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Ausbau der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel
   2005-10-13 16:55:52    cri
Der Handel zwischen der EU und China soll nach den Worten von EU- Kommissionspräsident Romano Prodi zum „weltweit größten Einzelvolumen" zwischen zwei Partnern ausgebaut werden. Bei einem Treffen mit dem chinesischen Ministerpräsidenten Wen Jiaobao sagte er in Brüssel, er wette darauf, dass China und die EU dies erreichten. Und nach Angaben von Franz Jessen, dem stellvertretenden EU- Vertreter in China, hätte Prodi die Wette eigentlich schon gewonnen. Das begründete er so:

„Wenn wir den Blick auf die statistischen Angaben von Januar und Februar werfen, dann sind wir fest davon überzeugt, dass die EU im laufenden Jahr der größte Handelspartner Chinas wird. Im Sinne der Politik, die allgemein als Fundament der Wirtschaft dient, ist 2004 laut der chinesischen Führung für China ein Jahr Europas."

Der EU- Vizebotschafter verwies in diesem Zusammenhang auf zahlreiche hochrangige Kontakte zwischen beiden Seiten. Dazu zählten der Besuch des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao in Europa im Januar, die China-Besuche von EU- Außen- und Sicherheitskoordinator Javier Solana und EU- Kommissionspräsident Romano Prodi im April und der Europa- Besuch von Ministerpräsident Wen Jiabao Anfang Mai.

Die chinesisch-europäischen Beziehungen haben zwar keine allzu lange Geschichte, dafür aber eine beträchtliche Eigendynamik. Offiziell begann der politische Dialog zwischen beiden Seiten im Jahr 1994. Mittlerweile finden neben dem Dialog auch regelmäßige Konferenzen zwischen den Außenministern und anderen ranghohen Vertretern statt, darunter jährliche Gipfeltreffen.

Im Verlauf seines Europa-Besuches im Mai versicherte Wen Jiaobao in Brüssel, seine Regierung werde die Zusammenarbeit mit der EU weiter fördern:

„China und die EU gehen jeweils ihre selbstgewählten Entwicklungswege, die ihren realen Gegebenheiten entsprechen. Die Europäische Union strebt nach Integration des europäischen Kontinents, während sich China durch Reform und Außenöffnung für den umfassenden Ausbau einer Gesellschaft mit bescheidenem Wohlstand einsetzt. In der Wirtschaft können sich beide Seiten gegenseitig sehr gut ergänzen."

Die guten gegenseitigen Ergänzungen erfolgen in erster Linie im bilateralen Handel zwischen China und der EU. In den letzten Jahrzehnten hat sich der chinesisch-europäische Handel rasant entwickelt. 2002 hat China sogar Japan überholt und ist zum drittgrößten Handelspartner Europas geworden. Dazu sagte Shen Jueren, Ehrenvorsitzender der chinesischen Studiengesellschaft für internationalen Handel:

„Die Handelskontakte mit Europa spielen eine vorrangige Rolle bei der Entwicklung der chinesischen Außenwirtschaft. Das vergangene Jahr war geprägt sowohl von den Erholungstendenzen der Weltwirtschaft, wie auch von der raschen Entwicklung des chinesisch-europäischen Handels. 2003 betrug das Handelsvolumen zwischen China und der EU 125,2 Mrd. US-Dollar, 44,4% mehr als im Jahr davor."

Und zu Einzelheiten der optimalen gegenseitigen Ergänzung nannte Ma She, Vize-Leiter der Europa-Abteilung im chinesischen Handelsministerium, folgende Beispiele:

„Das Potential des chinesischen Marktes ist groß mit seinen reichen Arbeitskräften sowie einer guten Basis für die Aufnahme internationaler Investitionen und moderner Technologien, während die Europäische Union als weltweit größte und entwickelt wirtschaftliche Einheit über reiches Kapital, moderne Technologie und Erfahrungen bei internationalen Transaktionen verfügt. Diese Überschneidungen bilden eine solide Basis für die Entwicklung der chinesisch-europäischen Zusammenarbeit in Wirtschaft und Handel."

Derzeit richten Chinas Wirtschaftsexperten den Blick auf die Entwicklungstendenzen der beiderseitigen Wirtschaftsbeziehungen nach der nunmehr erfolgten EU-Erweiterung. Laut dem stellvertretenden EU-Botschafter in China, Franz Jessen, gibt es dabei keinen Anlass zur Beunruhigung:

„In allen Aspekten ist die EU-Erweiterung vorteilhaft für den Ausbau der chinesisch-europäischen Beziehungen in Wirtschaft und Handel. Zum einen pflegt China seit Jahrzehnten traditionelle Freundschaft mit den 10 neuen Beitrittsländern, zum anderen wird Chinas Außenhandel mit Sicherheit von einem erweiterten europäischen Markt profitieren."

Dem hält allerdings Ma She, Vize-Leiter der Europa-Abteilung im chinesischen Handelsministerium, entgegen, dass einige negative Auswirkungen der EU-Erweiterung auf den beiderseitigen Handel dennoch nicht ganz zu übersehen sind:

„Bereits vor der EU-Erweiterung machte der innereuropäische Handel 60% des gesamten Handelsvolumens der Union aus. Der Anteil wird sich unausweichlich im Zuge der beschleunigten europäischen Integration noch erhöhen. Zudem stellen die 10 neuen Beitrittsländer bei der Aufnahme internationaler Investitionen weltweit große Konkurrenten für China dar, sowohl beim Entwicklungsniveau wie auch bei den Arbeitskosten."

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