekte berücksichtigt werden: Einmarsch der Sportler, Rede des BOCOG- und IOC-Präsidenten, Zeremonie für das Hissen der olympischen Fahne, Singen des olympischen Titelsongs und Entzünden des olympischen Feuers, Taubenflug, Ablegen des Olympischen Eides der Vertreter der Sportler und Trainer, Spielen der chinesischen Nationalhymne und nicht zuletzt eine große Kulturpräsentation. Der ganze Ablauf soll drei bis vier Stunden dauern. Das Paket für die Schlussfeier, die am 24. August 2008 stattfinden wird, wird flexibler sein. Allerdings schloss das BOCOG eventuelle Planänderung nicht aus.
Es ist klar, dass sich das BOCOG von der Ausschreibung Inspiration für das Konzept der Eröffnungs- und Schlussfeier der Sommerspiele 2008 erhofft. Wichtig sei, dass darin die Besonderheiten der Beijinger Olympiade repräsentiert und Inspirationen eingebracht werden, so das BOCOG.
Überdies sprach das BOCOG natürlich auch über die Kosten der Eröffnungs- und Schlussveranstaltung. Pracht, Schönheit, Phantasie kosten halt Geld. Als Beispiel nannte das BOCOG die Eröffnungszeremonie der Athener Olympiade, die 81 Millionen Euro gekostet hat. Dies stellte wohl einen Rekord in der olympischen Geschichte dar. Dazu sagte Zhang Chenggang aus der Kulturabteilung des BOCOG:
"Ich gehe davon aus, dass genügend Mittel für die Eröffnungs- und Schlusszeremonie der Sommerspiele 2008 in Beijing bereitgestellt werden. Jedoch wird das Budget auf keinen Fall das der Athener Spiele übertreffen. Der Erfolg einer Zeremonie wird nicht an Geld gemessen Stattdessen muss die Stadt Beijing der Welt ihre Besonderheiten aufzeigen".
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