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China beteiligt sich am Bau von Airbus A350
   2005-10-13 16:57:05    cri
Das europäische Flugzeugkonsortium Airbus hebt auf Chinas Markt weiter ab. Während der deutschen Bundeskanzler Gerhard Schröder Anfang Dezember zum sechsten Mal in seiner Amtszeit in China weilte, erhielt der europäische Flugzeughersteller einen Milliardenauftrag aus China. Dazu kam die Vereinbarung, dass Airbus chinesische Unternehmen an der Entwicklung und dem Bau seines neuen Langstreckenflugzeugs A350 beteiligen will.

Die staatliche chinesische Fluggesellschaft Air China hat mit einem Milliardenauftrag an das europäische Flugzeugkonsortium Airbus 19 Flugzeuge vom Typ A319 für Kurz- und Mittelstrecken geordert. Zudem bestellte Air China vier Maschinen vom Typ A330, die sowohl auf innerchinesischen wie auch auf Langstrecken eingesetzt werden können. Dazu sagte der Chef von Airbus- Deutschland, Gustav Humbert, in Beijing:

"Mit Freude bestätige ich den erneuten großen Verkaufs-Erfolg in China - also den Großauftrag über die Lieferung von 23 Airbus-Maschinen an die Fluggesellschaft Air China. Wir sind sehr stolz, dass China sich für Airbus entschieden hat. Erst vor zwei Monaten waren Order für insgesamt 40 Airbusse unterschrieben worden. In China fliegen derzeit rund 200 Airbusse. Das ist erst ein Viertel des Marktanteils, den unser Konkurrent Boeing hat. Wir sind jetzt aber auf der Aufholspur. Und ich gehe davon aus, dass China unser Supergroßmaschine A380 im nächsten Jahr ordern wird."

Laut Angaben von Gustav Humbert erhöht sich mit diesem neuen Großauftrag die Anzahl der bei Airbus bestellten Maschinen auf 81. Im Januar dieses Jahres hatte die chinesische Fluggesellschaft China Southern 21 Flugzeuge vom Typ A320 bestellt und wurde damit zu einem der größten Kunden im asiatisch-pazifischen Raum. Im April wurden von Hongkonger Airline Cathay Pacific drei Maschinen vom Typ A330-300 in Auftrag gegeben. Im Oktober orderte China Eastern 20 Maschinen desselben Typs und Air China sechs vom Typ A319. Ein Auftrag von Hainan Airlines über acht A320 ist gerade erst erteilt worden.

Waren im Jahre 1995 auf dem chinesischen Festland sowie in den Sonderwaltungszonen Hongkong und Macao gerade 49 Airbus-Flugzeuge im Einsatz, so sind es mittlerweile 260 Maschinen.

Laut dem Chef von Airbus Deutschland, Gustav Humpert, beschränken sich die Airbus-Aktivitäten keinesfalls nur auf den Flugzeugverkauf. Auch die Zusammenarbeit mit der chinesischen Luftfahrtindustrie habe sich als sehr erfolgreich erwiesen:

"Wir planen, chinesische Unternehmen sowohl am Bau- als auch an der Entwicklung unseres neuen Langstreckenflugzeugs A350 zu beteiligen.

Dieses Modell zeichnet sich durch die niedrigsten Sitzmeilenkosten unter allen Verkehrsflugzeugen ähnlicher Größe aus und gewinnt so große Attraktivität nicht nur für Betreiber der A330-200, die das kapazitätsstärkere Flugzeug leicht in ihre Flotten eingliedern können, sondern auch für Airlines, die einen wirtschaftlicheren Ersatz für schwerere ältere Großraumflugzeuge suchen. Wir wollen mindesten fünf Prozent der Teile der neuen Maschine in China herstellen lassen. Bislang ist weit über die Hälfte der weltweit im Einsatz befindlichen Airbus-Flotte mit Tür- und Tragflächenkomponenten aus China ausgerüstet."

Als konkrete Beispiele nannte Gustav Humbert vor allem die Chengdu Aircraft Corporation, die als einer von insgesamt zwei chinesischen Lieferanten die hintere Einstiegstür der A320 herstellt. Die Firma baut darüber hinaus die Hauptkomponenten der Nasensektion des Flugzeugtyps A320. Diese Komponenten wurden im Juni 2004 zum ersten Mal an Airbus geliefert. Die Shenyang Aircraft Corporation produziert und fertigt die Notausstiegstüren für die A320-Familie und ist weltweit der einzige Hersteller dieser Teile. Die Firma produziert außerdem die fest angebauten Anströmkanten, die Flügelrippen sowie die Frachttüren und Beplankungselemente für die A320-Familie. Die Xian Aircraft Company stellt elektronische Zugangsklappen für die A320 und A330/A340 Familien her. Die Firma produziert zudem die fest angebauten Flügelhinderkanten für die A320 sowie Bremsschaufeln und mittlere Luftkanäle für die A330/A340-Familien.

Laut Auffassung von Gustav Humbert ist 2004 ein sehr erfolgreiches Jahr für die industrielle Zusammenarbeit zwischen Airbus und China:  

"Unser Ziel ist es, die Kooperation mit der chinesischen Luftfahrtindustrie durch die Erhöhung der Weitergabe von Unteraufträgen zu intensivieren, und zwar von rund 30 Millionen US-Dollar jährlich auf 60 Millionen US-Dollar bis zum Jahr 2007. Bis 2010 soll der Umfang auf 120 Millionen US-Dollar gesteigert werden."

Um dieses Ziel zu erreichen, hat Airbus beschlossen, im Jahre 2005 mit dem Bau eines eigenen Ingenieur- und Entwicklungszentrums in Beijing zu beginnen. Dazu noch einmal Airbus-Deutschland-Chef Gustav Humbert:

"Diesen Beschluss haben wir zum ersten Mal am Rande der Zhuhai Air-Show angekündigt. Wir denken an die Entwicklung und Produktion von Rumpfschalen, Türen, Komponenten für das Höhenleitwerk in China. Das ist das größte Fertigungsteil, das chinesische Unternehmen bisher an einem Verkehrsflugzeug angeboten bekommen haben. Die neuesten Erfolge bei der beiderseitigen Zusammenarbeit zeigen, dass unsere strategische Partnerschaft mit China richtig ist. Wir streben nach dem Ausbau der Kooperationen in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Fertigung, beim Einkauf und bei Dienstleistungen und Kundenbetreuung. Es ist unser langfristiges Ziel, unsere Präsenz in China auf der bestehenden Basis zu stärken."

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