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Lifan - Markenprodukte auch im Ausland
   2005-10-13 16:49:07    cri
Die Produktion von Motorrädern ist zu einem Stützpfeiler der chinesischen Kraftfahrzeug-Industrie geworden. Seit 2001 ist China der größte Motorradproduzent der Welt. Zu den großen Herstellern gehört die Lifan Industrie GmbH, die in der südwestchinesischen Provinz Sichuan beheimatet ist. Das im Jahr 1992 gegründete Unternehmen ist derzeit in der Lage, pro Jahr mehr als zwei Millionen Motorräder zu produzieren und abzusetzen. Allein im vergangenen Jahr hat der Export einen Erlös von 200 Millionen US-Dollar erzielt.

Yin Mingshan ist 1,87 Meter groß, größer als seine meisten Mitbewohner in der Provinz Sichuan. Dabei ist seine Körpergröße keinesfalls die einzige Superlative des erfolgreichen Unternehmers:

"Ein amerikanischer Unternehmer fragte mich nach der Größenordnung meiner Firma, als ich vor zwei Jahren zu Besuch in den USA weilte. Ich sagte ihm, dass wir pro Jahr mehr als 2,5 Millionen Motorräder herstellen können. Unsere Jahreskapazität ist weltweit führend. Außerdem exportieren wir jedes Jahr über eine Million Motore in alle Teile der Erde."

Laut Angaben von Unternehmenschef Yin beschäftigte Lifan Industrie GmbH bei Firmengründung lediglich 9 Mitarbeiter. Inzwischen arbeiten 4.000 Angestellte und Arbeiter in seinem Unternehmen, das inzwischen über ein Gesamtkapital von 1,2 Milliarden Yuan RMB verfügt. Die Motorräder und Motoren werden ausgeführt in mehr als 100 Länder und Regionen von Südostasien, Westasien, nach Europa, Afrika und Südamerika. Sowohl hinsichtlich der Produktion, des Umsatzes als auch in bezug auf die Zahl der gemeldeten Technologie-Patente ist Lifan derzeit zweifelsohne der Marktführer in China.

In Südostasien, beispielsweise in Vietnam und auf den Philippinen, sind Lifan-Motorräder mittlerweile zu begehrten fahrbaren Untersätzen geworden. Vor allem ist Vietnam das erste Land gewesen, das mit dem chinesischen Hersteller der Motorräder kooperiert hat. Frau Nguzen Thi Thanh arbeitet bei einer Lifan-Zentrale in Hanoi. Zum dortigen Motorrad-Markt sagte die vietnamesische Dame:

"Der Kundendienst von Lifan ist sehr kompetent. Sowohl Bauteile-Austausch als auch der Wartungsdienst sind bei uns kostenlos. Außerdem bieten wir im Jahr viele Sonderangebote an. Der Absatz ist sehr gut."

Der Erfolg in Vietnam ist vor allem dem Scharfsinn des Unternehmenschefs Yin Mingshan zu verdanken. Nach gewissenhafter Marktanalyse ist Yin zu einem Schluss gekommen, dass das südliche Nachbarland ein großes Potential an Motorrad-Nachfrage besitze, da ein Auto für die meisten Vietnamesen immer noch ein unbezahlbarer Luxus ist. So hat er sich entschlossen, Vietnam als Brückenkopf der globalen Expansion seines Unternehmens zu positionieren. Der Zugang zum vietnamesischen Markt war jedoch alles andere als leicht. Im Jahr 1998 stellten japanische Hersteller 98 Prozent des dortigen Motorradmarktes. Diese Tatsache jedoch ließ Lifan nicht die Flinte ins Korn werfen. Dazu noch einmal Unternehmenschef Yin Mingshan:

"Geografisch betrachtet liegt China näher zu Vietnam als Japan. Das macht sich bei den Transportkosten bemerkbar. Außerdem sind unsere Preise viel günstiger als die für japanische Produkte. Ein japanisches Kleinkraftrad mit 100 Kubikzentimeter Hubraum kostet 2.100 US-Dollar. Für ein vergleichbares Lifan-Produkt zahlt man nur 700 US-Dollar."

Zu erwähnen sind zudem zahlreiche Promotionsaktivitäten, die Lifan Industrie GmbH in Vietnam veranstaltet hat. Beispiel dafür war das Sponsoring zum Transfer vietnamesischer Fußballprofis zu ihren neuen Vereinen in China. Derartige PR-Aktivitäten trugen dazu bei, den Bekanntheitsgrad des chinesischen Motorradherstellers in Vietnam zu erhöhen. Die Anstrengungen haben sich als lohnend erwiesen. Mittlerweile macht Lifan einen Anteil von 70 Prozent an dem vietnamesischen Motorradmarkt aus.

Die Erfolgsgeschichte in Vietnam hat die Zuversicht des chinesischen Motorradherstellers in den Auslandsexpansionen gestärkt. Daher richtete Unternehmenschef Yin Mingshan seit 2003 seinen Blick auch auf Afrika. Dort sind Lifan-Motorräder entschieden preisgünstiger als Motorräder aus anderen Ländern, sie können in Sachen Qualität dennoch mit der ausländischen Konkurrenz gut mithalten. Besonders erfolgreich ist Lifan in Nigeria, dem größten Exportmarkt des chinesischen Motorradherstellers. Dazu sagte Jonathan Oluwole Coker, Nigerias Botschafter in China:

"Die wirschaftliche Zusammenarbeit Nigerias und Chinas wird weiterhin ausgebaut, insbesondere im Bereich der Motorradherstellung. Wir hoffen, dass China in Zukunft auch in Nigeria produziert."

Lifan verfügt mittlerweile über fünf stabile Auslandsmärkte in Nigeria, auf den Philippinen, in Vietnam, in Iran und in Indonesien mit einem jeweiligen Jahresumsatz von 10 Millionen US-Dollar. Mit diesen Errungenschaften will sich Unternehmenschef Yin Mingshan jedoch nicht begnügen. Nächste Ziele seien eigenen Angaben zufolge auch der Zugang zu Märkten in Europa und den USA. Entsprechende Geschäftsoperationen für die kommenden Jahre seien bereits in Planung des chinesischen Motorradherstellers.

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