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DZT sieht in den Chinesen aussichtsreiche Zielgruppe für Deutschland-Tourismus
   2005-10-13 16:58:01    cri
Der Tourismusmarkt in China ist weiterhin auf einem Wachstumskurs. Dank der Erhöhung des Lebensstandards haben Chinesen mehr Zeit und Geld, um Reisen zu unternehmen. Die Reisekultur in China hat sich deshalb schnell entwickelt. China mit seiner alten Kultur ist reich an kulturellen Sehenswürdigkeiten und bietet somit Chinesen, aber auch ausländischen Touristen eine Fülle von Reisezielen. Umgekehrt liegt für chinesische Bürger die Auslandsreise voll im Trend. Mittlerweile ist diese Entwicklung ein zunehmend wichtiger Faktor des wachsenden Tourismusbooms. Offiziellen Angaben zufolge reisten im vergangenen Jahr rund 20,2 Mio chinesische Touristen ins Ausland. Damit war China das Land mit der größten Zahl von Ausreisenden in ganz Asien und verwies damit Japan auf den zweiten Platz.

Das Deutsche Zentrum für Tourismus (DZT) sieht in den Chinesen eine große potentielle Zielgruppe für den Deutschland-Tourismus. China ist bereits nach den USA und Japan der drittwichtigste Auslandsmarkt für den Einreisetourismus in Deutschland. Die DZT will deshalb mit themenorientierter Marketing- und Vertriebsarbeit den chinesischen Markt bearbeiten: Ende März 2003 tourte die DZT bereits mit ihrer zweiten Roadshow durch chinesische Städte wie Beijing, Shanghai, Guangzhou und erstmalig auch Hongkong. Zudem war die DZT auch auf der Internationalen Reisemesse in Guangzhou vertreten.

Die Bayern Tourismus Marketing GmbH hat ebenfalls das Marktpotential in China erkannt. Deren Geschäftsführer Richard Adam war bei der jüngsten Deutschen Woche im chinesischen Qingtao zugegen. Dort hat mein Kollege Yan Wei mit ihm gesprochen:

Y: Herr Adam, Können Sie uns darüber informieren, wie sich der Tourismus zwischen China und Deutschland entwickelt hat?

A: Also, ich kann Ihnen die Frage beantworten, wie sich der Tourismus von China nach Deutschland bzw. nach Bayern entwickelt hat, weil das mein Job ist. Wir haben im letzten Jahr eine Zunahme von 45 Prozent gegenüber dem Jahr 2003 gehabt - eine dramatische Steigerung also. Das ist auf mehrere Dinge zurückzuführen. Erst einmal hat China seine Tore geöffnet für chinesische Touristen nach Deuschland. China erfreut sich eines zunehmenden Wohlstandes. Es gibt eine Verdoppelung oder gar eine Verdreifachung von Flugverbindungen. All diese Dinge zusammengenommen veranlassen viele chinesische Bürger, Europa zu besuchen. Europa ist ein interessantes Reiseziel. Und dass Bayern mitten in Europa liegt und eines der attraktivsten Reiseziele in Europa ist, das hat sich herumgesprochen. So begrüßen wir zur Zeit jedes Jahr 150.000 Chinesen in Bayern.

Y: Welche interessante Themen haben Sie diesmal vorbereitet für die chinesischen Reisenden nach Deutschland, und welche konkrete Ziele möchten Sie erreichen?

A: Die chinesischen Touristen, die nach Europa fahren, haben es zumeist recht eilig, weil sie möglichst viel in einer sehr kurzen Zeit sehen möchten. Deswegen stehen die Städte in Vordergrund: München an erster Stelle, Nürnberg, Würzburg, Bamberg, Augsburg, Regensburg, Passau - alle diese Städte können mit einer hohen Zahl chinesischer Touristen aufwarten. Die chinesischen Touristen kaufen in den Städten viel ein. Sie unternehmen Schiffstouren auf Flüssen, insbesondere sind Fahrten auf der Donau sehr beliebt. Aber auch Werksbesichtigungen bei BMW oder Siemens und auch Besichtigungen von Brauereien stehen bei den Chinesen hoch im Kurs. Hoch im Kurs steht natürlich auch alles, was mit der sprichwörtlichen Bayerischen Gemütlichkeit zu tun hat.Und natürlich alles, was mit der bayerischen Gemütlichkeit zusammenhängt- Biergärten, Essen und Trinken, und auch die Fröhlichkeit drum herum. Also, die Chinesen sind sehr ausgelassene fröhliche Leute, die wollen natürlich das auch in Bayern sehen.

