Das Bade-Fest
Das Bad-Fest heißt auf Tibetisch garma Rigyi. Es findet in der Regel in der ersten Dekade des siebten Monats nach dem tibetischen Kalender statt und dauert eine Woche .Wenn der Qishan-Stern am nächslichen Himmel erscheint, beginnen die Bewohner Tibets, in Bächen und Flüssen zu baden.Das geht so lange, bis der Stern wieder entschwindet. Da das Fest etwa eine Woche dauert, nennt man es auch Bade-Woche. Nach volkstümlicher Überlieferung kommt das Baden im Fluss zu diesem Zeitpunkt der Gesundheit zugute. Nach der Lehre des tibetischen Buddhismus hat das Wasser in dieser Jahreszeit folgende Vorteile: Das Wasser schmeckt süß, ist kühl, weich, klar und ohne den geringsten Nebengeschmack. Es schadet also dem Hals und dem Magen nicht, wenn man es trinkt. In dieser Jahreszeit ist es in tibet angenehm warm, die Wassertemperatur ist erträglich und das Wasser ist sehr sauber. Es ist also die beste Badezeit.Während dieser sieben Tage gehen Hunderttausende Tibeter an die Flüsse, um zu baden.An den Ufern, auf den Sandstränden und in den Grünanlagen in Flussnähe werden viele Zelte aufgeschlagen. So erholen sich die Tibeter.
Das Ongkor-Fest
Das Ongkor-Fest feiert man im achten Monat nach dem tibetischen Kalender. Es handelt sich um ein altes, volkstümliches Fest in den ländlichen Gebieten in Tibet "Ongkor" bedeutet auf Tibetisch "um das Ackerland herum". Das Fest findet kurz vor der Ernte statt. Zur Feier gehören zahlreiche kulturelle und sportliche Veranstaltungen: Rennen, Bogenschießen, Tanz-und Gesangsdarbietungen, tibetische Theateraufführungen, Ringen oder Steine stemmen und stoßen. Bei diesem traditionellen Fest bat man frühr um eine reiche Ernte. Zugleich war es eine Möglichkeit für die Bauern, sich vor Beginn der schweren Erntezeit noch etwas zu erholen. Da die Ernte in den verschiedenen Regionen zu unterschiedlichen Zeiten eingebracht wird, findet das Fest auch nicht überall gleichzeitig statt.
Die Sitte, das Ongktor-Fest zu begehen, entstand zuerst in den Tälern am Mittel-und Unterlauf des Yarlung Zhangbo. Es entwicklte sich aus Opferzeremonien, bei denen in einzelnen Dörfen um gute Eernte gebeten wurde.
In der Region Zetang in Shannan wurde das Fest im Hochsommer gefeiert. Jede Familie schickte einen Vertreter, meist eine Frau, zur Zeremonie. Hunderte solche Vertreterinnen und Vertreter bildeten dann einen langen Zug. Sie trugen prächtige tibetische Trachten und Schmuck aus Gold und Silber, auf ihren Rücken aber trugen sie das Hohlmaß Dou mit der Inschrift "Reiche Ernte der fünf Getreidearten" Sie hielten Sutras und einen bunten Pfeil in der Hand. Angeführt von einem hochgeachteten Mann umkreisten sie, begleitet von großen Trompeten und Gongs, die Felder. Dabei riefen sie laut "Yangguxiu" ("Möge göttliche Luft auf die Erde zurückkehren"), um die Götter für eine gute Ernte zu bitten. Ältere Dorfbewohner verbrannten wohlreichende Kräuter am Prozessionsweg, Der emporsteigende Rauch war das Opfer für die Gottheiten. Aus der Ferne betrachtet, sah der lange, in Rauch gehüllte Zug wie ein Drache aus. Das Ongkor-Fest dauert heute in der Regel drei Tage.
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