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Airbus expandiert ihr China-Geschäft
   2005-10-13 16:54:47    cri
Eric Chen ist der für Produkte und Vertrieb zuständige stellvertretende Präsident von Airbus China, der chinesischen Niederlassung des europäischen Flugzeugkonzerns mit Hauptquartier im französischen Toulouse. Am chinesischen Markt hat Airbus einen Anteil von 30%.

Dabei sei dieser Anteil in den vergangenen acht Jahren sprunghaft gewachsen, so Eric Chen:

„Unser China-Geschäft begann im Jahr 1985. Airbus-A310 waren die ersten Maschinen, die wir damals an die chinesische Fluggesellschaft China Eastern ausgeliefert haben. Von da an begannen fast alle Fluggesellschaften Chinas mit dem Aufbau einer Airbus-Flotte. Insbesondere seit 1995 verzeichnet Airbus ein schnelles Wachstum auf dem chinesischen Markt. In den darauffolgenden acht Jahren ist unser Marktanteil von 7% auf mittlerweile 30% angestiegen. Dementsprechend hat unsere Flotte in China von 29 Maschinen im Jahr 1995 auf derzeit 226 zugenommen."

Und auch die Zahl 226 wird weiter nach oben korrigiert werden müssen. Denn mit dem Kauf von 21 Flugzeugen aus der A320-Familie baut China Southern seine Airbus-Flotte aus. Die größte Fluggesellschaft Chinas, die 88 Ziele im In- und Ausland anfliegt und jährlich über 20 Millionen Passagiere befördert, hat Anfang April 15 Maschinen des Typs A320 und sechs der kürzeren Version A319 erworben. Die Flugzeuge werden mit Triebwerken des Typs CFM56-5 von CFM International ausgerüstet und vom kommenden Jahr an ausgeliefert.

Fu Jianxun, Sprecher von China Southern Airlines, bestätigte in einem Interview mit Radio China International die Neubestellungen seiner Fluggesellschaft, die bereits zwanzig A320- Jets in ihrer Flotte und vier Landstreckenflugzeuge des Typs A330- 200 bestellt hat:

„Die Vereinbarung wurde am 9. April in Guangzhou unterzeichnet. Und das Geschäft war bereits im Januar beim Staatsbesuch des chinesischen Staatspräsidenten Hu Jintao in Paris zum ersten Mal angekündigt worden. Selbstverständlich handelt es sich um einen richtigen Großauftrag. Mit dem Einsatz der neuen Flugzeuge verfügt China Southern dann über die landes- und sogar Asien-weit größte Flotte der A320-Familie. Diese Entscheidung basiert in erster Linie auf den guten Erfahrungen mit den 1997 bestellten 20 Flugzeugen der A320-Familie und auf unserer engen Zusammenarbeit mit dem europäischen Flugzeugkonzern."

Die Zusammenarbeit von Airbus mit der chinesischer Luftfahrt beschränkt sich nach Angaben des europäischen Konzerns dabei nicht nur auf die Lieferung von Flugzeugen und die Pilotenausbildung sowie Lieferung von Zubehör- und Ersatzteilen, sondern schließt inzwischen auch auf die Auftrags- Produktion von Airbus-Bauteilen durch chinesische Zulieferer ein. Dazu noch einmal Eric Chen, der für Vertrieb zuständige Vizepräsident von Airbus China:

„Weltweit hat Airbus nur drei Niederlassungen, eine in China, eine in Nordamerika und neuerdings auch noch eine in Japan. Darin sieht man die große Aufmerksamkeit, die unsere Firma dem weltweit dynamischsten Markt schenkt. Also, die Aufgaben der China-Filiale beschränken sich natürlich nicht auf den Flugzeugverkauf. Wir pflegen seit Jahren eine Zusammenarbeit mit chinesischen Partnern, um gemeinsam Bauteile unserer Flugzeuge zu produzieren. In diese Zusammenarbeit sind allein im vergangenen Jahr 15 Millionen US-Dollar geflossen. Unser Ziel ist es, bis zum Jahr 2007 diese Investitionen auf 60 Millionen US-Dollar zu erhöhen. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern und sind zufrieden damit und werden sie auch in Zukunft fortführen."

Wie Eingangs erwähnt, war die globale Luftfahrt nach den Terroranschlägen vom 11. September in Turbulenzen geraten. Die Verluste summierten sich nach IATA- Schätzungen auf insgesamt 30 Milliarden US-Dollar. Verschärft wurde die Krise im vergangenen Jahr durch den Irak-Krieg und die Auswirkungen der Lungenkrankheit SARS. Nach Auffassung von Eric Chen, stellvertretender Präsident von Airbus- China, verzeichnet die Branche im bevölkerungsreichsten Land der Welt bereits Erholungstendenzen oder „eine völlig separate Entwicklung":

„Der chinesische Markt entwickelt sich meiner Meinung nach unabhängig oder völlig separat von der Entwicklung der globalen Zivilluftfahrtbranche und wächst unglaublich rasch. Auch die negativen Auswirkungen konnten sehr schnell überwunden werden. Wir sind äußerst optimistisch über die Entwicklung der chinesischen Luftfahrtbranche. Dabei stellt die Airbus Industrie einen idealen Partner dar, da unsere Produkt-Palette alle Bedürfnisse des chinesischen Markts befriedigen können - vom kleinsten Typ A318 mit 100 Passagieren bis zum supergroßen Jumbojet vom Typ A380 mit 500 Sitzplätzen."

Eric Chen verwies in diesem Zusammenhang zudem auf das Ziel seines Unternehmens, in den kommenden zwei Jahrzehnten den Marktanteil in zunehmendem Maße zu vergrößern:

„Unser Ziel ist es, den Airbus-Anteil am Weltmarkt auf 50% zu erhöhen. Da China mittlerweile den wichtigsten Zivilluftfahrtmarkt darstellt, hegen wir denselben Wunsch auch auf dem chinesischen Markt, also auch dort einen 50prozentigen Anteil zu gewinnen. Unsere Strategie basiert auf der Marktanalyse, dass chinesische Fluggesellschaften in den kommenden 20 Jahren 1500 neue Maschinen brauchen, sei es zum Ausbau verschiedener Flotten, sei es zum Ersatz alter Flugzeuge. Bis dahin wird China nach den USA zum zweitgrößten Luftfahrtmarkt entwickelt werden."

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