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(GMT+08:00) 2005-01-17 14:48:41    
Ziegenexperte Yerchati Malic: "Doktor der Kaschmirziege"

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Zur Erntezeit der Kaschmirwolle im Frühsommer herrscht unter den Hirten im Dorf Baiyanggou bei Urumqi, der Hauptstadt des Autonomen Gebiets der Uiguren Xinjiang, große Freude. In letzter Zeit betrugen die jährlichen Einkommen der Dorfbewohner durch den Verkauf der Kaschmirwolle mehr als eine Million Yuan RMB. Dies sei dem Experten für die Ziegenzüchtung, Yerchati Malic, zu verdanken, so heißt es. Yerchati Malic gehört der usbekischen Nationalität an. Der Verkaufserlös der Kaschmirwolle der von ihm gezüchteten Ziegeart ist dreimal so hoch wie üblich.

Der grauhaarige Yerchati Malic ist über 60 Jahre alt und hat ein liebevolles Gesicht. Er ist sehr stolz auf die von ihm gezüchtete Ziegenart.

Vor mehr als 30 Jahren absolvierte Yerchati Malic ein Viehzucht-Studium an der Hochschule für Landwirtschaft in Urumqi. Als er sich im Dorf Baiyanggou niederließ, war er tief gerührt von dem entbehrungsreichen und armen Leben der Dorfbewohner. Wegen der winterlichen Kälte starben fast alle Feinwollescharfe, die die Hirten züchteten. Es zerriss Yerchati Malic das Herz, als er sah, wie schmerzhaft die Hirten ihre Verluste hinnahmen. Er war fest entschlossen, den Hirten zu helfen. Dazu sagte er:

"Die Lebensbedingungen der Hirten waren sehr hart, aber sie scheuten keine Mühe, mit ihrem Schicksal zu leben. Dies hat mich tief getroffen. Ich wollte ihnen mit meinen Fachkenntnissen helfen, und diese Idee hatte mich ständig ermuntert. 1971 habe ich ein zweisprachiges Lehrbuch in Uigurisch und Chinesisch für Viehzucht und Veterinärmedizin herausgebracht, das den Gegebenheiten des Ortes entsprach. Dann fing ich an, in allen Kreisen die Hirten auszubilden. Das war das erste Mal, dass ich den Hirten geholfen hatte. Die Neugier und der Eifer der Hirten, sich wissenschaftliche und technische Fähigkeiten anzueignen, hatte mich tief beeindruckt. Da hatte ich begriffen, was die Hirten benötigen."

Durch Untersuchungen kam Yerchati Malic zu der Schlussfolgerung, dass das trockene Wetter sowie die Wüstenlandschaft im Baiyanggou-Dorf geeignet für das Halten von Ziegen sind, denn eine Ziege passt sich besser den widrigen Umständen eines ertragsarmen Bodens und des kalten Wetters hier an. Aber das Problem war, dass die Hirten keine Ziege züchten wollten wegen zu niedriger Kaschmirerträge. Daher bildete die Züchtung einer Ziegeart mit hohem Kaschmirertrag die Hauptaufgabe für Yerchati Malic.

In der darauf folgenden Zeit scheute Yerchati Malic keine Mühe, Materialien zu sammeln, Recherchen und Forschungen anzustellen und durch Kreuzungen eine Ziegenart zu erzeugen, deren Wollertrag befriedigte.

Schließlich wurden Lämmer geboren, deren Elterntiere Hybriden zwischen Wildziegen und gezüchteten Ziegen waren. Doch die Freude währte nicht lange. Die Lämmer starben nach sehr kurzer Zeit, und ein einziges überlebendes Lamm war schwer krank. In größter Not wollte Yerchati Malic mit diesem Lamm die Tierklinik besuchen. Doch ein Unglück kommt selten allein: Just zur gleichen Zeit litt seine junge Tochter an Masern. Er stand vor der Alternative, bei seiner Tochter zu bleiben oder in die Tierklinik zu gehen. Schließlich hatte er sich für Letzteres entschieden. Doch die Entscheidung lohnte sich: Dieses kranke Lamm wurde schnell wieder ganz gesund und hat sich schnell fortgepflanzt, und aus diesem Stammbaum ist eine ganz neue Ziegenart, nämlich die "Weißkaschmirziege von Bogeda" entstanden.

Yerchati Malic hat sich ganz der Züchtung neuer Ziegearten gewidmet und muss deswegen sogar ab und zu seine Familie vernachlässigen. Die langjährigen Bemühungen sind nun endlich gut angeschlagen. Bei einem Wettbewerb im Frühling 1996 machte Yerchati Malic mit seiner neuen Ziegeart Schlagzeilen. Es war die von ihm gekreierte "Weißkaschmirziege von Bogeda", die nun sehr berühmt ist

Diese Ziegeart, bei der mehr Fein- und Langwolle gewonnen werden kann, hat das langwierige Problem erfolgreich gelöst, dass nämlich trotz hohem Ertrag die Wollfaser ziemlich dick ist. Wegen dieser Ergebnisse wurde Yerchati Malic im Lande mehrmals mit Preisen ausgezeichnet und er erhielt den Ehrentitel "Experte mit hervorragenden Beiträgen".

Zur Zeit ist diese Ziegeart in mehr als 30 Kreisen und Städten in Xinjiang verbreitet. Allein im Kreis Urumuqi gibt es 120.000 Weißkaschmirziegen. Schätzungsweise liegt der direkte Wirtschaftsgewinn bei 120 Mio. Yuan RMB. Dazu sagte der Hirt Woblehasmu, der durch die "Weißkaschmirziege von Bogeda" zu Wohlstand kam:

"Durch den Verkauf von Kaschmirwolle sind wir Hirten hier relativ reich geworden. Unsere Wohnungen sind nun mit Lampen und Fernseher ausgestattet, und die Kinder hier gehen alle zur Schule. Wir sind alle Herrn Yerchati Malic sehr dankbar. Seine Arbeit war mühsam, und jeden Tag arbeitet er 10 bis 12 Stunden. Ich hatte Yerchati Malic einmal beobachtet, wie er bei heftigem Schneefall den schlammigen Weg auf den Berg hinaufging und gleichzeitig den Schnee beiseite räumte. Er wollte nur die Ziegen am Berg mal sehen. Alle kasachischen Hirten, die dort leben, sind des Lobes voll, wenn über Herrn Yerchati Malic geredet wird."