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Xiamen - Brückenkopf des innerchinesischen Handels
   2005-10-13 16:45:35    cri
Xiamen zählt zu den ersten Wirtschaftssonderzonen, die China Anfang der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts errichtet hat. Nur ein paar Kilometer liegt die Stadt von Chinmen Tao, einer Frontierinsel von Taiwan entfernt. Die geografische Nähe verleiht der Küstenstadt auf dem Festland einen speziellen Status im innerchinesischen Handel. Im April 1997 wurde probeweise eine Frachtschiffverbindung zwischen Xiamen und der Frontierinsel Chinmen Tao in Gang gesetzt. Mittlerweile wird 70% der Container-Fracht zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straßen im Hafen von Xiamen umgeschlagen. Gleiches gilt für den Boom der Passagierbeförderung. So konnte im Januar 2001 eine Passagierschiffverbindung zwischen beiden Orten aufgenommen werden. Statistischen Angaben zufolge wurden allein im ersten Halbjahr 2005 auf der Route 250.000 Personen befördert. Zhou Qinghai, Vertreter der Hafenverwaltung von Xiamen, würdigte in einem Gespräch mit Radio China International die Aufnahme der Schiffsverbindungen zwischen seiner Stadt und Taiwans Frontierinsel Jinmen. Davon profitieren vor allem die Geschäftsleute aus Taiwan:

"Von Xiamen zur Insel Chinmen Tao dauert eine Schifffahrt normalerweise 40 Minuten. Dann können die Passagiere von der Chinmen Tao nach Taiwan fliegen. Die ganze Reise dauert weniger als zwei Stunden. Zuvor musste man einen langen Umweg mit Zwischenstation in Hongkong oder Macao machen und für die Reise insgesamt vier bis fünf Stunden einplanen. Mit der Schiffsverbindung, die allgemein als "goldene Route" bezeichnet wird, kann man heutzutage viel Zeit sparen."

Der schnelle Transport führt in erster Linie zum Wachstum des innerchinesischen Handels. Zu den Gütern, die von Xiamen nach Taiwan transportiert werden, gehören vor allem traditionelle chinesische Arzneimittel, Nahrungsmittel und Waren des täglichen Bedarfs, während Taiwan hauptsächlich Insel-typische Früchte liefert. Um den beiderseitigen Handel zu erleichtern, hat die zuständige Behörde auf der Insel Dacheng bei Xiamen einen Kleinwaren-Markt errichtet. Allein im vergangenen Jahr wurden auf dem Markt 200 Millionen Yuan RMB umgesetzt.

Mittlerweile ist das Sortiment der Taiwaner Agrarexporte in Richtung Festland größer geworden. 15 verschiedener Arten von Früchten können zollfrei auf dem Festland-Markt abgesetzt werden. Dabei werden Obstbauern, die ihre Früchte am westlichen Ufer verkaufen wollen, besonders unterstützt von der Stadtregierung Xiamen, die Quarantäne-Verfahren vereinfacht und auf dem Großhandelsmarkt spezielle Zonen errichtet hat. Laut Dai Bizhong, Vize-Direktor des Handelsförderungs-Amtes bei der Stadtregierung, gilt Xiamen im wahrsten Sinne des Wortes als eine Zwischenstation von Taiwan-Früchten, die auf dem Festland abgesetzt werden sollen:

"Seit Umsetzung der neuen Vorschrift über die Zollfreiheit am 28 Mai sind 86 Tonnen Taiwaner Früchte im Wert von 84.000 US-Dollar nach Xiamen transportiert worden. Die meisten davon wurden in Beijing, Shanghai oder in benachbarten Städten abgesetzt."

Die geografische Nähe gilt zudem als gute Grundlage für die Anziehung der Investitionen aus der Inselprovinz Taiwan. Bis Juli des laufenden Jahres gibt es in Xiamen mehr als 2.300 Projekte von Taiwaner Investoren mit real genutztem Kapital in Höhe von 2,8 Milliarden US-Dollar. Besonders erwähnenswert sind die zahlreichen Agrarprojekte. Taiwaner Agrarunternehmen zeigen großes Interesse an dem Standort Xiamen, sei es wegen der identischen Klima- und Bodenbedingungen, sei es wegen der Steuervergünstigungen, die ihren die Stadtregierung einräumt.

Bereits Ende der 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hat sich die Marnex Corporation in Xiamen angesiedelt. Das sich auf Nahrungsmittel-Verarbeitung spezialisierte Unternehmen beschäftigt derzeit 700 Mitarbeiter. Jährlich erwirtschaftet die Taiwaner Firma mehr als 12 Millionen US-Dollar. Zum Investitionsklima in Xiamen sagte Lin Fufan, Vize-Generaldirektor des Unternehmens Marnex:

"Ich komme aus Kaohsiung, Taiwan. Hier in Xiamen haben wir gleiche klimatische Verhältnisse. Gut wachsen können unsere Kulturpflanzen bei Temperaturen zwischen minus sieben und plus 37 Grad C. Klimatisch liegt Xiamen zum Glück in diesem Bereich. Außerdem finden wir in Xiamen ein gutes Investitionsumfeld vor. Mittlerweile investieren in Xiamen mehr als 20.000 Geschäftsleute aus Taiwan."

Die Saatgut-Firma Known-You Seed Co. Ltd. ist ein weiteres erfolgreiches Beispiel, das eine Erwähnung verdient. Mit Xiamen als Entwicklungsbasis verfügt die Firma mittlerweile landesweit über ein flächendeckendes Vertriebsnetz mit Vertretungen in sieben Festland-Städten, darunter in Beijing, Shanghai und Guangzhou. Laut Zhou Junsheng, dem Generaldirektor der Taiwaner Firma, profitieren die hiesigen Bauern beträchtlich von dem inzwischen verbreiteten edlen Saatgut und der Landwirtschaftstechnik. Als Beispiel nannte er die Cocktail-Tomaten, die seine Firma vor über 10 Jahren zum ersten Mal auf dem Festland eingeführt hatte.

Wegen der geografischen Nähe und der kulturellen Identität spielt Xiamen eine unentbehrliche Rolle beim Ausbau der Wirtschafts- und Handelskontakte zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße. Huang Ling, Vize-Bürgermeisterin der Stadt Xiamen, bezeichnet die immer reger werdenden Kontakte als beiderseitig nutzbringend:

"Die Einwohner von Xiamen und Taiwan haben eine innere Verbundenheit miteinander. So fühlen wir uns verpflichtet, die Kontakte und die Zusammenarbeit zwischen beiden Seiten der Taiwan-Straße auszubauen."

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