v Radio China Internationalv Die deutsche Redaktion
China Radio International
China
International
  Wirtschaft
  Kultur
  Wissenschaft
  Sport
  Bild-Nachrichten

v Sieg des Widerstandskriegs gegen japanische Aggression in China
v Quiz - Die chinesische Schatzinsel Taiwan
v Beijing 2008
mehr>>
v China ABC
v Die chinesische Malerei
v Traditionelle Wohnhäuser in China
v Chinesische Geschichte
mehr>>
(GMT+08:00) 2005-03-21 15:00:48    
Uigurische Händler des Marktes Erdaoqiao in Urumqi

cri
Es gibt in Urumqi, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Uiguren Xinjiang, einen Markt voller Besonderheiten der nationalen Minderheiten. Es handelt sich dabei um den Erdaoqiao-Markt. Viele Händler der uigurischen Nationalitäten machen hier ihre Geschäfte. In unserer heutigen Sendung werden Sie einige Markthändler kennenlernen. Zum Auftakt stelle ich wie immer die Quizfrage für heute: Vor wie vielen Jahren hat die Geschichte des Marktes Erdaoqiao begonnen?

Der Markt Erdaoqiao befindet sich im Süden der Stadt Urumqi. Unterschiedlichste Verkaufsstände reihen sich dort dicht an dicht. Vor etwa 100 Jahren gab es hier schon viele uigurische Händler, die Nahrungsmittel und auch Kunsthandwerke der uigurischen Nationalität auf der Straße verkauften. Die Zeiten ändern sich und der Markt mit Ständen auf der Straße ist zu einem siebenstöckigen Handelsgebäude mit einer Fläche von 100.000 Quadratmetern geworden. Moderne Anlagen wie Aufzüge und Klimaanlagen sind in dem Gebäude eine Selbstverständlichkeit.

Yimit Hasim ist ein uigurischer Händler des Marktes Erdaoqiao. Sein Stand ist ungefähr 30 qm groß. Er sagte uns:

"Mit 20 Jahren kam ich aus meiner Heimat Kashigar hierher nach Urumqi. Anfangs arbeitete ich in einem kleinen Restaurant. Später mietete ich einen Ladentisch und verkaufte nationale kunsthandwerkliche Produkte. 1990 schließlich eröffnete ich das Geschäft hier auf dem Markt Erdaoqiao. Ich verkaufe Schmuckstücke, Teppiche, Hüte der uigurischen Nationalität, Pferdpeitschen und schöne kleine Messer."

Der Markt Erdaoqiao hat mit seiner guten geographischen Straßenlage und mit seinen typischen nationalen Besonderheiten einen guten Ruf und ist erste Wahl bei in- und ausländischen Touristen, die dort Erinnerungsstücke kaufen. Das Geschäft ist im Sommer und Herbst besonders gut, und die Händler auf dem Markt Erdaoqiao haben dementssprechend in dieser Zeit die besten Umsätze.

Obwohl Yimit Hasim schon über 20 Jahre Geschäfte macht, ist sein Hochchinesisch immer noch nicht sehr gut. Er hat deshalb gewisse Schwierigkeit bei der Kommunikation mit seinen Kunden. Er lernt in jeder freien Minuten Hochchinesisch.

"Die Sprache ist wichtig, besonders bei uns Händlern. Die Kunden hier sind meistens Han-Chinesen. Wenn man Chinesisch nicht beherrscht, kann man natürlich nicht mit den Kunden sprechen."

Jumahun Tohut hat auch Geschäft auf dem Markt Erdaoqiao seit über zehn Jahren. Er verkauft Jadeprodukte, seltsame Steine und kunsthandwerkliche Produkte. Anders als Yimit Hasim lebt Jumahun Tohut von klein auf in der Stadt Urumqi und hat hier auch die Schule besucht, in der der Unterricht in Han-Chinesisch abgehalten wurde. Deshalb kann er sehr gut Chinesisch und sich mit seinen Kunden gut austauschen.

Neben dem kleinen Laden hat Jumahun auf dem Markt Erdaoqiao noch ein kleines Restaurant. Seine Frau hat auch einen Ladentisch in der Nähe gemietet. Jeden Tag haben die beiden in ihren Geschäften viel zu tun. Nur am Abend haben die beiden Zeit, zusammen zu sein und sich zu unterhalten. Ihr Leben ist ziemlich einfach, aber sehr gehaltvoll, so Jumahun.

In jeder freien Minute singt Jumahun und spielt gleichzeitig ein traditionelles Musikinstrument. Zwei andere uigurische Händler stimmen dann kräftig ein. Durch ihre Lieder kann man die optimale Geistesverfassung der Uiguren erleben.

Die Entwicklung vom Straßengeschäft bis hin zu einem modernen Handelsgebäude ist nicht spurlos an dem Geschäfts- und Einkaufsklima des Marktes Erdaoqiao vorüber gegangen. Alles sei viel besser als früher, so die allgemeine Meinung. Immer mehr Händler machen ihr Geschäft hier auf. Die Händler der verschiedenen Nationalitäten verstehen sich untereinander sehr gut.

"Früher waren die Händler hier hauptsächlich Uiguren. Gegenwärtig sind hier auch Händler aus anderen Nationalitäten wie Han-, Hui- und kasachischer Nationalität anzutreffen. Alle verstehen sich miteinander sehr gut."

Der Stand von Frau Du Li befindet sich neben dem Stand von Jumahun. Diese Han-Chinesin bezeichnet die Beziehung zu ihrem Nachbarn mit einem chinesischen Sprichwort: Nachbarn stehen einem näher als entfernte Verwandte. Sie sagte:

"Die nationalen Minderheiten und die Han-Nationalität können sich voneinander nicht trennen und lernen gegenseitig. Dies ist von allen hier anerkannt. Meine Nachbarn sind alle Uiguren. Wir verstehen uns prächtig!"

Jumahun sagte uns über sein künftiges Ziel:  

"Am Anfang betrieb ich das Geschäft für meinen Lebensunterhalt. Jetzt ist unser Lebensniveau schon viel besser geworden. In Zukunft möchte ich mein Geschäft vergrößern, und ich möchte gar ins Binnenland und sogar ins Ausland expandieren."