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(GMT+08:00) 2004-08-16 16:32:12    
Deng Xiaoping und die chinesische Marktwirtschaft

CRI
Der 1997 verstorbene chinesische Staatsmann Deng Xiaoping wäre am 22. August 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass wollen wir heute über seinen persönlichen Beitrag zur Entwicklung der Marktwirtschaft in China berichten.

Nach der Gründung der Volksrepublik im Jahr 1949 folgte China als ein sozialistisches Land beim wirtschaftlichen Aufbau dem Vorbild der ehemaligen Sowjetunion. Dieses Wirtschaftsmodell basierte im wesentlichen auf Planwirtschaft.

Ende der 70er Jahre war Deng Xiaoping die Kernfigur in der sogenannten zweiten Führungsgeneration. Im Ergebnis eigener Erfahrungen, Beobachtungen und Überlegungen wies Deng Xiaoping darauf hin, dass eine Entwicklung der im internationalen Vergleich rückständigen Situation Chinas nur durch eine Öffnung hin zur Marktwirtschaft möglich sei.

Dr. Zhu Yan von der Hochschule des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas forscht über die Geschichte der Partei und erinnert sich an die Ereignisse jener Jahre:

"Am 26. November 1979 hat der Genosse Deng Xiaoping bei Gesprächen mit ausländischen Gästen die bahnbrechende Idee von der Marktwirtschaft als Entwicklungschance für das sozialistische China hervorgebracht. Er sagte, dass die Marktwirtschaft nicht nur in der kapitalistischen Gesellschaft möglich sei. Warum sollte sie nicht auch in einem sozialistischen Land funktionieren?"

Deng Xiaoping ging also daran, diese Idee praktisch umzusetzen. Dies führte zu der Einrichtung von Sonderwirtschaftszonen in Shenzhen und drei anderen südchinesischen Küstenstädten. Sie galten als Orte eines marktwirtschaftlichen Reformversuchs. Später wurde dieser Versuch auf weitere Regionen ausgebreitet, um den Aufbau eines Marktwirtschaftssystems weiter zu erforschen. Am Anfang der 90er Jahre erlebte die Wirtschaft in den Sonderwirtschaftszonen eine Hochkonjunktur, der Markt boomte und der Lebensstandard der Bevölkerung verbesserte sich erheblich. Trotz dieser vielversprechenden Entwicklungen gab es weiterhin Diskussionen, ob es überhaupt richtig sei in einem sozialistischen Staat die Marktwirtschaft zu entwickeln. Alte Gedanken behinderten die weiteren Reformen in China.

Im März 1992 sorgte ein Artikel der Tageszeitung der Sonderwirtschaftszone Shenzhen landesweit für heftigen Widerhall. In diesem Artikel wurden Äußerungen und Anregungen von Deng Xiaoping während seiner Inspektion in Shenzhen und einigen anderen südchinesischen Städten veröffentlicht. Dabei hatte Deng Xiaoping betont, dass die wirtschaftliche Umstrukturierung in China fortgesetzt und die Marktwirtschaft entwickelt werden müsse. Diese Äußerungen haben für die Etablierung der Marktwirtschaft in China eine sehr bedeutende Rolle gespielt.

Bei dieser Inspektion in der Sonderwirtschaftszone Shenzhen wurde von Deng Xiaoping von Li Luoli von der Stadtverwaltung Shenzhen begleitet. Li Luoli erinnert sich an jene Zeit:

"Gleich zu Beginn seiner Darlegungen sagte Deng Xiaoping, in den sozialistischen Ländern gebe es auch Markt, und in den kapitalistischen Ländern gebe es auch Planung. Auch der Sozialismus benötige die Marktwirtschaft. Wenn man nicht den Weg der Marktwirtschaft beschreite, gelange man in eine Sackgasse. Dabei müsse die Entwicklung oberste Priorität haben."

Deng Xiaopings Äußerungen haben die Auffassungen aller Kreise in China im wesentlichen vereinheitlicht. Daraufhin wurde in China die strategische Entscheidung getroffen, eine sozialistische Marktwirtschaft zu etablieren. Seitdem gelten Aufbau und Vervollkommnung der Strukturen einer sozialistischen Marktwirtschaft als das Ziel der Wirtschaftsreformen in China.

Dr. Zhu Yan von der Zentralen Parteihochschule sagte, jeder Fortschritt der chinesischen Marktwirtschaft sei eng mit der Initiative und Förderung von Deng Xiaoping verbunden:

"Man kann mit Recht sagen, alle unsere Forschungen über das System der sozialistischen Marktwirtschaft führen immer wieder zum Genossen Deng Xiaoping und sind von seinen denkerischen Vorleistungen und seiner anleitenden Arbeit für die ganze Partei nicht zu trennen."