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(GMT+08:00) 2004-11-05 22:19:05    
Chinesische Schach-Frauen bei 36. Schach-Olympiade erfolgreich

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Die chinesischen Schach-Frauen sorgen schon seit langem mit ihren starken Leistungen für großes Aufsehen im Lande. Vor Beginn der 36. Schach-Olympiade waren sie schon drei Mal in Folge erfolgreich in diesem Turnier. Auf dem Weg zur Titelverteidigung ließ sich das Team, das sich mittlerweile in einer Wechselphase befindet, auch von stärker gewordenen Konkurrentinnen nicht aufhalten: Dank Teamgeist besiegten die Chinesinnen die starken Teams aus Rußland und Indien und gewannen schließlich den Weltmeistertitel. Damit wurde das Team zum vierten Mal Weltmeister bei der internationalen Schach-Olympiade. Dazu sagte der Teammanager und Trainer Li Wenliang im Nachhinein:

"Am Wichtigsten bei solchen Turnieren sind das Können, das Talent und das Selbstbewusstsein. Nachdem unser Team Weltmeister wurde, halten sich die Spielerinnen für die besten in der Welt. Hinzu kommt noch die Hilfe der Trainer und des Männer-Teams. Diese Vorteile kann kein anderes Land vorweisen. Keiner ist dabei berechnend. Man räumt den Interessen des Staates stets Priorität ein und bringt den Schach-Frauen die besten Züge und die besten Ideen bei".

Auf dieses Turnier hat man sich sorgfältig vorbereitet. So versammelten sich die chinesischen Schach-Frauen in Chongqing und Shandong, um die Züge und Tricks aller Hauptkonkurrentinnen zu studieren. Der Fleiß hat sich doch gelohnt, dies lässt sich durch die Spielergebnisse bestätigen. Von Beginn an führten die chinesischen Schach-Frauen die Rangliste an und holten sich schließlich auch den verdienten Sieg.

Besonders erwähnt werden in diesem Zusammenhang muss Chinas Ex-Weltmeisterin Xie Jun. Seit 2000 bekleidet sie einen leitenden Posten im Schachverband der Stadt Beijing, in den vergangenen gut drei Jahren hat sie kein internationales Turnier gespielt. Eigentlich sei ihre aktive Laufbahn als Schachspielerin abgeschlossen, hieß es in der Öffentlichkeit. Doch es waren einige Nachwuchsspielerinnen noch nicht so weit, für das Nationalteam anzutreten, und die amtierende Weltmeisterin Zhu Chen musste wegen Schwangerschaft das Turnier absagen, so dass Xie Jun eingesetzt wurde. Ihr Comeback hat zweifelsohne ihren Teamkameradinnen den Rücken gestärkt. Sie brachte nicht nur Techniken und ihre Erfahrungen ins Team ein, sondern eröffnete dem Cheftrainer Ye Jiangchuan auch mehrere Möglichkeiten bei der Mannschaftsaufstellung, um die Gegnerinnen psychisch unter Druck zu setzen. Xie Jun selbst:

"Beim Comeback hatte ich wegen meines Alters und zeitweiliger Abwesenheit bei Wettkämpfen sicherlich nicht die gleiche psychische Einstellung wie früher. Ich hatte mehr Verantwortungs- und Pflichtgefühl wie je zuvor. Weil sich das Team in einer Wechselphase neu orientiert, bin ich zunächst wieder ins Team hinein gerutscht. Trotz einiger Schwierigkeiten habe ich doch die Aufgaben gut erfüllt".

Auch die Nachwuchskräfte Zhao Xue und Huang Qian, Hoffnungsträger Chinas für die Titelverteidigung bei der nächsten Schach-Olympiade, haben sich diesmal große Verdienste um das Team erworben. Gegenüber den Konkurrentinnen haben sie sich stets einen Vorteil bewahrt. Dazu sagte Cheftrainer Ye Jiangchuan:

"Ein Sprichwort lautet: Einen Titel zu verteidigen ist schwieriger als den Titel zu gewinnen. Als Titelverteidiger wird man zum Gejagten. Meiner Meinung nach können Veteranen psychisch und körperlich den Ansprüchen der Wettkämpfe nicht mehr hundertprozentig gerecht werden. Es ist deshalb eine wichtige und dringende Aufgabe, Nachwuchskräfte heranzubilden. Dafür muss man entsprechende Maßnahmen treffen. Es dauert lange Zeit, bis ein Schachspieler für ein Turnier reif ist".

Laut dem Cheftrainer haben sich bei der Nachwuchsbildung des Teams bereits erste Erfolge gezeigt. Schachspielerinnen im Alter von 18, darunter Zhao Xue und Huang Qian, seien bereits bei internationalen Wettbewerben angetreten. Ihnen folgen Spielerinnen von 10 bis 16 Jahren. Der Nachwuchsbildung werde Priorität eingeräumt und Konkurrenzmechanismen werden eingeleitet. Die Nachwuchsspielerinnen sollten an mehr Wettbewerben teilnehmen können und möglichst schnell den Ansprüchen, die an das Team gestellt sind, gerecht werden.