Y: Ich habe in Bayern drei Jahre gelebt. Damals hatte ich den Eindruck, dass es weder direkte Flugverbindungen zwischen Bayern und einzelnen chinesischen Provinzen, noch Reisebroschüre in chinesischer Sprache gibt. Kann man in diesem Bereich etwas nachholen, um mehr chinesische Touristen nach Deutschland zu holen?

A: Vor fünf oder zehn Jahren gab es überhaupt keine direkte Verbindung von München nach China. Mittlerweile fliegt man von München aus nach Peking, Shanghai, Hongkong und Guangzhou noch dazu und führt noch später noch Verbindung nach Jinan und Qingtao. Man muss nur etwas erwarten können. Denn noch vor zehn Jahren hat keiner daran gedacht, dass es einen intensiven Tourismus zwischen Bayern und China gibt, bzw. China nach Bayern. Und die werden sich weiter öffnen. Globalisierung ist ein Stichwort, wo der Tourismus der Sektor ist, worauf man sich an erster Stelle vorbereiten muss. Und das fängt von Flugverbindungen an. Und das ist eine Frage der Zeit.

Y: Viele Reiseziele in Deutschland, also in Bayern wie Rotenburg, Chiemsee und Berchtesgaden sind den meisten Chinesen eher unbekannt...

A: Es ist gar nicht so wichtig, dass alles auf einmal bekannt ist. Wichtig ist, dass im jedem Land die Bevölkerung weiß, dass es im Land immer wieder noch Neues zu entdecken gibt, dass es sich lohnt, immer wieder auf das Neue hinzufahren und das Neue zu sehen. Deswegen wird man sukzessive immer neue Dinge entdecken. Man kannte ja bis vor Kurzem von China auch nur die Chinesische Mauer. Mittlerweile gibt es viele andere Dinge. Und Qingdao kannte ich vor vier Jahren auch nicht. Mittlerweile bin ich das dritte Mal hier, weil sie so schön ist. Und es wird sich dann fortsetzen. Die Leute werden dann begreifen, dass China mehr zu bieten hat als nur Reise nach der Chinesischen Mauer. Genauso ist es bei dem Bild, dass die Chinesen von Bayern haben. Es gibt hinter der Oberfläche immer wieder Neues.

Y: Können Sie einige konkrete Programme nennen, die sich auf die Bayernreise der chinesischen Touristen beziehen?

A: Wir gehen davon aus, dass es zunächst mit dem Städte-Tourismus anfängt, der immer noch im Vordergrund stehen soll. Dann geht es darum, dass die Leute zwei oder drei Tage in einem Ort verbringen, um in die Umgebung auszugehen, zum Beispiel die ganzen Seen um München herum, Starnberger See, Chiemsee. Und dann vielleicht die Leute für eine ganze Woche durch zu haben und die Natur heran zu führen. Von Wandern angefangen bis zum River- Rafting und Skifahren. All die Dinge also, man muss mit einem Tag anfangen, erstmals die Leute hinbekommen, einen guten Eindruck hinterlassen, dann immer den Aufenthalt sukzessive verlängern.

Y: Unerwähnt bleiben natürlich die Preise. Eine Deutschlandreise ist für die meisten Chinesen ein bisschen zu teuer...

A: Wenn die Leute nach Paris, Florenz, Amsterdam oder nach London fahren, das ist teuer. Im Vergleich dazu ist Bayern extrem günstig. Und das wird man früher oder später mitbekommen, dass es ein sehr preiswerter Urlaub ist, den man in Bayern verbringen könnte.

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