Die staatliche Stromnetzwerk-Gesellschaft, Chinas größtes Stromversorgungsunternehmen, kündigte vor kurzem an, zur Überwindung der Stromknappheit in vielen Landesteilen bis 2006 die Stromerzeugung um 150 Mio. KW zu erhöhen.
Bis Juni des laufenden Jahres hat die Stromerzeugungskapazität in China 400 Mio. KW überschritten. Dennoch ist dieses Mehr nicht in der Lage, den tatsächlichen Bedarf, hervorgerufen hauptsächlich durch die enorme wirtschaftliche Entwicklung, zu decken. Hinzu kam in diesem Jahr noch die Hitze im Sommer, die ganz erheblich durch den Betrieb unzähliger Klimaanlagen für erhöhten Stromverbrauch verantwortlich war. Im August sahen sich zwei Drittel der Provinzen gezwungen, geeignete Maßnahmen zu treffen und zeitweise den Strom abzustellen. Es fehlt im Grunde landesweit an Zigtausend KW elektrischer Energie.
Dazu erklärte der Sprecher der staatlichen Netzwerkgesellschaft Ma Zhizhong vor der Presse, es herrsche in vielen Teilen Chinas immer noch eine ständig steigende Nachfrage nach Strom. Er sagte :
"Monat für Monat steigt die Nachfrage nach Strom in China um 15 Prozent. Die Gesamtsituation sieht nicht sehr erfreulich aus. Wir konnten in einigen Landesteilen leider Widersprüche zwischen Angebot und Nachfrage nicht beheben".
Seit dem Vorjahr kommt es in China zu einer ernsthaften Stromknappheit. Ein Abschalten der Stromversorgung ist oft die einzige Möglichkeit, diesem Phänomen zu begegnen. Der Umfang einer solchen Maßnahme hat sich in letzter Zeit merklich erhöht.
Angesichts dessen sagte Ma Zhizhong, die zuständige Behörden würden Genehmigungen für Kraftwerkprojekte unbürokratisch beschleunigt erteilen. Er geht davon aus, dass bis 2006 jedes Jahr zahlreiche Kraftwerke ihren Betrieb aufnehmen und bis dahin 150 Millionen KW Strom zusätzlich liefern werden.
Der Sprecher der staatlichen Stromnetzwerkgesellschaft Ma Zhizhong führte weiter aus, dass durch den Bau zahlreicher Kraftwerke in den kommenden drei Jahren auch der Netzwerkausbau beschleunigt werden müsse. Inzwischen befinden sich drei große Netzwerkprojekte in der Bauphase. Die Gesellschaft werde bis Mitte 2005 die verschiedenen großen Netzwerke im Binnenland miteinander verbinden. Dazu sagte Ma:
"Die staatliche Netzwerkgesellschaft wird verstärkt geeignete Maßnahmen ergreifen. Zunächst wird der Ausbau der Netzwerke beschleunigt, die Durchflussmenge der Netzwerke erhöht und zügig defekte Übertragungs- und Umspannanlagen in Ordnung gebracht. Zweitens wird auf die Koordinierung von Netzwerken, Kraftwerken und Kunden verstärkt ein Auge geworfen und die Stromverteilung zwischen den einzelnen Gebieten und Provinzen optimiert. Das alles wird der wirtschaftlichen Entwicklung zugute kommen und der Bevölkerung ein angenehmeres Leben gewährleisten".
Der Leitung der staatlichen Netzwerkgesellschaft geht davon aus, dass es durch die Erhöhung der Stromerzeugung und des verstärkten Netzausbaus bis 2006 keine größeren Probleme mehr in der landesweiten Stromversorgung geben wird.
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