Seit Mitte der 70er Jahre wurde die Wirtschaft Macaos rasch entwickelt. Die Konjunktur von Industrie und Handel steigerte die Bedarf an Wohn- und Geschäftsgebäuden, zudem wurde der Bedarf an den Immobilien in Hongkong immer größer, und da die Investoren dort kaum noch geeignete Grundstücke fanden, wandten sie sich nach Macao.

Im Mai 1985 veröffentlichten China und Portugal ein gemeinsames Kommunique, in dem sich beide Seiten damit einverstanden erklärten, die Frage der Rückkehr von Macao nach China auf diplomatischem Weg zu verhandeln und zu lösen. So bekamen die Investoren erneut Zuversicht, und demzufolge stiegen die Immobilienpreise in Macao an.

1987 unterzeichneten China und Portugal ihre ,,Gemeinsame Erklärung". Danach strömte eine große Zahl von Investoren nach Macao. Einen weiteren Anstoß gab es, als die portugiesischen Behörden den Bau mehrerer großangelegter Investbauprojekte beschlossen. Bauen ist in Macao im Vergleich zum benachbarten Hongkong deutlich billiger. Hinzu kam, dass mit dem Anstieg der Einkommen die ansässige Bevölkerung einen größeren Bedarf an neuen Wohnungen hatte. So wurde der Aufschwung auf dem Immobilienmarkt in Macao herbeigeführt.

Mit dem Eintritt in die 90er Jahre wurde der Zinssatz für Bankeinlagen und Kredite niedriger. Dies veranlasste viele Einwohner; sich Immobilien zu kaufen, und im Zuge dessen stiegen auch die Immobilienpreise zu.

Zur gleichen Zeit wurde die Wirtschaftspolitik auf dem chinesischen Festland readjustiert, und die Kredite wurden nicht mehr so streng kontrolliert. Die Investitionsumwelt wurde lebendiger, und Kapital von einigen Provinzen und Städten und selbst von Gemeinden und Kreisen strömte nach Macao und wurde dort in Immobilien investiert.

Die Wohnungen und Geschäftsgebäude kosteten in Macao nur 20-25% dessen, was man dafür in Hongkong aufbringen musste. So wurden viele Unternehmer aus Hongkong, Taiwan, Japan, Korea und selbst Singapur angezogen, am Immobilienmarkt von Macao teilzunehmen.

Auf diese Weise kam es in Macao zu vielen großen Investbauprojekten, darunter der internationale Flughafen und neue Tiefwasserkais, was die Verkehrsbedingungen und

das Investitionsklima erheblich verbesserte. Das Vertrauen der Investoren in die lichte Zukunft führte dann jedoch zu einem solchen Bauboom, dass ein großer Überschuss an Wohnungen und Geschäftsgebäude entstand, was dazu führte, dass die Behörden 1996 den öffentlichen Verkauf von Grund und Boden stoppten und Baugrundstücke nur noch nach Verhandlungen zuwiesen. Schon 1997 verbesserte sich die Lage. Um die Pensionäre aus Hongkong anzuziehen, sich in Macao niederzulassen, änderten die Behörden das ,,Investitions- und Niederlassungsgesetz", so dass die Ansiedlung erleichtert wurde. Die Folge war, dass sich der Immobilienmarkt in Macao deutlich wiederbelebte.

Während der Tag der Rückkehr von Macao nach China herannaht, ist das Interesse der Investoren an Macao weiterhin stark. Da nun nutzbare Grundstücke kaum mehr vorhanden sind, schenkt Macao nun der Entwicklung eines neuzeitlichen Städtebaus immer mehr Beachtung. Im Zuge der Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen soll ein neues Macao entstehen, ein Macao, das einen ganz besonderen Stil auszeichnet. So werden auch künftige Investoren angezogen, und der Immobilienmarkt wird weiter aufblühen.