Kunstvoll, elegant und sportiv, das hat dem Eiskunstlauf seine besondere Attraktion verliehen. Auch in China ist diese Sportart auf zunehmendes Interesse gestoßen. Im Paarlauf verkörpert China inzwischen Weltspitze. Das chinesische Duo Shen Xue / Zhao Hongbo bescherte bei den Weltmeisterschaften 2002 und 2003 dem Paarlauf mit ihrer Turandot-Kür ein magisches Moment und konnte bei der Winterolympiade 2002 in Salt Lake City einen dritten Platz belegen. Doch die beiden haben noch mehr vor: Bei den Olympischen Winterspielen 2006 in Turin werden die Beiden um die erste winterolympische Goldmedaille für China ringen.
Zur Musik von Puccinis "Turandot" lief das chinesische Duo Shen Xue / Zhao Hongbo eine starke, elegant vorgetragene Kür und siegte bei den Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften 2002 und 2003. Bei der diesjährigen Weltmeisterschaft unterlief dem Spitzenpaar aus China mit ihrer neuen Kür "Nussknacker" leider ein Fehler, der sie auf Platz 2 zurück warf. Mit Aussicht auf eine Goldmedaille für China bei der Winterolympiade 2006 in Turin sind beide dabei, ihr Programm zu perfektionieren. Die Schwierigkeiten der neuen Nussknacker-Kür kennt die Ex-Weltmeisterin Shen Xue im Schlaf :
"Wir sind noch nicht ganz zufrieden mit unserer Kür. Die schweren Wurf- und Sprungeinlagen sind in unserem Programm erst spät eingebaut, das ist für uns nicht ideal, jedoch werden wir alles daransetzen, zu siegen. Denn nicht Erster sein bedeutet Zurückfallen. Technisch ist unser neues Programm noch schwerer und anspruchsvoller als das alte. Wir müssen unseren Blick auch auf Details des Programms richten".
Aus diesem Grund wurde beschlossen, die nur ein Jahr lang geübte Nussknacker-Kür auf die lange Bank zu schieben und sie nicht zu zeigen. Interpretiert werden soll eine neue Musik, und zwar "Soong Sisters", den Titelsong eines gleichnamigen chinesischen Films, der den gesellschaftlichen Wechsel Anfang der 20er Jahre in China schildert. Technisch gesehen, zeigte sich der Trainer Yao Bin zuversichtlich, sei die Choreographie der neuen Kür noch vernünftiger. Und künstlerisch solle die einzigartige chinesische Prägung repräsentiert werden. Zu dieser imposanten und emotionellen Beat-Musik mit Elementen der chinesischen Kultur waren Shen und Zhao bei etlichen internationalen Wettbewerben 2004, darunter dem Grand Prix des internationalen Eislaufverbandes, erfolgreich gelaufen. Es hat sich herausgestellt, dass die neue Kür dem Charakter der Chinesen besser entgegenkommt und von den Zuschauern und Wertungsrichtern Anerkennung gefunden hat.
Deshalb ist das chinesische Spitzenpaar recht zuversichtlich, 2006 in Turin das erste winterolympische Paarlaufgold für China zu gewinnen. "Wir haben vor, dem Paarlauf in Turin eine einmalige Sternstunde zu bescheren", so Shen Xue wörtlich. Dazu sagte Trainer Yao Bin, die künstlerische Expressivität sei der Schlüssel zum Erfolg bei der Winterolympiade 2006. Yao Bin:
"Wir sind auf der Suche nach besserer Musik für eine Spitzenkür. Die jetzige Kür "Soong Sisters" wird man nur eine Saison laufen. Sollte uns keine geeignete Musik ins Auge fallen, werden wir möglicherweise zu "Turandot" zurückkehren. Am wichtigsten ist, dass das Paar durch die Musik zur besten Form und bestem Niveau animiert wird und die Herzen der Zuschauer erobert".
Dem Spitzenpaar aus China könnten bei ihrem Bestreben nach dem Olympiasieg 2006 die neuen Regeln im Weg stehen, die ständig geändert werden. Es gibt auch noch keine einheitlichen technischen Standards. Die heute besten und früher vom Kunstlauf-Establishment doch gern übersehenen Chinesen haben die Mühen ihres langen Aufstiegs zur Weltspitze nie gescheut: 44mal haben Shen/Zhao den Vierfach-Salchow probiert, ehe sie und ihr Trainer mit der Höchstschwierigkeit beim Paarlauf zufrieden waren. Dazu sagte Shen Xue:
"Für uns ist es ein Ziel und Traum, olympisches Gold zu holen. Wichtig ist aber, dass wir die Kür gut laufen und unser Können locker nd spielerisch zeigen. Die Platzierung ist Sache der Wertungsrichter. Für eine Spitzenwertung für unseren Olympialauf werden wir alles tun."
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