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Siemens hilft Vorbereitungen auf EXPO 2010
   2005-10-13 16:57:05    cri
Die Organisatoren in Shanghai wollen bei der Vorbereitung der Shanghaier EXPO 2010 von deutschem Know-how profitieren. Dazu fand vor Kurzem in Shanghai ein chinesisch-deutsches Symposium über internationales Veranstaltungsmanagement statt. Vier deutsche und zwei chinesische spezielle Unternehmen, darunter auch die Berliner Siemens Media Akademie, boten 200 Fachleuten, Gelehrten und Studenten aus China und Deutschland spezielle Präsentationen zu diesem Thema.

In einem Gespräch mit dem RCI-Korrespondenten Shao Jianguang sagte Uwe Behns, Geschäftsführer der Siemens Media Akademie, er hoffe, sein Unternehmen werde mit der Weitergabe der Kenntnisse aus dem Berufsbildungsbereich für die Veranstaltungsbranche zur professionellen Austragung der Olympischen Spiele 2008 in Beijing und der EXPO 2010 in Shanghai beitragen. (S steht für Shaojianguang, B steht für Uwe Behns)

S: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, hier in China Veranstaltungstechnik und Management vorzustellen?

B: Wir haben vor einem Jahr begonnen, in China Kontakte zu knüpfen, und sprechen seit dieser Zeit mit mehreren Partnern in China, unter anderem mit einem College, aber auch mit dem Arbeitsamt in Shanghai und mit Messeexperten und anderen Fachleuten. Und wir kennen die Situation in China, wir sehen die wesentlichen Veränderungen des Landes, die wirtschaftliche Dynamik und natürlich auch eine Entwicklung der Mediensituation, in erster Linie die Veranstaltungslandschaft und die Messelandschaft. Da wir in Deutschland Marktführer für die Ausbildung von Personal sind, haben wir natürlich auch bemerkt, dass es in China Nachholbedarf gibt, speziell im konkreten operativen Bereich, und dass es in unserem Interesse liegt, hier zu helfen.

S: Wie will Ihr Unternehmen die Chancen der Expo 2010 in Shanghai wahrnehmen, in Form der Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern, oder einfach Aufträge übernehmen?

B: In erster Linie habe ich vor, mit einem chinesischen Partner zusammenzuarbeiten, oder mit mehreren chinesischen Partnern, weil es für mich auch wichtig ist, die chinesische Denkweise zu verstehen, die Probleme richtig einzuordnen, die existieren. Und es ist sehr schwer, das in kurzen Besuchen zu meistern. Deshalb sind wir auf Partnersuche. Wir haben auch bereits potentielle Partner gefunden, sowohl im schulischen Bereich, als auch mit dem Arbeitsamt, das uns unterstützen wird. Wir werden am Anfang mehrere Wege beschreiten. Der eine Weg muss sein, dass man ganz elementar damit beginnt, Kompetenzen aufzubauen. Und der zweite Weg kann sein, dass Profis, die bereits hier in China arbeiten, helfen, und das auch mit Blick auf die Expo. Deshalb denke ich auch, dass dort Gesprächsbedarf besteht. Eine Expo-Mitarbeiterin hat mich heute angesprochen, und ich kann mir vorstellen, dass wir zu einem sehr guten Ergebnis kommen, wenn das alles kanalisiert wird.

S: Gab es bei Kontakten mit Chinesen Schwierigkeiten wegen der kulturellen Unterschiede? Wie überwinden Sie derartige Schwierigkeiten?

B: Ich werde natürlich versuchen, hier mit den chinesischen Partnern zusammen ein Unternehmen aufzubauen. Ich werde natürlich auch Mitarbeiter, die aus Deutschland hierher kommen, ermutigen, die chinesische Sprache zu lernen und zu sprechen. Zunächst aber müssen sie dieses Land kennenlernen. Umgekehrt biete die Expo eine Bühne der interkulturellen Kommunikation. Es ist nicht nur eine Messe, die Expo ist gleichzeitig ein Weltevent mit allen kulturellen Dingen, Bühnen und Festen, auch mit Firmen- und Industriefeiern.

