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Huawei wächst international
   2005-10-13 16:49:18    cri
Huawei Technologies wurde 1988 gegründet und ist spezialisiert auf die Entwicklung, Fertigung und den Vertrieb von Telecom-Produkten für mobile und Daten-Kommunikation sowie feste bzw. optische Netzwerke. Huawei erreichte im Geschäftsjahr 2003 einen Umsatz von 31,7 Mrd. Yuan. Die Firma hat mehr als 40 Niederlassungen weltweit, und in mehr als 40 Ländern sind auch Erzeugnisse von Huawei im Einsatz. Das Produkt-Portfolio reicht von Switches über GSM- und GPRS- bis hin zu ATM- Produkten, wobei die Firma in großem Umfang selbst entwickelte ASICs einsetzt.

Laut Xiao Huiling, Sprecherin des führenden chinesischen Telekom-Anbieters, war es ein konsequenter Schritt der Entwicklung des Unternehmens, in Europa zu investieren:

„Unser Europa-Engagement begann im Jahr 1998. Wie allen bekannt, entwickelt sich die IT- Branche in China weltweit am schnellsten. Der internationale Wettbewerb findet seit einem Jahrzehnt bereits innerhalb des chinesischen Territoriums statt. So haben wir bei der Expansion auf dem inländischen Markt bereits entsprechende Erfahrung gesammelt. Und diese Erfahrungen können wir selbstverständlich auf internationale Märkte übertragen. Wegen des Zerplatzens der Blase in der Informationstechnologie machen sich viele internationale Konzerne Gedanken über ihre Investitionen. Angesichts dieser Situation ist unser Unternehmen seit Jahren zunehmend ein Fokus der internationalen, und insbesondere europäischen IT- Betreiber geworden."

Damit steht Huawei nicht alleine. Eine Umfrage der Unternehmensberatung Roland Berger unter den 50 führenden Unternehmen der Volksrepublik China ergab, dass 15,5 Prozent der chinesischen Top-Adressen in Westeuropa Fuß fassen wollen.

Huawei- Sprecherin Xiao Huiling sieht Deutschland für ihr Unternehmen als Tor zum europäischen Markt:

„Bei der Expansion unseres Unternehmens in Europa spielt Deutschland eine wichtige Rolle. Es ist das erste europäische Land überhaupt, in dem wir unsere optischen Netzwerke vertreiben können. Mit deutschen Telekom-Betreibern wie Berlinkom pflegen wir seit Jahren eine gute Zusammenarbeit in mobiler und Daten-Kommunikation. Von Deutschland als Ausgangspunkt unseres Europa-Engagements ist das Geschäft mittlerweile in zahlreichen Ländern expandiert worden, darunter Österreich, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Portugal."

Huawei trat vor etwa fünf Jahren ins internationale Geschäft ein. Mittlerweile sind die Produkte aus dem Hause Huawei in über 40 Ländern im Einsatz.

Bisher eifert erst eine kleine Gruppe von chinesischen Unternehmen diesem Beispiel nach. Sie müssen in China so viel Kapital erwirtschaftet haben, dass sie in eigene Marken und Standorte im Ausland investieren können. Doch ihre Zahl wird zunehmen. Während die meisten Leute die Volksrepublik immer noch und zu Recht als Mekka internationaler Investoren begreifen, streben mehr und mehr chinesische Unternehmen ins Ausland. Ihnen geht es aber beim Schritt über die Große Mauer im Unterschied zu den Konzernen aus den Industrieländern nicht um billige Arbeitskräfte oder um einen großen Absatzmarkt - beides finden sie ja zu Hause vor. Vielmehr geht es ihnen in erster Linie um internationales Know-how und um den Erwerb eines weltweit anerkannten Markennamens. So sorgte eine neue Welle von Übernahmen für Schlagzeilen in den internationalen Wirtschaftsnachrichten, wie z. B.:

Ein chinesisches Chemieunternehmen und ein chinesischer Automobilkonzern ringen um die Übernahme eines koreanischen Geländewagenherstellers. Ein chinesischer Fernseherproduzent übernimmt die Fertigung von Fernsehgeräten eines französischen Elektronikkonzerns. Oder: Ein chinesischer Telekommunikationskonzern kauft ein amerikanisches Netz. Sowie: Eine chinesische Nachrichtenagentur übernimmt den führenden Wall-Street-Informationsdienst.

Chinesische Produkte gelten jedoch weiterhin als billig und minderwertig - etwa im Vergleich zu Hochtechnologiewaren aus Japan. Dem wollen chinesische Unternehmen mit dem Einsatz bekannter Markennamen entgegenwirken. Das beste Beispiel dafür ist der große und in seiner Heimat anerkannte chinesische Elektronikkonzern TCL. Mit der Übernahme eines Kernstückes der Firma Thompson wird TCL zum größten Fernsehgeräteproduzenten der Welt, wobei der Name Thompson natürlich im Firmennamen erhalten bleiben wird.

Und nun zurück zu Huawei. Firmensprecherin Xiao Huiling zufolge ist es eine Strategie des Hightech-Unternehmens, überschüssige Gewinne vor allem in neue Standorte im Ausland zu investieren:

„Huawei wird sein Engagement auf dem ausländischen Markt ausbauen. Vor allem im Bereich der Personalressourcen wollen wir unsere Lücke schließen. Wir werden herausragende Mitarbeiter zu einem Auslandseinsatz ermutigen und gleichzeitig den Anteil des Personals vor Ort, also die Zahl der Mitarbeiter aus den Investitionsstandorten, erhöhen. Wir müssen außerdem den Vertrieb unserer Produkte auf dem internationalen Markt verstärken. Dazu gehören in erster Linie die mobile und Datenkommunikation, optische Netzwerke sowie GPRS- und ATM- Produkte. Im vergangenen Jahr wurden 27% Prozent des Umsatzes, umgerechnet 1,05 Milliarden Yuan, außerhalb Chinas erwirtschaftet. Wir streben danach, diesen Anteil in absehbarer Zukunft auf 70 % zu erhöhen."

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