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Shenzhen bleibt Vorreiter des wirtschaftlichen Wachstums
   2005-10-13 16:45:35    cri
Im Süden der Provinz Guangdong, nur durch einen Fluss von der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong getrennt, liegt die Wirtschaftsmetropole Shenzhen. Bis 1979 war Shenzhen eher eine verschlafene Ortschaft mit nur 30.000 Einwohnern. Im Jahre 1980 wurde beschlossen, Shenzhen als Sonderwirtschaftszone auszubauen. Heute ist Shenzhen eine moderne Millionenstadt, die sich schneller entwickelt als die sogenannten vier asiatischen Tigerstaaten. Zudem nimmt Shenzhen heute eine Vorreiterrolle in der chinesischen Wirtschaft ein.

Zu Beginn galt die Stadt Shenzhen eher als ein Experimentierfeld der in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts begonnenen Reform- und Öffnungspolitik. Wegen ihrer geografischen Nähe zu Hongkong beschloss die chinesische Regierung im Jahr 1980, Shenzhen als eine Sonderwirtschaftszone umzugestalten. Mit wirtschaftspolitischen Vergünstigungen bei Bodennutzung und Steuern sollen auswärtige Investitionen angezogen werden. Dabei sollte auswärtiges Kapital, aber vor allem auch moderne Technologien und Managementmethoden aus dem Ausland, nach Shenzhen eingeführt werden.

Nach Auffassung von Han Meng von der Chinesischen Akademie für Sozialwissenschaften war die ehemalige Versuchszone von wegweisender Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung Chinas:

"Die Entwicklung von Shenzhen hat in erster Linie Chinas Umstellung von der Plan- zur Marktwirtschaft gravierend beeinflusst. Dabei war Shenzhen nicht nur Vorbild für eine freiere Wirtschaftsentwicklung, sondern trieb darüber hinaus die Öffnung nach außen tatkräftig voran. In Shenzhen wurde eine marktorientierte Wirtschaft angestrebt."

Vorbildhaft ist wirklich ein treffender Ausdruck für die von Reform geprägte Entwicklung in Shenzhen. Fast in allen wirtschaftlichen Bereichen wurden in Shenzhen bahnbrechende Reformen durchgesetzt - von der Einführung eines neuen Beschäftigungssystems und marktorientierten Preismechanismen bis zum Handel mit Bodennutzungsrechten und der Emission von Aktien...

In den vergangenen 25 Jahren hat Shenzhen eine Entwicklung erlebt, die weltweit für Aufsehen sorgte. Aus einer kleinen Ortschaft mit einer Fläche von drei qkm wurde eine Wirtschaftsmetropole, die sich über 600 qkm erstreckt. Das Bruttoinlandsprodukt der Stadt wuchs jährlich um durchschnittlich 28 Prozent und erreichte im vergangenen Jahr 340 Mrd. Yuan. Pro Kopf erreichte die Wertschöpfung im vergangenen Jahr rund 60.000 Yuan, vor 25 Jahren lag sie noch unter 1.000 Yuan.

Gao Lin ist ein pensionierter Lehrer. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hatte er in der aufstrebenden Stadt Shenzhen gearbeitet und somit deren Entwicklung miterlebt:

"Shenzhen war früher eine sehr kleine Ortschaft. Mittlerweile zählt die Stadt 10 Millionen Einwohner. Das Antlitz der Stadt ist nicht wieder zu erkennen. Anstelle der alten Gebäude sind neue Bauten entstanden. Die Fläche des Stadtbezirks hat sich inzwischen vervielfacht."

Vom Boom profitiert nicht nur das Antlitz der Stadt, auch das Leben der Einwohner verbesserte sich zusehends. Als Gao Lin vor zwei Jahrzehnten als Lehrer in Shenzhen begann, verdiente er monatlich nur 200 Yuan und musste ein bescheidenes Leben mit begrenzten Ausgabemöglichkeiten führen. Nun erhält er eine Rente von 4000 Yuan im Monat und kann nun ein besseres Leben führen.

Seit der Gründung der Sonderwirtschaftszone Shenzhen sind 25 Jahre vergangen. Doch wie steht es um die Stadt heute? Steht Shenzhen noch immer in vorderster Reihe? Wirtschaftsexperten wiesen darauf hin, dass die Entwicklung von Shenzhen genauso wie die von vielen anderen Landesteilen durch die Knappheit an Energie und Boden sowie andere negative Faktoren beeinträchtigt wird. Nach Ansicht der Experten führt eine weitere Entwicklung der arbeitsintensiven Verarbeitungs-Branchen zweifelsohne in eine Sackgasse. Derzeit bemüht sich die Stadtregierung um eine Umstrukturierung auf Branchen mit hochwertigen und innovativen Hightech-Produkten. Laut Auffassung des Vize-Direktors des Verwaltungskomitees der neugegründeten Hightechzone in Shenzhen, Lin Bo, hängt die künftige Entwicklung von neuen Technologien und Hightech-Produkten ab. Ziel sei es, in- und ausländischem Markt mit Produkten aus Shenzhen zu beliefern:

"Wir streben derzeit danach, mehr Forschungs- und Entwicklungszentren anzusiedeln und nicht mehr so viele Fabriken wie früher. Finanzielle Ausgaben der Lokalregierung sollen vor allem in Forschungsprojekte fließen. Wir pflegen eine enge Zusammenarbeit mit 78 staatlichen Schwerpunkt-Laboren mit dem Ziel, die hier ansässigen Klein- und mittelständischen Unternehmen technologisch zu unterstützen. Außerdem gewähren wir den Klein- und mittelständischen Unternehmen zusätzliche finanzielle Unterstützung und weitere Dienstleistungen in Bereichen Management und Vertrieb, um die Arbeitskosten der Unternehmen zu senken."

In Shenzhen entwickelt sich derzeit vor allem der Hightech-Sektor mit mobiler Telekommunikation, Computerherstellung, Software und Biomedizin als Schwerpunktbranchen. Inzwischen sind bereits einige große Hightech-Unternehmen mit einem Eigenkapital in Höhe von 10 Mrd. Yuan entstanden. Allein im vergangenen Jahr hat der Hightech-Sektor mehr als 300 Mrd. Yuan erwirtschaftet. Das entsprach mehr als der Hälfte der gesamtindustriellen Wertschöpfung von Shenzhen.

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