S: Sie haben erwähnt, dass die Kontakte mit chinesischen Partnern bereits seit einem Jahr bestehen. Wo liegt der Ansatz der beiderseitigen Zusammenarbeit?

B: Der Ansatz ist eigentlich relativ breit. Ich weiß, dass der Kompetenzaufbau aus unterschiedlichen Ebenen erfolgt. Was in China ganz fehlt, ist der Bereich des Basiswesens, von der Schule an bestimmte Themengebiete aufzubauen. Das heißt, man kann nicht erwarten, dass Menschen einfach irgendwo in ein Seminar gehen, und dann hinterher das auch können. Man muss ganz grundlegend beginnen mit elementaren Dingen, ein Grundverständnis für alle diese Bereiche aufzubauen. Denn das Aufgabenfeld ist breit: Bühne, Licht, Audio, Elektrotechnik, Medientechnik, Vernetzung, Sicherheitstechnik, Prozessmanagement. Man muss ganz langsam ein Verständnis entwickeln, an der Basis. Aber auf der anderen Seite mit Blick auf die Veranstaltungen in China ist zu sagen, dass es unbedingt notwendig ist, auch andere Ebene anzusprechen, wie beispielsweise das Arbeitsamt in Shanghai. Das Arbeitsamt sollte Menschen vermitteln, die schon eine gewisse Vorbildung haben, bei denen ein grundlegendes Verständnis für technische Dinge besteht. Und diese Menschen muss man schneller befähigen, in diesem Markt zu arbeiten, weil die große Veranstaltung, also die Expo, sehr schnell kommt.

S: Was halten Sie von einer Zusammenarbeit mit chinesischen Kollegen in späterer Zeit?

B: Ich halte sehr viel davon. Ich bin sicher, dass diese internationale Veranstaltungswelt die Techniker zusammenschweißt. Sie sind überall in der Welt gefragt, weil weltweit der Anspruch besteht, Kommunikationsräume zu entwickeln. Ich glaube, dass in diesem Bereich in China ein Markt aufgebaut werden kann. Insofern bin ich sicher, dass die Spezialisten die gesamte Breite anschauen müssen. Man muss nicht nur bei einem Thema fit sein, es sind viele Themen. Also würde ich in einem Wort sagen - ein Bereich der Veranstaltungswirtschaft.

S: Sie haben mehrmals von der Expo 2010 gesprochen. So möchte ich gerne wissen, zielt Ihre Zusammenarbeit mit China ausschließlich auf die bevorstehende große Veranstaltung, oder halten Sie Ihr Engagement eher für eine langfristige Kooperation?

B: Ich sehe die Zusammenarbeit sehr langfristig, weil die Expo erstmals ein greifbares Ereignis ist. Darüber kann man sehr konkret nachdenken. Und man kann sehr konkret die Probleme erkennen. Aber die Expo ist nur ein Bereich, der eine bestimme Zielgruppe mit einer ganz besonderen Form von Kommunikation erreicht. Daneben werden auf der Expo viele Dinge passieren, wie zum Beispiel Firmenveranstaltungen, Kulturveranstaltungen, Tagungen und Konferenzen. So muss man etwas Systematisches erreichen. Also, die Expo ist für die gesamte Entwicklung ein kleiner Schritt, weil die ganze Welt auf China schaut und auf die Qualität, die China liefern kann. Da glaube ich, müssen wir etwas tun. China ist ein Land mit hoher Dynamik, die man der Welt zeigen muss. Man muss die Kunden, die Welt, die Menschen einfangen. Und das kann man nicht nur auf der Messe, sondern auch später, wenn die Verantstaltung vorbei ist. Ich glaube, es ist ja die Hoffnung von China, dass die Expo eine große Chance darstellt, um die Welt nach China zu holen.

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