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Chinesisch-vietnamesischer Grenzhandel boomt
   2005-10-13 16:55:52    cri
Die Provinz Yunnan liegt an der südwestlichen Landesgrenze Chinas. Im Südwesten grenzt die Provinz an Vietnam. Dort boomt seit Jahren der Grenzhandel mit der Stadt Hekou als Zentrum. Entlang des Roten Flusses befindet sich ein großer Markt mit verschiedenartigen vietnamesischen Waren, der lediglich zweihundert Meter vom Grenzübergang entfernt liegt und auf dem täglich viel Betrieb herrscht.

Bereits am frühen Morgen bieten die Stände am Markt Jinming viele vietnamesische Artikel an.

Die Vietnamesin Nguven Thi Anh ist eine Stamm-Händlerin auf dem Grenzmarkt. Neben tropischer Früchte verkauft sie auch Dekorationsbilder, Parfüm und Schneidwaren.

Shen Jun arbeitet in der Provinzhauptstadt Yunan. Jedes Mal, wenn er auf Dienstreise in Hekou weilt, kauft er sich etwas typisch Vietnamesisches auf dem Markt Jinming:

"Ich mag ihre Ringhorn-Produkte. Die Waren sind zwar nicht sehr fein gearbeitet, aber alle sind echtes Ringhorn und die Preise sind vernünftig. Ich mag solche vietnamesische Produkte. Auch die vietnamesischen Pantoffeln sind sehr gut."

Noch vor ein paar Jahren war der Markt Jinming nur eine kleine Straße mit einigen provisorisch eingerichteten Verkaufsständen. Mit dem Boom des Grenzhandels sind die Stände mittlerweile auf mehr als 100 angewachsen. Der Markt wurde saniert und umgebaut und steht derzeit unter effektiver Verwaltung. An der nunmehr frisch dekorierten Verkaufstraße mietete Quach Thi Tu ein zweistöckiges Haus. Ihr Warenstand befindet sich in der unteren Etage, die etwa 15 bis 20 qm groß ist. Dort verkauft die Vietnamesin handwerklich gearbeitete Ringhorn-Produkte, die von ihrem Ehemann in Vietnam hergestellt wurden. Die Kunsthandwerke haben verschiedenartige Motive - von fliegendem Adler und Segelbooten bis zu den zwölf Tierkreiszeichen zur Zuordnung von Geburtsjahren im chinesischen Horoskop. Alle finden bei chinesischen Käufern großes Interesse. In einem Gespräch mit Radio China International sprach die Vietnamesin mit großer Zufriedenheit von einem blühenden Geschäft. In einer guten Saison kann sie pro Tag Waren im Wert von zigtausend Yuan verkaufen:

"Seit sechs Jahren verkaufe ich hier kunsthandwerkliche Ringhorn-Produkte. Die Kunden kommen alle aus Chinas Landesinneren. Da die Verkehrsituation sich immer verbessert, erwarten wir noch bessere Geschäfte in der Zukunft."

Mit knapp 100.000 Einwohnern zählt Hekou zu den verhältnismäßig kleinen Städten. Kleine Stadt - aber großer Außenhandel. In Hekou gibt es derzeit mehrere Märkte, die sich mit dem Warenaustausch mit vietnamesischen Händlern beschäftigen. Zwei Kilometer vom Jinming befindet sich ein noch größerer Markt, auf dem vietnamesisches Obst und chinesische Baumaterialien und Düngemittel gehandelt werden.

Hekou ist der wichtigste Grenzübergang zwischen China und Vietnam. Dort beginnt die schnellste Schienen- und Straßenverbindung mit den südostasiatischen Nachbarländern. Ende der 80er Jahre war der Grenzhandel vor allem vom spontanen Warenaustausch zwischen den Einwohnern des Grenzgebietes geprägt. Im Jahr 1993 wurde der Handelsübergang zwischen Hekou und dem vietnamesischen Laojie offiziell geöffnet. Mit der Inbetriebnahme der Eisenbahnverbindung ist der Grenzhandel in eine neue und boomende Phase getreten. Gehandelt werden, wie der Vize-Kreisvorsteher Li Guanghua erzählt, mittlerweile sehr viel Kunsthandwerk und einfache Waren des täglichen Bedarfs:

"Der Grenzhandel von Hekou hat sich inzwischen über den spontanen Warenaustausch hinaus zu einem breiteren Spektrum mit großem industriellem Inhalt entwickelt."

Offiziellen Angaben zufolge exportiert China über diesen Grenzübergang in erster Linie Buntmetall, Chemikalien, Agrarprodukte und Kohle, während Vietnam China Erze und landwirtschaftliche Produkte liefert. Mit einem Wachstum von 12,05 Prozent belief sich der Außenhandel von Hekou allein im Jahr 2003 auf 1,8 Milliarden Yuan RMB.

Vize-Kreisvorsteher Li zufolge spielt der Grenzhandel eine wichtige Rolle bei der Entwicklung der lokalen Wirtschaft. Die Kreisverwaltung sei derzeit dabei, durch den Ausbau der Infrastruktur wie Strom -und Trinkwasser-Versorgung und durch verstärkte Koordinierung der Zollkontrolle und Quarantäne den Grenzhandel voranzutreiben.

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