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"China goes DUS" bringt erste Erfolge
   2005-10-13 16:54:36    cri
Die Volksrepublik China rückt als Wirtschaftspartner immer weiter in den Fokus der deutschen Wirtschaft. Auch in Düsseldorf ansässige Firmen wie die Metro AG, Thyssen-Krupp, SMS Demag und Henkel investieren in den Wachstumsmarkt China. Umgekehrt machen sich Firmen aus China auf den Weg in Richtung Westen. Im Jahre 2003 investierten chinesische Unternehmen rund 2,85 Milliarden US-Dollar im Ausland. Die Hauptstadt des deutschen Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf, hat das Potential chinesischer Investitionen früh erkannt und im Jahre 2004 die Initiative "China goes DUS" gestartet. Im Rahmen der Wirtschaftsförderung gründete die Stadt gemeinsam mit der Düsseldorfer Messe und der Industrie- und Handelskammer ein China-Kompetenzzentrum. Unser Deutschland -Korrespondent Li Yan zieht eine Bilanz über die ersten zehn Monate der Aktivitäten und gibt zudem einen Ausblick auf die Projekte des Jahres 2005:

Die China-Kampagne der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt Düsseldorf zeigt erste Erfolge: Im vergangenen Jahr siedelten sich 15 neue Firmen aus China in Düsseldorf an. Das China Kompetenzzentrum ist seit kurzem - unter dem Dach der städtischen Wirtschaftsförderung mit drei Mitarbeitern tätig, darunter einem in China geborenen Mitarbeiter. Im September wird es die erste chinesische Leistungsschau in Düsseldorf geben. Zudem sind schon 50 Unternehmen aus dem Bezirk der Industrie- und Handelskammer Düsseldorf in China vertreten.

Zur Erinnerung: Vor einem Jahr startete die Landeshauptstadt Düsseldorf die Kampagne "China goes DUS". Aufgrund einer Studie der Unternehmensberatung Bain & Company war deutlich geworden, dass die stark wachsende chinesische Wirtschaft kurz- bis mittelfristig verstärkt international präsent sein wird. In einer spontanen Reaktion hat Oberbürgermeister Joachim Erwin die Kampagne "China goes DUS" / "DUS goes China" ins Leben gerufen. Unter dem Dach dieser Kampagne wurden viele Aktivitäten gebündelt.

Knapp elf Monate danach, am 24. Januar 2005 haben Oberbürgermeister Joachim Erwin, der Chef der Düsseldorfer Messe, Werner Dornscheidt und der Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, Dr. Udo Siepmann, auf einer gemeinsamen Pressekonferenz eine durchweg positive Bilanz gezogen. Im Einzelnen wurden seit der Auftaktveranstaltung zum Thema China im Februar 2004 folgende Projekte angegangen:

Zunächst wurde im Sommer vergangenen Jahres ein erster Mitarbeiter bei der Wirtschaftsförderung angestellt. Er ist seither Ansprechpartner für alle Anliegen und Wünsche chinesischer Unternehmen.

Ein zweiter Mitarbeiter kam im Oktober hinzu und seit 3. Januar wird das China-Team noch von einem Sinologen unterstützt, so dass nun insgesamt drei neue Mitarbeiter bei der Wirtschaftsförderung mit dem Thema China betreut sind.

Das China-Kompetenzzentrum ist eine so genannte "One-Stop-Agency", die Unternehmen mit Rat und Tat bei der Firmengründung unterstützt. Die chinesischen Firmen werden individuell und muttersprachlich betreut, ihnen werden Dienstleister und Servicepartner vorgestellt, und nicht zuletzt erhalten sie Einblicke in den deutschen und europäischen Markt. Das China-Kompetenz-Team qualifiziert und unterstützt die hier angesiedelten chinesischen Unternehmen weiterhin direkt vor Ort. Dazu gehört auch, Unternehmen zusammenzubringen, die bereits Erfahrung mit chinesischen Kunden und Partnern gesammelt haben.

Im vergangenen Jahr startete die Stadt Düsseldorf eine "Marketing-Intitative" in China mit bereits sichtbaren Erfolgen, erläuterte OB Joachim Erwin. "15 neue Unternehmen aus China hätten sich im vergangenen Jahr in Düsseldorf niedergelassen. Dabei seien sie tatkräftig durch die Stadt unterstützt worden. Zudem kämen inzwischen deutlich mehr Delegationen in die Stadt, um sich über Standorte und die Wirtschaftskraft Düsseldorfs zu informieren. Auch wachse die Zahl von gezielten Anfragen chinesischer Unternehmen nach Standorten. Oberbürgermeister Joachim Erwin betont dabei, dass man die Konkurrenz der Standorte Hamburg, Frankfurt und München nicht fürchtet. Die Landeshauptstadt hebe sich durch ein genau auf chinesische Unternehmen abgestimmtes Serviceangebot von den Wettbewerbern ab und sichere sich somit einen vorderen Platz bei den Anwärtern auf Investitionen aus China", so der Oberbürgermeister weiter:

