In Beijing steht derzeit eine öffentliche Ausschreibung für das Maskottchen der Olympischen Sommerspiele 2008 im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses. Es werden Entwürfe erwartet, die Figuren von Pandabären, dem Affenkönig nach der chinesischen Mythologie und dem in China geschützten Süßwasserdelfin beinhalten. Nach weltweiter Suche und Anwendung strenger Auswahlkriterien soll das Maskottchen im Juni kommenden Jahres der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Im August hatte das Beijinger Olympische Organisationskomitee (BOCOG) den Entwurf des Maskottchens für die Sommerspiele 2008 weltweit ausgeschrieben. Mittlerweile sind insgesamt mehr als 600 Vorschläge eingegangen. Nach Anwendung strenger Prüf- und Auswahlkriterien sowie urheberrechtlicher Verfahren soll im Juni kommenden Jahres eine endgültige Entscheidung fallen. Chen Ping, Vertreter der Kulturabteilung des BOCOG, erklärte die Anforderung des BOCOG an den Entwürfen:
"Zum einen muss das Maskottchen niedlich und von allen Menschen, insbesondere auch von Kindern, angenommen werden. Zum anderen soll das Maskottchen mit der Zeit gehen und sich von allen anderen der vergangenen Olympischen Spiele unterscheiden. Nicht zuletzt sollen dabei die Prägung der chinesischen Kultur und die Ideen der Olympiade in Beijing repräsentiert werden."
Das BOCOG hob auch den kommerziellen Wert des Maskottchens hervor. Es solle also für die Verwendung bei möglichst vielen Produkten geeignet sein, zum Beispiel für Bürobedarf, für Textilien, Spielzeuge usw.
Die Ausschreibung ist landesweit auf großes Interesse gestoßen. So hat die Provinzregierung von Sichuang die Figur eines Pandabären als olympisches Maskottchen empfohlen, ein seltenes Tier, das in der südwestchinesischen Provinz beheimatet ist. Für das Design wird sogar ein Preis in Höhe von 1 Million Yuan ausgesetzt. Auf der Vorschlagsliste steht auch der Affenkönig, eine Figur der chinesischen Mythologie "Die Reise in den Westen", die in den Herzen der Chinesen tief verwurzelt ist. Weitere Vorschläge sind die tibetische Antilope, ein Mandschurenkranich, Hase, südchinesischer Tiger, usw.. Bislang haben mehr als eine Million Chinesen übers Internet ihre Stimmen abgegeben.
Sachverständige rechnen damit, dass der Entwurf Pandabär die Ausschreibung letztendlich gewinnen kann. Die schwarz-weiße, nette und expressive Figur und das olympische Logo in Rotschwarz seien gut aufeinander abgestimmt. Doch Wu Zhangshou, Vizevorsitzender des Chinesischen Olympischen Komitees, zeigt ein Probleme auf:
"Der Pandabär wurde schon einmal als Maskottchen bei den Asienspielen 1990 benutzt. Das steht sicherlich der diesmaligen Ausschreibung im Wege. In China ist der Pandabär allzu bekannt, und diese Figur wurde bereits als Warenzeichnen und Firmennamen eingetragen. Ein Olympisches Maskottchen muss vom IOC urheberrechtlich geschützt werden, und da würde es zu Problemen kommen".
Ein genialer und origineller Entwurf sei der Schlüssel zum Erfolg, erklärte der Vizevorsitzende. Noch wichtiger sei aber, dass das Maskottchen als Informationsträger der Welt die traditionelle chinesische Kultur und den modernen Zeitgeist Chinas übermitteln muss.
Also, bevorzugt wird ein "Schocker", der eine alte Schablone beiseite schieben soll. Dazu sagte Guo Chunning, Mitdesigner des Logos für die Sommerspiele 2008 in Beijing:
"Neben Ausdruck der olympischen Gefühle soll das Olympische Maskottchen vielmehr zur Markterschließung beitragen. Man muss über das komplette Urheberrecht verfügen. Ich hoffe auf ein originelles, expressives und gefälliges Maskottchen für die Sommerspiele 2008 in Beijing, das die Essenz der chinesischen Kultur repräsentiert."
Wie soll das Maskottchen für die Olympiade 2008 in Beijing aussehen? Pandabär oder Affenkönig? Traditionell oder modern? Die Frage bleibt bei weitem noch offen. Auf alle Fälle muss es unverwechselbar mit den Olympischen Sommerspielen 2008 in Beijing in Verbindung gebracht werden können. Immerhin stimmten die Experten darin überein, dass es die traditionelle chinesische Kultur repräsentieren und die Welt tief beeindrucken soll. Daher bleibt es spannend abzuwarten, was für eine Entscheidung Mitte nächsten Jahres fallen wird.
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