In den Dünen auf der Coloane wurden viele Kulturgegenstände seit dem Neolithikum entdeckt und ausgegraben. Sie sind Beweise dafür, daß die Chinesen schon vor 5000 auf dieser Insel lebten. 221 v.u.Z. wurde China vereint und Macao wurde offiziell in das chinesische Territorium aufgenommen, es unterstand dem Kreis Fanyu, Präfektur Nanhai. In der Ming-Zeit kamen zwischen 1465 und 1488 viele Fischer aus Quanzhou, Putian, Provinz Fujian, und Chaozhou und Shantou, Provinz Guangdong, auf die Insel. Sie glaubten an A-Ma und haben dort viele A-Ma Tempel gebaut. Daraus sieht man, daß Macao damals durchaus kein Ödland war.
Im Jahr 1535 wurde der Hafen von Macao geöffnet. Ausländer durften auf dem Meer in der Nähe von Macao mit China Handel treiben. 1553 haben dann die Portugiesen die lokalen Beamten bestochen und ihre Forderungen, an Land gehen zu dürfen, wurden deshalb genehmigt. Seither wurden sie dort ansässig und vergrößerten allmählich ihren Lebensraum. Bei ihnen herrschte zwar die portugiesische Verwaltung, aber die Qing-Regierung übte ständig die Souveränität über Macao aus.
Die Niederlage der Qing-Regierung im ersten Opiumkrieg von 1840 nutzte die portugiesische Regierung, um Anspruch auf chinesisches Hoheitsgebiet zu stellen. Trotz eindeutiger Ablehnung dieses Anspruchs durch die Qing-Regierung griffen die Portugiesen zur Gewalt und vertrieben die chinesischen Beamten. 1851 bzw. 1864 wurden Taipa bzw. Coloane von ihnen erobert. Danach wurde Macao ein Zentrum für Menschenhandel. Portugiesische und andere europäische Menschenhändler haben Zigtausende von Chinesen über Macao nach Amerika und Ozeanien verkauft, wodurch die portugiesische Regierung in Macao Reichtümer anhäufen konnte. Gleichzeitig lebten viele Glücksspielsalons mit Unterstützung der portugiesischen Regierung in Macao auf.
Seit Gründung des Neuen China im Jahr 1949 hatte die chinesische Regierung mehrfach erklärt, daß Hongkong und Macao Teile des chinesischen Territoriums seien. Alle ungleichen Verträge, die ausländische Mächte China aufgezwungen hatten, wurden nicht akzeptiert. Die chinesische Regierung erklärte, in angemessener Zeit die von der Geschichte hinterlassenen Probleme durch Verhandlungen lösen zu wollen.
Nach 30 Jahren war China stark und die Zeit für die Rückgewinnung Macaos reif. Als China und Portugal im Jahr 1979 diplomatische Beziehungen aufnahmen, erkannte die portugiesische Regierung Macao als Teil des chinesischen Territoriums an. Am 30. Juni 1986 fand die erste Gesprächsrunde über die Macao-Frage zwischen China und Portugal in Beijing statt. Dabei bestätigte die portugiesische Seite, daß die chinesische Seite die Souveränität über Macao besitze. Bei den chinesisch-portugiesischen Verhandlungen über die Macao-Frage gab es im Unterschied zu den chinesisch-englischen Verhandlungen über die Hongkong-Frage von Anfang an keinen Souveränitätsstreit.
Es war der Traum vieler Generationen von Chinesen, Macao wiederzugewinnen. Viele haben dafür ihr Leben hingegeben. Am 20. Dezember 1999 wird der Traum nun Wirklichkeit.
Mit der reibungslosen Rückkehr Macaos zu China geht die Zeit der ausländischen Verwaltungen auf chinesischem Territorium zu Ende. Dies zeigt die Stärke Chinas und schlägt zugleich ein neues Kapitel in der Geschichte der chinesisch-portugiesischen Beziehungen auf. Wie Staatspräsident Jiang Zemin sagte: "Das symbolisiert das endgültige Ende der westlichen Kolonialherrschaft in Asien."
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