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Das erste chinesisch-deutsche Umweltforum
   2005-10-13 16:55:52    cri
In Anwesenheit ranghoher Politiker fand vor kurzem in der chinesischen Hauptstadt Beijing das erste chinesisch-deutsche Umweltforum statt, an dem fast zweihundert Vertreter von Wirtschaft, Wissenschaft und Umweltorganisationen teilnahmen. Im Mittelpunkt des Forums, eines Nachfolgetreffens der von den Regierungschefs beider Länder angeregten gemeinsamen Umweltkonferenz des Jahres 2000, stand die Frage einer nachhaltigen Energiewirtschaft.

Dr. Jürgen Heraeus schien kein leidenschaftlicher Redner zu sein. Aber wenn das Thema der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit im Umweltbereich ins Gespräch kam, wirkte wie ausgewechselt. Gemeinsam mit mehr als zweihundert Vertretern von Wirtschaft, Wissenschaft und Umweltorganisationen nahm der Vorsitzende der China-Abteilung des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft unlängst in Beijing am ersten chinesisch-deutschen Umweltforum teil.

Im Mittelpunkt des Forums, eines Nachfolgetreffens der von den Regierungschefs angeregten gemeinsamen Umweltkonferenz des Jahres 2000, stand die Frage einer nachhaltigen Energiewirtschaft.

Zum Zustandekommen des Forums sagte Dr. Jürgen Heraeus:

?Die chinesisch-deutsche Umweltkonferenz im Jahr 2000 hat einen Grundstein gelegt für den intensiven Austausch zwischen China und Deutschland in Umweltfrage. Es ist sehr daran gelegen, diesen Austausch in Fach-Konferenzen sowie der heutigen fortzusetzen..."

Das Umweltforum ist ein neuer Höhepunkt in der Zusammenarbeit beider Länder. Seit der Unterzeichnung einer bilateralen Kooperations-Vereinbarung im Umweltbereich 1994 hatte es bereits mehrmals Treffen zum Thema Umweltschutz-Technologien gegeben. Die Kooperationsbereiche wurden nach und nach ausgeweitet. Neben Personalaustausch geht es zunehmend auch um Zusammenarbeit im technischen Bereich. In den letzten Jahren hatte Deutschland umfangreiche Technik- und Finanzhilfen zur Verfügung gestellt, um präventive Umweltschutzmaßnahmen der chinesischen Regierung zu fördern.

Xu Guangdi, stellvertretender Vorsitzender des Landeskomitees der Politischen Konsultativkonferenz des Chinesischen Volkes und Präsident der Chinesischen Akademie für Ingenieurwesen, sagte dazu, das Umweltforum zeige, dass beide Regierungen der Zusammenarbeit in Umweltfragen hohe Bedeutung zumessen:

?Der Umweltschutz ist eine Sache von gemeinsamem Interesse unserer beiden Völker. Es ist erfreulich, dass Experten und Unternehmer unserer beiden Länder regelmäßig zu Treffen und Gesprächen über den Schutz der natürlichen Ressourcen, die effiziente Verwendung von Energien sowie die Vermeidung von Umweltbelastungen zusammenkommen. Deutschland ist in Sachen Umweltschutz und effiziente Energieverwendung weltweit ein Vorbild. Wir können von der modernen Technik und den Umweltschutz-Erfahrungen der Deutschen lernen. China verfügt hingegen über reiche Ressourcen. Aber wenn man diese ins Verhältnis zu den 1,3 Milliarden Einwohnern setzt, werden die auf den ersten Blick so großen Zahlen schnell relativ klein. Deshalb gilt es, wie jetzt in der Zusammenarbeit mit Deutschland, nach Möglichkeiten einer nachhaltigen Energiewirtschaft zu suchen."

Xu Kuangdi sagte weiter, China wolle die Zusammenarbeit und den Austausch mit Deutschland auf der Basis der Gleichberechtigung und des gegenseitigen Nutzens verstärken. Ziel sei eine effiziente Energieverwendung bei gleichzeitiger Reduzierung der Umweltbelastungen infolge des unvernünftigen Kohlenverbrauchs.

Chinesische und deutsche Regierungs- und Wirtschaftsvertreter verweisen dabei auf die lange Geschichte der bilateralen Zusammenarbeit im Umweltbereich. Bereits 1978 unterzeichneten beide Regierungen ein Abkommen über Zusammenarbeit und Technik. Einer der wichtigsten Punkte in diesem Abkommen war der Austausch von Öko-Technologien und die Erschließung und Entwicklung gemeinsamer Umweltschutzprojekte.

In den vergangenen mehr als 20 Jahren hat China in diesem Bereich große Anstrengungen unternommen. Gleichzeitig hat Deutschland China bei der Etablierung seines Umweltschutz- Systems umfangreiche Hilfen geleistet - mittels moderner Technik und Technologie sowie durch Erfahrungen und auch durch finanzielle Unterstützung. Seit 1979 hat Deutschland China Entwicklungshilfe in Höhe von 5 Milliarden Mark geleistet - 40 Prozent davon flossen in den Umweltschutz.

Über die offizielle Zusammenarbeit hinaus hat sich die deutsche Regierung auch um eine Intensivierung der inoffiziellen Kooperationen bemüht und günstige Bedingungen für Investitionen deutscher Unternehmen geschaffen. so sind bereits rund 1500 Umweltschutz-Unternehmen aus Deutschland aktiv im China-Geschäft. Hinzu kommt die deutsche Kreditbank für Wiederaufbau KFW, die in China seit Anfang der 90er Jahre ihren Investitionsschwerpunkt auf Umweltschutzprojekte bzw. den Aufbau einer umweltfreundlichen Infrastruktur legt.

Dazu nannte Dr. Jürgen Heraeus, Vorsitzender der China-Abteilung des Asien-Pazifik-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, einige Beispiele der erfolgreichen bilateralen Zusammenarbeit:

?Es gibt zahlreiche gute Beispiele für die funktionierende deutsch-chinesische Zusammenarbeit in diesem Bereich: Deutsche Unternehmen lieferten die Turbinen zur Modernisierung von sechs Kohle-Kraftwerken, damit können hier mehr als 7 Millionen Tonnen Kohlendioxid vermieden werden, bis zu 80.000 Tonnen Schwefeldioxid, und bis zu 42.000 Tonnen Staubemission.....27% des gesamten Energieverbrauchs entfallen in China auf die Gebäudeheizung. Deutsche Planer und Architekten, die vielfach hier in China tätig sind, achten schon in der Planungsphase darauf, dass Gebäude energieeffizient gebaut werden..."

Die Zusammenarbeit erfolgt mittlerweile auch in Form der chinesisch-deutschen Umweltforen und weiterer relevanter Fachkonferenzen. Zu den mit gemeinsamem Interesse verfolgten Gesprächsthemen gehören zudem der Schutz der natürlichen Ressourcen, die umweltgerechte Stadtentwicklung und der Umweltschutz bei der wirtschaftlichen Erschließung Westchinas.

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