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Wirtschaftliche Zusammenarbeit nach dem Regierungswechsel in Berlin
   2005-11-30 15:57:12    cri
Die chinesisch-deutsche Zusammenarbeit spielt seit Jahrzehnten eine wichtige Rolle bei der außenwirtschaftlichen Entwicklung Chinas. Nach Angaben des ehemaligen Bundeswirtschaftsministers Wolfgang Clement belief sich das Volumen des bilateralen Austauschs von Waren und Dienstleistungen im Jahr 2004 auf über 53 Mrd. Euro. Seit dem Jahre 2002 ist China Deutschlands wichtigster Handelspartner in Asien. Und Deutschland ist Chinas wichtigster Partner in der EU und sechstgrößter Handelspartner weltweit. Nach dem Regierungswechsel in Deutschland gehen Experten davon aus, dass die bilaterale Zusammenarbeit im wirtschaftlichen Bereich durch die neue politische Lage nicht beeinträchtigt werde.

Bei der dritten Deutsch-Chinesischen Industriekonferenz in Berlin sagte Ex-Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement, er halte bis 2010 ein Volumen von 100 Mrd. Euro im Handel zwischen Deutschland und China für möglich. Dieses im Jahre 2004 von Deutschlands Bundeskanzler Schröder und Chinas Ministerpräsident Wen Jiabao ins Auge gefasste Ziel werde bei weiter anhaltender Dynamik sicherlich erreicht werden, sagte Clement vor den Konferenzteilnehmern.

Als zukunftsträchtige Felder der künftigen deutsch-chinesischen Zusammenarbeit nannte Clement den Ausbau der Verkehrs- und Energieinfrastruktur in China. Ziel der bisherigen Bundesregierungen sei es gewesen, konsequent an der Entwicklung der technologischen Zusammenarbeit mit China und des Technologietransfers auf freiwilliger und partnerschaftlicher Basis zu arbeiten.

Mittlerweile hat die neue deutsche Bundesregierung bereits die Fortsetzung einer konsequenten China-Politik bekräftigt, was den Erwartungen vieler chinesischer Experten entspricht.

Mei Zhaorong war lange Zeit Chinas Botschafter in Deutschland und leitet heute das chinesische Staatliche Forschungsinstitut für Weltentwicklung (IWD). In einem Interview von Radio China International sagte er:

"Ich glaube, die Beziehungen zwischen den beiden Ländern werden durch den Regierungswechsel nicht beeinträchtigt. Sie sehen ja, dass sich die Beziehungen zwischen China und Deutschland seit 1972 sehr gut entwickelt haben. Die Wirtschaften beider Länder ergänzen sich sehr gut. Deutschland ist der größte Handelspartner Chinas in Europa. Das Handelsvolumen zwischen China und Deutschland entspricht ungefähr dem gesamten Handelsvolumen zwischen China einerseits und Frankreich, Großbritannien und Italien zusammengenommen. So können wir uns vorstellen, wie wichtig die Rolle Deutschlands in der chinesischen Außenwirtschaft ist."

Nach Auffassung von Mei Zhaorong wird auch die neue deutsche Regierung eine zukunftsorientierte China-Politik betreiben. Die Dynamik der chinesischen Volkswirtschaft bringt deutschen Unternehmen große Vorteile. Mittlerweile ist Deutschland der größte europäische Investor in China. Deutsche Unternehmen haben in den vergangenen Jahren Direktinvestitionen in Höhe von rund 9 Milliarden Euro getätigt.

Vertreter der deutschen Wirtschaft zeigen sich ebenfalls überzeugt, dass die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Länder nach dem Regierungswechsel weiter ausgebaut wird. Jörg Wuttke ist Chef- Repräsentant des deutschen Chemiekonzerns BASF in China. Vor der Presse zählte er vor kurzem die Vorteile auf, die sich aus einer verstärkten bilateralen Zusammenarbeit in Handel und Investition ergeben würden:

"Die Vorteile sind einmal, dass deutsche Konsumenten sehr viel mehr billige Produkte kaufen können als vor fünf oder zehn Jahren. Gehen Sie doch mal in einen normalen deutschen Laden, dort sehen Sie chinesische Schuhe, Elektronik- Produkte und Textilien. Das kostet deutsche Konsumenten weniger und somit hat er mehr Geld für andere Sachen auszugeben. Also der erste Gewinner der deutsch-chinesischen Beziehungen ist der Konsument. Dann gibt es sicherlich Arbeitsplätze, die gesichert sind, indem man Produkte nach China exportiert und dass man im Grunde genommen in den Fabriken herstellt. Also, Arbeitsplätze werden gesichert. Es gibt sicherlich auch Arbeitsplätze, die durch den Export von China nach Deutschland gefährdet sind. Aber im Verhältnis zu den Jobs, die wegen des Handels mit China geschaffen wurden, sind es eigentlich eher wenige."

Wie Jörg Wuttke ferner betonte, hat die Entwicklung der wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen China und Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Impulse erhalten. Zahlreiche bekannte deutsche Unternehmen wie BASF, Bayer, Siemens, Volkswagen, DaimlerChrysler, BMW und Thyssen-Krupp, haben in China Produktionsstätten errichtet. Die meisten davon entstanden in Form von Joint Ventures mit chinesischen Kooperationspartnern:

"Die Investitionen deutscher Firmen in China sind sehr sehr groß. Die Handelsbeziehungen sind auf einem extrem guten Niveau. Wir können in China zum Fenster hinaussehen und sehen sehr viele deutsche Autos auf der Straße fahren. Überall werden Siemens-Geräte zum Verkauf angeboten. Die BASF hat in China sehr große Anlagen gebaut. Es ist vielen gar nicht klar, wie intensiv die deutsch-chinesischen Beziehungen sind."

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