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Schnelle Expansion auswärtiger Banken in China
   2005-10-13 16:54:40    cri
Seinen Zusagen gegenüber der Welthandelsorganisation WTO entsprechend hat China Ende 2004 auswärtigen Banken den Einstieg in das Renminbi- Geschäft in weiteren fünf chinesischen Städten einschließlich Beijing genehmigt. Die Zahl der Städte stieg damit auf 18 an. Durch diese erweiterte Präsenz auswärtiger Banken wird Chinas Geschäftswelt mehr und mehr internationalisiert.

Ende 2001 ist China der Welthandelsorganisation WTO beigetreten. Zu den damit verbundenen Zusagen gehörte u.a. die schrittweise Öffnung des chinesischen Finanzmarktes innerhalb von fünf Jahren. Dementsprechend sollen Ende 2006 alle geografischen Beschränkungen für auswärtige Banken aufgehoben werden. Das bedeutet gute Chancen für große auswärtige Banken, sich auf dem chinesischen Finanzmarkt zu tümmeln.

Die HSBC ist die erste auswärtige Bank, die den Einstieg des Renminbi- Geschäfts in Beijing beantragt hatte. Mittlerweile ist der Antrag samt der Eröffnung einer neuen HSBC-Filiale in der chinesischen Hauptstadt gebilligt worden. Bislang betrieb in Beijing noch keine auswärtige Bank eine Zweigstelle. Ding Guoliang, Präsident der HSBC Beijing, will sich mit dem bisherigen Engagement seiner Bank jedoch nicht begnügen:

"Im Jahr 2002 hatte unsere Filiale in Beijing 50 Mitarbeiter beschäftigt. Bislang stieg die Zahl auf 150 an, da sich unser Geschäft ebenfalls vervielfacht hat. Wenn es möglich wäre, würden wir eine weitere Filiale in Beijing eröffnen mit dem Ziel, hier ein HSBC- Netz aufzubauen."

Ähnlich äußerten sich mehr als ein Dutzend auswärtige Banken, nachdem die Zahl der Städte mit gebilligtem Renminbi-Geschäft zugenommen hatte. Zu den Antragstellern gehören vor allem Standard Chartered Bank Limited, Bank of Tokyo- Mitstubishi, die Citibank und DBS- Bank. Zur Begründung dieses Schritts sagte Liang Tianzhao, China-Chef der singapurischen DBS-Bank, in einem Gespräch mit Radio China International:

"Wenn man in Asien ein Geschäft entwickelt, soll es sich in erster Linie auf den größten und attraktivsten Markt, nämlich auf China konzentrieren. Das größte Potential auf dem chinesischen Markt sehen wir dabei im Renminbi-Geschäft."

Innerhalb von zwei Monaten wurde acht auswärtigen Banken genehmigt, in neu geöffneten Städten Renminbi-Geschäfte zu tätigen. Damit stieg die Zahl der auswärtigen Banken mit gebilligtem Renminbi-Geschäft auf 116 an. Jüngsten Statistiken zufolge betreiben derzeit 62 Banken aus 19 Ländern und Gebieten mehr als 200 Geld- und Kreditinstitute auf dem chinesischen Festland. Mit 65 Milliarden US-Dollar nehmen sie jedoch nur einen Anteil von lediglich 1,8% des Kapitalvolumens sämtlicher Geldinstitute ein.

Darin sieht Liang Tianzhao, China-Chef der DBS-Bank, eine Notwendigkeit zur beschleunigten Expansion auf dem chinesischen Markt:

"Unser Schwerpunkt liegt in China. So hoffen wir, dass das China-Geschäft in absehbarer Zukunft einen größeren Anteil an unserem gesamten Unternehmen hat."

Derzeit betreibt die DBS-Bank vier Filialen und drei Vertretungen auf dem chinesischen Markt.

Neben der Eröffnung neuer Filialen sind viele auswärtige Banken derzeit dabei, in Form von Kapitalbeteiligungen an mittelständischen chinesischen Banken eigene Geschäfte zu initiieren. Mittlerweile gibt es auf dem chinesischen Markt neun chinesische Banken mit auswärtiger Kapitalbeteiligung. Branchenkennern zufolge ist es eine gute Strategie für auswärtige Banken, anhand chinesischer Geldinstitute ein umfassendes Bankennetz aufzubauen und dadurch ihren Marktanteil zu vergrößern. Zur schnellen Entwicklung auswärtiger Banken in China sagte Li Yang von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften:

"Für auswärtige Banken und vor allem für die Banken-Riesen HSBC und Citibank ist China mittlerweile zu einem unentbehrlichen Bestandteil ihrer globalen Strategie und dem weltweit größten Wachstumsmarkt geworden. Deshalb wollen sie ihr China-Engagement verstärken."

Experten zufolge übt der Einstieg auswärtiger Banken in das Renminbi- Geschäft großen Druck auf chinesische Geldinstitute aus. In Shanghai, wo seit längerer Zeit das Renminbi-Geschäft geöffnet wurde, sind die Auswirkungen bereits offenkundig. So sind chinesische Banken derzeit dabei, durch gezielte Maßnahmen ihre Konkurrenzfähigkeit zu verstärken. Beispielsweise können Chinesen ab dem 10. Januar 2005 mit einer von chinesischen Banken ausgestellten mit ChinaUnionPay-Zeichen markierten Reminbi-Kreditkarte in Südkorea, Thailand und Singapur konsumieren. Branchenkennern zufolge sind derartige Kunden, die der gut verdienenden Schicht angehören, ausgerechnet die Haupt-Zielgruppe der in China tätigen auswärtigen Banken. Dazu bestätigte Su Ke, Vize-Präsident der Banking-Sparte der chinesischen Construction- Bank so:

"Zielgruppe der auswärtigen Banken ist in der Regel die wohlhabende Schicht. Bei dem von chinesischen Banken neu eingeführten Übersee-Service handelt es sich um eine Ausdehnung der Dienstleistungen mit dem Ziel, Kunden für sich zu gewinnen."

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