Der chinesische Vize-Handelsminister Yu Guangzhou hat am Freitag in Beijing angekündigt, dass der chinesische Außenhandel in diesem Jahr die Grenze von 1000 Milliarden US-Dollar überschreiten werde. Dies bedeute auch, dass es dann drei Jahre in Folge eine zweistellige Zuwachsrate in diesem Bereich gegeben habe, sagte der Vize-Minister auf einer Pressekonferenz des chinesischen Staatsrates weiter.
Im ersten Halbjahr zeigten der Außenhandel und die internationale Wirtschaftskooperation Chinas weiterhin eine positive Tendenz. Die Summe der Im- und Exporte erreichte über 520 Milliarden Dollar und lag damit um 40 Prozent über dem Vergleichswert des Vorjahres.
Zugleich hat sich der internationale Kapitalzustrom nach China weiter verstärkt. Im ersten Halbjahr sind 30 Milliarden Dollar Fremdkapital in verschiedene Projekte in China geflossen. Besonders im High-Tech-Bereich in China nahmen die Investitionen kräftig zu.
Angesichts dieser Situation im chinesischen Außenhandel zeigte sich Vize-Handelsminister Yu Guangzhou auf der Pressekonferenz optimistisch für den Kapitalzustrom nach China im Jahresmaßstab:
"Aus der momentanen Tendenz der wirtschaftlichen Entwicklung im In- und Ausland leitet das chinesische Handelsministerium folgende Prognose ab: Das Außenhandelsvolumen wird um über 20 Prozent wachsen und somit die Grenze von 1000 Milliarden US-Dollar überschreiten. Der Kapitalzufluss aus dem Ausland wird bei über 50 Milliarden US-Dollar liegen. Dagegen werden chinesische Firmen mehr als 2 Milliarden Dollar in eigene Projekte im Ausland investieren."
Zu den zunehmenden Anti-Dumping-Untersuchungen gegen chinesische Produkte und Unternehmen erklärte Yu, das chinesische Handelsministerium werde weitere Maßnahmen ergreifen, um chinesische Unternehmen und Interessen besser zu schützen. Dazu sagte er:
"Wir sind gegen derartige Missbräuche im Handel durch einige Länder und Gebiete. Ein derartiges Vorgehen ist nicht fair gegenüber chinesischen Firmen. Wir wünschen einen freien und fairen Wettbewerb. Deshalb fordern wir auf der einen Seite unsere chinesischen Unternehmen auf, durch die Anpassung von Produktions- und Produktstrukturen wettbewerbsfähiger zu werden. Auf der anderen Seite werden wir im Bereich fairer Handel und bei der Reaktion auf Handelskonflikte intensiver arbeiten, um die wirtschaftlichen Interessen Chinas zu wahren."
Er betonte, China habe mit meisten Ländern und Gebieten gute Handels- und Wirtschaftskontakte. Vor Kurzem hätten insgesamt neun Länder, darunter Neuseeland und Südafrika, China den Status eines marktwirtschaftlichen Landes anerkannt. Vor diesem Hintergrund bekräftigte der Vize-Handelsminister die Forderung Chinas an alle Länder, die mit China Kontakte in Wirtschaft und Handel haben, möglichst schnell den chinesischen Marktwirtschaftsstatus anzuerkennen, um die Handelsbeziehungen und die bilaterale Partnerschaft weiter zu fördern.
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