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(GMT+08:00) 2005-01-20 11:37:39    
Deutsch-chinesischer Workshop "Multimedia in der Bühnenkunst"

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Die Theatergruppe "norton. commander. production" ist eine der innovativsten Gruppen in der freien deutschsprachigen Theaterszene. Sie wurde im 1995 vom deutschen Künstlerpaar Harriet-Maria und Peter Meining gegründet. Im Dezember 2004 kam das deutsche Künstlerpaar auf Einladung des Geothe-Instituts Beijing in die chinesische Hauptstadt, um einen Workshop mit dem Titel "Multimedia in der Bühnenkunst" zu leiten. Dabei ging es um computergestützte Ton- und Bildtechniken sowie um den Einsatz multimedialer Technologien im Theater.

Es war ein gemeinsames Projekt des renommierten chinesischen Regisseurs Lin Zhaohua und des deutschen Künstlerpaares Harriet-Maria und Peter Meining. Der deutsch-chinesische Workshop hat großes Interesse in Künstlerkreisen der chinesischen Hauptstadt hervorgerufen. Die Teilnehmer an dem Workshop setzten sich aus Theaterleuten, Film- und Bühnenbildstudenten, Schauspielern, Regisseuren und bildenden Künstlern zusammen.

Am ersten Tag des fünftägigen Workshops wurde von der deutschen Seite ein Vortrag über den Einsatz von Medien in der Theaterszene gehalten. Das Ehepaar Meining zeigte Beispiele aus ihrer Arbeit. Es ging hauptsächlich darum, wie Videokunst in die Theaterlandschaft eingebracht werden kann und darum, welche Eindrücke Filme auf der Theaterbühne hinterlassen.

Dann wurde ein Märchen von den Gebrüdern Grimm ins Visier genommen, und zwar ?Der Fischer und seine Frau". Die chinesischen Studenten lasen diese Geschichte und stellten dann selbständig zehn Fragen zusammen. Dann gehen sie auf die Straße, machten Interviews mit Leuten aus unterschiedlichen Schichten, z.B. mit einem Straßenfeger oder einem Angestellten. Sie machten auch Videoaufzeichnungen. Dann wurden die Szenen geschnitten und am letzten Tag des Workshops wurden die einzelnen Theaterszenen mit den aufgenommenen Video-Einspielungen komprimiert und somit Medien und Theater verbunden.

Dank des Engagements von Frau Cao Kefei, die die Rolle der Dolmetscherin übernommen hat, war der Workshop sprachlich problemlos verlaufen.

Cao Kefei hat an der Shanghaier Universität für Wissenschaft und Technologie Germanistik studiert. 1987 ging sie in die Schweiz und studierte an der Universität Bern Dramaturgie. Seitdem lebt und arbeitet sie dort. In der Schweiz hat sie als Regisseurassistentin viel an Erfahrung gesammelt und mehrere Dramen inszeniert. Als Kennerin der Theaterwelt Chinas und Europas pendelt sie oft zwischen Beijing und Europa.

Als Regisseurin hat sie bei dem Workshop aktiv mitgewirkt. Hier ihr Kommentar zu dem Workshop:

"Also, ich finde diesen Workshop sowohl für die Studenten, als auch für die deutschen Theaterschaffenden sehr interessant. Das ist das erste Mal, dass sich beide Seiten kennenlernen und vielleicht auch hoffen, dass es eine Fortsetzung gibt.

Ich finde es bei diesem Workshop besonders interessant und wichtig, wie man zum Beispiel einen kleinen geschlossenen Raum verlässt und nach draußen geht, mit den Menschen da draußen in Kontakt tritt und etwas Kunst macht, die mit unserem Leben zu tun hat. Ich denke, das ist besonders spannend bei diesem Workshop."

Natürlich ist man neugierig, wie die Meinung der chinesischen Studenten zu diesem Workshop war. Ein Student, der bildende Kunst studiert, erzählt, warum der Workshop auch für ihn interessant war und wie er den Workshop fand:

"Ich bin Student der Malerei und beschäftige mich mit der traditionellen chinesischen Malerei. Mittlerweile ist die Mitwirkung zahlreicher neuer Medien eine Tendenz, die man in der Entwicklung der Kunst weltweit beobachten kann. Ich bin ein Theaterfreund und interessierte mich deshalb für diesen chinesisch-ausländischen Theaterworkshop sehr. Denn eine derartige Gelegenheit des Austausches mit ausländischen Künstlern ist doch sehr selten, auch in der Hauptstadt Beijing. Ich finde das Arbeitsmodell des Workshops inspirationserregend und nutzbringend."

Wang Yi, Dramatikstudentin an der Zentralen Theaterakademie meinte:

"Die Ideen der deutschen Künstler auf dem Workshop sind aufschlussreich für uns und ich bin sehr beeindruckt von der Gewissenhaftigkeit der deutschen Fachkollegen bei der Arbeit.

Solche Technik der Kombination von Medien und Theater ist für mich zwar nicht ganz neu, aber ich fand den Workshop dennoch spannend. Man konnte sich viel mit den ausländischen Künstlern austauschen und hat sich dadurch sehr gut kennengelernt."

Frau Cao Kefei als Vermittlerin der beiden Kulturen vertrat die Ansicht, dass es immer am besten ist, dass man in das jeweilige Land geht und alles persönlich erlebt. Denn sobald die Menschen sich begegnen, dann lernen sie sich kennen, dann gibt es Freundschaften, dann passiert etwas, egal auf welcher Art. Und sie ist bereit, sich auch in Zukunft weiterhin für den Kunstaustausch zwischen China und Deutschland einzusetzen. Wörtlich sagte sie:

"Ich möchte, dass der Austausch keine Einbahnstraße ist, dass nicht nur wir von ihnen mehr wissen. Ich hoffe, dass es umgekehrt genau so passiert. Ich hoffe auch, dass unsere guten Werke auch im Westen genau so vorgestellt werden. Ich sehe das als eine Aufgabe. Und ich glaube, daß Interesse von außen wird auch immer größer. Das dauert ein bisschen, aber ich hoffe, dass es auf einer gleichen Ebene passiert. Es gibt verschiedene Festivals in Europa, die haben einige chinesische Ensembles eingeladen oder überlegen sich, dies zu tun. Wenn sie mich fragen, so empfehle ich ihnen etwas. Und ich erzähle auch, was wir hier machen, was gut und sehenswert ist."