"Also, für chinesische Unternehmen ist Düsseldorf die spannendste Stadt, wir sind in der wirtschaftsstärksten Region im ganzen Kontinent Europa. Das sind 18 Millionen Menschen, nicht mal innerhalb von zwei Autostunden. Wir haben das größte Bruttosozialprodukt hier von der Europäischen Union. Wir haben von Düsseldorf aus für die Unternehmen attraktive Flugverbindungen in alle anderen Industriezentren der Europäischen Union. Wir haben schon gezeigt, dass wir mit der japanischen Gemeinde sehr gut zurechtkommen, dass wir in der Lage sind, eine andere Nation zu integrieren. Wir zeigen natürlich unsere eigene Dynamik auch, dass es hier interessantes gibt, Geschäfte zu machen. Und mit den direkten Flugverbindungen, die mittlerweile von Düsseldorf aus nach Shanghai und Beijing laufen, glauben wir, dass wir mit diesem Kontakt weiter arbeiten."

Der Chef der Düsseldorfer Messe, Werner Dornscheidt, kündigte mit der "China Sourcing" erstmals eine Messe speziell für chinesische Aussteller an. Die chinesische Leistungsschau wird vom 12. bis 14. September in Düsseldorf stattfinden. Das Engagement der Messe Düsseldorf in China ebnet den Düsseldorfer Aktivitäten den Weg: Die Messe Düsseldorf mit Sitz in Hongkong unterhält Büros in Shanghai, Guangzhou, Chongqing, Shenyang und Beijing - alles "kleine Botschaften der Landeshauptstadt" wie Dornscheidt erläuterte. Am modernsten Messegelände Chinas mit der größten Hallenfläche für Ausstellungen in ganz Asien ist die Düsseldorfer Messe im Rahmen eines Joint Ventures beteiligt. Über die weiteren Pläne sagt der Chef der Messe Düsseldorf, Werner Dornscheidt:

"Wir haben für den chinesischen Markt ein 5-Punkt-Programm entwickelt. Mit unseren Partnern vor Ort wollen wir die Internationalisierung der Messen in China vorantreiben, den europäischen Service- und Qualitätsgedenken innerhalb eines kontrollierten Wachstums weiter institutionalisieren, unsere Kernthemen weiterhin erfolgreich mit Partnern vermarkten und in ihrer regionalen Bedeutung stärken, damit die Düsseldorfer Leitmessen durch Rückkopplungseffekte auf Aussteller ? und Besucherseite stärken und die Beteiligung von Ausstellern und Besuchern aus China an Messen in Düsseldorf steigern. 2004 waren es über 6000 Besucher, rund 900 Aussteller und mehr als 15000 qm Fläche. Aus diesem Engagement ergeben sich die Vorteile eines China-Kompetenzzentrums in Düsseldorf: erstens, wir erwarten uns einerseits einen positiven Effekt für unsere Aussteller- und Besucherwerbung durch stärkere Präsenz des Standortes Düsseldorf in China und damit mehr Beteiligung an Düsseldorfer Messe sowie andererseits die Möglichkeit, den chinesischen Ausstellern und Besuchern hier vor Ort zusätzlichen Service anbieten zu können, der ihren Geschäftserfolg unterstützt."

Die Messen in Düsseldorf konnten sich bereits zu den Leitmessen für den chinesischen Markt etablieren. Dieser geschäftliche Erfolg wirkt sich durch Rückkopplungseffekte positiv auf das Interesse von Unternehmen aus Düsseldorf und Nordrhein Westfalen an China aus.

Bereits jetzt seien 300 Unternehmen aus NRW mit einem Repräsentanzbüro, einer eigenen Firma oder gar einer Produktionsstätte in China vertreten, allein 50 davon aus dem Kammerbezirk, sagte der Hauptgeschäftsführer der IHK Düsseldorf, Udo Siepmann. Es vergehe kein Tag, so Siepmann, an dem die Kammer nicht von heimischen Unternehmen angesprochen werde, wie man sich erfolgreich in China engagieren könne:  

"Wir sind sicherlich deshalb aufgerufen, uns sehr aktiv um dieses Geschäft zu kümmern. Das ist ja ein Geschäft, das in beiden Richtungen ablaufen soll. Es geht um Handel, natürlich auch um Investitionen in beiden Richtungen. Weil Nordrhein-Westfalen hier durchaus noch eine Positions-Verbesserung vertragen kann. Das Wachstum des Bruttosozialprodukts ist von 30% in den 80er Jahren auf mittlerweile 20% abgesunken. Auf der anderen Seite lässt die besondere Struktur, wie sie sich in Chinas Wirtschaft entwickelt, eigentlich mehr erwarten und hoffen. So muss sich die Wirtschaftstruktur unserer Region insbesondere Anlagen- und Maschinenbau, Ingenieur-Leistung aber auch Planung usw. sehr gut dazu passen."

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