Entsprechend den mit der WTO-Mitgliedschaft verbundenen Pflichten werden die bislang in China geltenden Beschränkungen für den Einsatz von Auslandskapital und das Engagement ausländischer Unternehmen im Bereich Banken, Versicherungen und Finanzen weiter drastisch abgebaut.
Seit Jahren entwickelt sich das Bankwesen in China mit einem hohem Wachstum. Damit einher geht eine schrittweise Öffnung des Banken- und Finanzsektors für ausländisches Engagement. Dies folgt den Grundprinzipien der WTO und den China beim WTO-Beitritt zugestandenen Übergangsfristen, wobei die chinesische Regierung und die staatliche Bankenaufsicht diese WTO-Verpflichtungen sorgfältig umsetzen.
Inzwischen haben 6 chinesische Aktien- und städtische Kommerzbanken die Genehmigung erhalten, mit ausländischen Kapitalgebern zusammenzuarbeiten. Außerdem haben mehr als 400 internationale Banken und Finanzinstitutionen Filialen oder Repräsentantenbüros in China eröffnet.
Der Vize-Präsident der staatlichen chinesischen Bankenaufsicht, Li Wei, kündigte nun an, dass der Banken-, Finanz- und Versicherungssektor in China noch weiter geöffnet wird. Dazu sagte er:
"China will die Beschränkungen, die bislang für ausländische Banken im Bereich Kundengeschäft, Geschäftsfeld und regionale Betätigung galten, schrittweise weiter lockern und schließlich ganz aufheben. Damit sollen größere Entwicklungsräume für ausländische Banken oder solche mit ausländischen Kapitalbeteiligungen geschaffen werden."
In Abstimmung mit den WTO-Vereinbarungen wird es ausländischen oder gemischten Banken in diesem Jahr erlaubt, in drei weiteren Städten in China, darunter in Beijing, Kundengeschäfte in der chinesischen Landeswährung Renminbi zu führen. Bis 2006 sollen dann alle Beschränkungen für RMB- Geschäfte ausländischer Banken in China aufgehoben werden.
Im Vergleich zum Bankensektor ist die chinesische Versicherungsbranche früher und damit bereits weiter für ausländische Mitbewerber geöffnet worden. Inzwischen gibt es 37 registrierte ausländische Versicherungsunternehmen mit geschäftlichen Aktivitäten in China. Außerdem beteiligen viele ausländische Versicherungsunternehmen inzwischen an chinesischen Versicherungsfirmen.
Dazu Wu Xiaoping, Vize-Präsident der chinesischen Versicherungsaufsicht:
"Dem Zeit- und Ablaufplan zufolge wird China die Einschränkungen der Geschäftsfelder für ausländische Versicherungsfirmen schrittweise aufheben. Ausländischen Versicherungsfirmen werden dann berechtigt sein, Krankenversicherungen, Gruppenversicherungen und Rentenversicherungen für chinesische Bürger anzubieten. Solche Versicherungsfirmen, die sich in Westchina oder in den alten Industriegebieten im Nordosten Chinas betätigen wollen, werden für ihr geschäftliches Engagement Sondervergünstigungen erhalten."
Vize-Direktor Wu fügte hinzu, zugleich unterstütze man auch chinesische Versicherungsunternehmen, Geschäfte im Ausland zu entwickeln. Chinesischen Versicherungsfirmen, die bestimmte Bedingungen erfüllen, dürften dann auch zur Kapitalaufnahme an die internationalen Finanzmärkte gehen.
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