Florian Satzinger ist ein deutscher Geschäftsmann in Yiwu. Für ihn ist es die größte Freude, jeden Tag für seine Kunden aus der ganzen Welt Güter auf verschiedenste Weise für seine Kunden zu handeln. Florian Satzinger zeigte sich zufrieden mit seinen Geschäften in Yiwu:

"Wir sind sehr zufrieden mit dem Standort Yiwu, da wir hier breite Palette von Produkten bekommen haben und der chinesische Einkaufsprozess sehr effizient gestaltet werden kann. Alles passiert sehr sehr schnell. Ja, wir wollen hier ja weiter wachsen."

Florian Satzinger ist spezialisiert auf den Export- und Importhandel und begann seine Geschäfte in Yiwu vor zwei Jahren. Seine Firma handelt mit verschiedenen Waren aus Europa, wie beispielsweise Lederschuhe aus Italien, deutsche Biere oder französische Weine. Den größten Anteil seiner Geschäfte aber nimmt der Handel mit Haushaltswaren aus verschiedenen Regionen Chinas ein. Obwohl sich sein Geschäft noch in der Anfangsphase befindet, zeigt sich Florian Satzinger dank des großen Marktes für Kleinwaren in Yiwu sehr optimistisch, was die Perspektive seiner Firma anbetrifft.

Die Stadt Yiwu gehört zu den chinesischen Städten, in denen der Handel blüht. Von den 1,6 Millionen Einwohnern dieser Stadt ist jeder achte im Handelsgeschäft. Auf dem Markt für Kleinwaren in Yiwu werden über 320 000 Warenarten von Herstellern der ganzen Welt gehandelt. Aufgrund des reichen Angebots ist der Markt auch als Meer der Kleinwaren sowie als Paradies für Käufer bekannt. Mit seinem Handelsvolumen rangiert der Markt von Yiwu bereits seit 14 Jahren in Folge auf Rang 1 der chinesischen Märkten für Groß- oder Kleinwaren. Darüber hinaus gilt der Markt für Kleinwaren in Yiwu als das weltweit größte Zentrum für den Handel mit Haushaltswaren und zugleich Chinas wichtige Basis für Warenexporte.

Mittlerweile betreiben rund 8000 Geschäftsleute aus dem Ausland seit Jahren ihre Geschäfte in Yiwu. Die Geschäftsleute kommen aus über 100 Ländern und Regionen der Welt, viele davon aus arabischen Ländern wie Jordanien und Ägypten.

Zu den Geschäftsleuten zählt auch der Palästinenser Khaderalmenawi. Der 28jährige hat nach seinem Studium der Elektrotechnik an der Shanghaier Verkehrsuniversität im Jahr 2001 eine Umschulung gemacht und schließlich ein Im- und Exportunternehmen in Yiwu gegründet. Von den Vorteilen des Geschäfts in Yiwu sagte er:

"Von den Personen, mit denen ich engen Kontakt habe, preisen die Meisten die große Auswahl an Waren und ihre Qualität. Mit der raschen Entwicklung Chinas haben Geschäftsleute aus vielen Ländern die Chancen und Potentiale in Yiwu erkannt. Auch ich wollte diese Gelegenheit nicht versäumen. Meine Firma sieht ihre Hauptaufgabe darin, Kaufleuten aus allen Ländern bei der Suche nach Qualitätsprodukten in China zu helfen."

Wie Khaderalmenawi weiter erzählte, versendet er jeden Monat große Warenmengen in den Nahen Osten. Das meiste davon sind kleine Metallwaren und Schmucksachen. Laut dem Palästinenser sind Waren aus Yiwu im Nahen Osten sehr gefragt. Zu Beginn seiner Geschäftstätigkeit in Yiwu versandte er monatlich 15 Container mit Waren in die arabischen Länder. Mit wachsender Zahl ausländischer Geschäftsleute in Yiwu wird auch der Konkurrenzkampf immer heftiger. Trotzdem könne er jeden Monat noch rund zehn Container mit Waren ausliefern, so Khaderalmenawi weiter.

Seit Mitte der 90er Jahre findet in Yiwu alljährlich eine Messe für Kleinwaren statt. Dort sind zahlreiche Waren aus China und vielen anderen Ländern der Welt zu sehen. Die Messe zieht jedes Mal unzählige in- und ausländische Geschäftsleute an. Im Oktober dieses Jahres haben mehr als 10 000 ausländische Kaufleute an der Messe für Kleinwaren teilgenommen.

Der Geschäftsmann Ruban Kainth kommt aus Kanada und betreibt eine Im- und Exportfirma. Jedes Jahr kommt er gleich mehrmals nach China, um Waren zu bestellen. Und jedes Mal sucht er seine Waren ausschließlich in Yiwu aus. Seiner Meinung nach sind die Waren in Yiwu recht preiswert und zudem von guter Qualität. Jedes Mal pflegt er, all die Waren an einem Verkaufsstand zu kaufen.

"Tatsächlich möchte ich viel ordern. Ich werde je nach dem Preis entscheiden, wie viele Waren ich bestelle."

Wer in Yiwu einkaufen möchte, sollte das Gebäude des Internationalen Handelsviertels aufsuchen. Der drachenartige Bau hat einen Umfang von sechs Kilometern und beherbergt einen Großhandelsmarkt. Damit ist der Markt der flächenmäßig größte weltweit.

Im internationalen Handelsviertel wurden besondere Zonen für ausländische Kaufleute eingerichtet, so zum Beispiel das südkoreanische Haus. Mehr als 3000 südkoreanische Geschäftsleute haben im Zuge der Entwicklung des Marktes in Yiwu Fabriken gegründet. Darüber hinaus sind 45 südkoreanische Unternehmen im Internationalen Handelsviertel vertreten. Hier werben diese Unternehmen für ihre Elektrogeräte, kunsthandwerkliche Waren, Geschenkartikel, Kleidung und vieles andere mehr.

Vor einem Laden, in dem ausschließlich Telefonapparate verkauft werden, sagte der südkoreanische Ladenbesitzer Lee Song Yong, er habe Ende Juli dieses Jahres seinen Laden im Handelsviertel eröffnet. Mit den Handelsbedingungen hier sei er sehr zufrieden:  

"Die guten und sauberen Bedingungen sowie die professionelle Verwaltung hier erleichtern uns die Arbeit. Das Handelsviertel bietet uns einen sehr guten Service. Beispielsweise haben die Arbeiter hier für uns Breitband- und Telefonverbindungen installiert. Damit können wir uns jederzeit über das Neueste informieren. Zudem gibt es für uns südkoreanische Kaufleute ein spezielles Restaurant. So können wir hier auch Gerichte genießen, die unserem Geschmack entsprechen. Kurz gesagt, es freut uns sehr, hier zu arbeiten."

Nicht nur Lee Song Yong, sondern auch viele andere ausländische Kaufleute haben eine hohe Meinung von Yiwu. Sie alle preisen die komplette Infrastruktur, vor allem die Lagerhäuser, Logistikunternehmen, Zollämter sowie das Finanz- und Versicherungswesen. Und nicht zuletzt auch das hoch entwickelte Informationsnetzwerk erleichtert ihre Geschäftstätigkeit in großem Maße. So brauchen die Kaufleute oftmals nur einige Tage, um ein Im- und Exportgeschäft abzuwickeln.